Günther Pflug

Günther Pflug

Günther Pflug (* 20. April 1923 in Oberhausen; † 5. Januar 2008 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Bibliothekar und Professor für Philosophie. Er war von 1976 bis 1988 Generaldirektor der Deutschen Bibliothek.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pflug studierte Mathematik und Philosophie; 1950 wurde er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit der philosophischen Arbeit Der Aufbau des Bewußtseins bei Wilhelm Dilthey promoviert.

Er war Gründungsdirektor der Universitätsbibliothek Bochum und später Leiter des Hochschulbibliothekszentrums des Landes Nordrhein-Westfalen. Von 1976 bis 1988 war er Generaldirektor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main (jetzt Teil der Deutschen Nationalbibliothek). In seine Amtszeit fielen die Einführung von PCs, von CD-ROM-Ausgaben der Deutschen Bibliographie und die Vorbereitung des Neubaus der Bibliothek.

Günther Pflug lehrte als Honorarprofessor am Institut für Philosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Er war von 1985 bis 1992 Vorsitzender, von 1992 bis 1999 stellvertretender Vorsitzender und ab 1999 Ehrenvorsitzender des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute (kurz AsKI). Unter seinem Vorsitz gelang es, die Casa di Goethe in Rom als deutsches Museum im Ausland zu etablieren.[1] Er engagierte sich in der Deutschen UNESCO Kommission, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz oder der Gesellschaft für Deutsche Sprache.

Er hat zahlreiche Arbeiten und Aufsätze zum Bibliothekswesen, zur Philosophie und zur Geistesgeschichte veröffentlicht; er war Herausgeber des Lexikons des gesamten Buchwesens.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Ehrenmitgliedschaft der internationalen Bibliotheksorganisation IFLA
  • Plakette „Dem Förderer des deutschen Buches“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (1988)
  • Großes Bundesverdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1988)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Nachruf Günther Pflug“, Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute, 9. Januar 2008

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