Grenzprodukt

Grenzprodukt
Grenzertrag (schwarze Linie): Zunächst nimmt der zusätzliche Nutzen jeder neuen Einheit zu, ebbt dann irgendwann ab und wird bei übermässigem Einsatz negativ

Ein Grenzprodukt oder auch Grenzertrag ist in der Produktionstheorie der Zuwachs des Ertrags (oder des Nutzens), der durch den Einsatz einer jeweils weiteren Einheit eines Produktionsfaktors erzielt wird. Nach dem Ertragsgesetz nimmt der Grenzertrag eines Produktionsfaktors unter sonst gleichen Bedingungen (ceteris paribus) stetig ab. In der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion ist das Grenzprodukt eines variablen Faktors immer positiv, aber kontinuierlich fallend.

Beispiel (Ein weiteres findet sich im Artikel Ertragsgesetz): Wer am Jahrmarkt Hunger hat, kauft sich eine Bratwurst. Dadurch wird der Hunger zumindest teilweise gestillt. Hat er danach immer noch Hunger, kauft er eine weitere, die ihm wohl auch noch schmeckt. Mit der vierten oder fünften wird er keinen weiteren Hunger stillen können, und isst er dann die siebte oder achte, wird ihm gar schlecht werden. Der zusätzliche Nutzen der achten Bratwurst (=ihr Grenznutzen) ist also negativ. Besser wär's gewesen, er hätte stattdessen noch eine Cola gekauft.

Literatur

  • Bernhard Beck, Volkswirtschaft verstehen, 5. Aufl. 2008, S. 65 ([1])

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