- Heimborn
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Wappen Deutschlandkarte 50.7127777777787.7552777777778220Koordinaten: 50° 43′ N, 7° 45′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Westerwaldkreis Verbandsgemeinde: Hachenburg Höhe: 220 m ü. NN Fläche: 3,74 km² Einwohner: 289 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 77 Einwohner je km² Postleitzahl: 57629 Vorwahl: 02688 Kfz-Kennzeichen: WW Gemeindeschlüssel: 07 1 43 236 Gemeindegliederung: 3 Ortsteile Adresse der Verbandsverwaltung: Gartenstraße 11
57627 HachenburgWebpräsenz: Ortsbürgermeisterin: Katja Krüger Lage der Ortsgemeinde Heimborn im Westerwaldkreis Heimborn ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Die landwirtschaftlich strukturierte Wohngemeinde Heimborn gehört der Verbandsgemeinde Hachenburg an und ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die 220 m hoch gelegenene Gemeinde liegt im Westerwald zwischen Limburg und Siegen, am Zusammenfluss der Großen und Kleinen Nister inmitten der Kroppacher Schweiz. Die Nachbarorte sind Stein-Wingert im Nordwesten, Mörsbach und Kundert im Nordosten sowie Heuzert und Kroppach im Süden bzw. Südwesten des Ortes.
Ortsteile sind Heimborn, Ehrlich und Lützelau. Zu Heimborn gehören auch die Wohnplätze Auenhof und Lützelauermühle.[3]
Geschichte
1346 wurde Hauptort Heimborn erstmals in einer Urkunde erwähnt; Namensgeber war möglicherweise ein Quellbrunnen, denn noch 1455 hieß es „unterm Heymborn“. 1579 hatte Heimborn drei Häuser und 1793 deren 13. 1837 sollte an der Nister ein Eisen- und Hüttenwerk angelegt werden; ebenso gab es Anfang des 20. Jahrhunderts Pläne für eine Talsperre mit Staudamm bei Heimborn.[4]
Ortsteil Ehrlich
Ebenso wie Heimborn ist der kleine Ortsteil Ehrlich erstmals 1346 erwähnt. Der Name kommt von Erlengebüch (Ort, wo Erlen wachsen). Ehrlich hatte 1579 1793 jeweils drei Häuser.[4]
Hof Lützelau
In westlicher Richtung 250 m nordwestlich der Lützelauer Mühle auf der Hohlwiese befindet sich das ehemalige Hofgut Lützelau, eine kleine Wasserburg mit Wirtschaftshof. Die Herren von Lützelau kamen schon 1270 urkundlich vor. Sie zählen zum Verwandtenkreis der Herren von Nister. Später gehörte der Hof Lützelau den Herren von Bicken, denen von Neuhoff, genannt Ley, den von Irmtraut, den von Heddesdorf und den von Holdingshausen. Im 18. Jahrhundert ging der Hof in den Besitz des Kanzleidirektors Grün von Hachenburg über, und 1755 kauften ihn die in Hachenburg residierenden Burggrafen von Kirchberg, die ihn später verpachteten.
Der innere Hof war rundum vom Hausweiher umgeben; in Richtung Lützelauer Mühle schloss sich ein Lustgarten an. Das Gebäude wurde 1826 auf Abbruch verkauft. Bei Wiesenverbesserungsarbeiten Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Gebäuderuinen den Erdboden gleichgemacht. Zu sehen sind nur noch einige Stützmauern an der Kleinen Nister; außerdem fand man einige Scherben aus dem 15. Jahrhundert.[4]
Hof Heidenthal und Heidenmühlchen
300 m nordwestlich von Heimborn, an der Brücke über die Nister befand sich ein 1579 erstmals urkundlich erwähnter Hof. Dieser wechselte oft den Besitzer; er gehörte den von Irmtraut, den von Heddesdorf und den von Holdingshausen. Er kam dann mit Hof Lützelau an die Familie Grün und 1755 an die Grafschaft Sayn-Hachenburg. Das Hofhaus wurde 1761 verkauft; die Ländereien veräußerten man 1782. Heute erinnern noch die Flurnamen „Hinter dem Heidenthal“ und „Heidenheck“ an den Hof.
Im 18. Jahrhundert wurde schon das Gebäude des Heidenmühlchens abgetragen, das nahe am Hof Heidenthal stand; es wurde in Heimborn wiederaufgebaut. Beim Neubau der Ortsdurchfahrt entfernte man das Gebäude endgültig; eine eichene Wendeltreppe kam ins Freilichtmuseum Kommern. Der Mühlengraben ist z.T. noch gut sichtbar; an die Mühle erinnert noch der Flurname „Der oberste und der unterste Mühlengraben“.[4]Lützelauer Mühle
Beim Absturz eines Vickers Wellington-Bombers bei Flögert am 30. Mai 1943 konnte sich die Besatzung mit dem Fallschirm retten. Einer der Soldaten landete verletzt zwischen Heimborn und Lützelauer Mühle. Sergeant Joseph Sylvester wurde vom damaligen Müller August Taxacher in sein Haus gebracht und versorgt.[5]
Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
- 1815 – 121
- 1835 – 133
- 1871 – 133
- 1905 – 165
- 1939 – 173
- 1950 – 175
- 1961 – 217
- 1970 – 232
- 1987 – 273
- 2005 – 294
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Heimborn besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzende.[6]
Verkehr
Südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 414 die von Hohenroth nach Hachenburg führt. Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind in Siegen, Wilnsdorf oder Herborn an der A 45 Dortmund Gießen, etwa 25 Kilometer entfernt. Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
Kultur/Sehenswürdigkeiten
Im Ort gibt es einige recht gut erhaltene und zum Teil renovierte Fachwerkhäuser. Die Lützelauer Mühle wurde um 1575 von den von Holdingshausen erbaut. 1756 wurden das Gebäude wieder ausgebaut und 1834 hat man eine Ölmühle daneben errichtet. Die Mühle gehörte zum ehemaligen Hof Lützelau. Als Mahlmühle ist sie heute nicht mehr in Betrieb; die Wasserkraft wird aber zur Stromerzeugung genutzt. An der Mühle steht eine Weymouthskiefer (1850, Naturdenkmal). Weitere Naturdenkmäler sind die Dicke Eiche (Stieleiche) 800 m nordöstlich von Heimborn mit ca. 5 m Umfang; sie soll ca. 300/400 Jahre alt sein. Eine weitere, ca. 400jahre alte Eiche befindet sich 400 m nordöstlich des Ortes am alten Fahrweg Kroppach-Heimborn-Mörsbach.[4]
Weblinks
Commons: Heimborn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Infothek
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 47 (PDF)
- ↑ a b c d e Landschaftsmuseum Westerwald Hachenburg (hg.): Westerwälder Beiträge 1. 1981, S. 47.ff
- ↑ Oliver Greifendorf: Kriegsschauplatz Westerwald; ISBN 3-938208-05-8
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
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