Heinrich Dräger

Heinrich Dräger

Heinrich Dräger (* 2. Juli 1898 in Lübeck; † 28. Juni 1986) war ein deutscher Fabrikant, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler. Von 1928 bis 1986 engagierte er sich unternehmerisch an der Spitze des Drägerwerks Heinrich & Bernhard Dräger in Lübeck.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Seine Eltern waren der Fabrikant Bernhard Dräger und Elfriede Stange. Heinrich Dräger heiratete 1925 Ruth Maria Stubbe, 1938 Emma Cornehls und 1947 Lisa Jansen. Aus den drei Ehen stammen elf Kinder.

Seiner sozialen Verantwortung verlieh Dräger auch als Autor durch besonderes Interesse an den wichtigsten Zeitproblemen Ausdruck, wie z. B. der Beschäftigungspolitik, der Vermögenspolitik, der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts und insbesondere der Entwicklungs- und Bevölkerungspolitik.

Der promovierte Heinrich Dräger wirkte auch als Mäzen. Er trug zur Erhaltung von Natur- und Kulturdenkmälern bei, förderte die Ausgrabungen der Lübecker Altstadt und andere archäologische Forschungen, Wiederaufbau- und Restaurierungsmaßnahmen in Lübeck, die Anlage eines Dräger-Freizeitparks und eines Wanderweges an der Wakenitz. Im Jahr 1974 gründete er die Dr. Bernhard-Dräger-Stiftung zur Förderung der Volks- und Jugendbildung und die Elfriede-Dräger-Gedächtnisstiftung zur Bewahrung von Kulturgütern. Durch eine weitere Stiftung im Jahre 1975 konnte die Stadt Lübeck das Museum Drägerhaus als Erweiterungsgebäude des Museums Behnhaus einrichten. 1982 ernannte ihn die Lübecker Bürgerschaft zum Ehrenbürger.[1]

Grab der Familie Dräger auf dem Burgtorfriedhof

Auszeichnungen

Schriften

  • Die Instleute oder Insten in Schleswig-Holstein. Ihre Geschichte, ihre Bedeutung für den Großbetrieb und ihre Entlohnung. Dissertation LaH Berlin. Langensalza, 1927, 105 S.
  • Arbeitsbeschaffung durch produktive Kreditschöpfung. München (Franz-Eher-Verlag) 1932, 31 S., Heft 41 der Nationalsozialistischen Bibliothek, 4. Auflage, 19. - 20. Tsd.. Neudruck mit Stellungnahmen von Heinrich Brüning [u.a.] und mit einem Geleitwort von Ernst Wagemann. In Zusammenarbeit mit der Studiengesellschaft für Geld- u. Kreditwirtschaft hrsg.. Düsseldorf: Econ-Verlag, 1956, 180 S.
  • Die Illusion unserer Produktivität. Ein Diskussionsbuch mit statistischen Unterlagen und Sachverständigengutachten über die Zusammenhänge zwischen Produktivität, Lohn, Sozial-Rente und Preis. Hrsg. in Verbindung mit der Studiengesellschaft für Geld- und Kreditwirtschaft. Düsseldorf; Wien: Econ-Verlag. 1961, 676 S.
  • Das grosse Ziel: soziale Gerechtigkeit durch gesteuerte Marktwirtschaft. Stuttgart, 1976. 144 S.
  • Zu wenig Arbeit für zu viele Menschen. Lösungsmöglichkeiten zum Beschäftigungsproblem. Stuttgart: Bonn Aktuell, 1984, 125 S., ISBN 3-87959-220-9 (Zukunft; Band 7)

Literatur

  • Bernhard Lorentz: Industrieelite und Wirtschaftspolitik 1928–1950. Heinrich Dräger und das Drägerwerk. Schöningh, Paderborn 2001, ISBN 3-506-75255-3 (Zugl.: Dissertation Humboldt-Universität Berlin 1998/99)
  • Heinrich Dräger. In: Matthes, Olaf und Metzger, Bardo (Hrsg.): Bergedorfer Personenlexikon. Hamburg, 2003, S.56f. ISBN 3-935987-03-X
  • Peter Guttkuhn: Heinrich Dräger 80 Jahre. In: Vaterstädtische Blätter. Lübeck, 29. Jg., (1978), S. 36.
  • Peter Guttkuhn: Ehrenbürger Heinrich Dräger. In: Vaterstädtische Blätter. Lübeck, 33. Jg., (1982), S. 86.
  • Stefan Romey: Ein KZ in Wandsbek. Zwangsarbeit im Hamburger Drägerwerk. VSA-Verlag, Hamburg 1994 ISBN 978-3-87975-613-1
  • Martin Thoemmes: "Heinrich Dräger." In: Alken Bruns (Hrsg.)"Neue Lübecker Lebensläufe", Wachholtz Verlag, Neumünster 2009, S.175-182 ISBN 978-3-529-01338-6
  • Welf Böttcher / Martin Thoemmes: "Heinrich Dräger. Eine Biographie", Wachholtz Verlag, Neumünster 2011 ISBN 978-3-529-06123-3

Weblinks

Quellen

  1. Bekannte Persönlichkeiten und Ehrenbürger der Hansestadt Lübeck: Dr. Heinrich Dräger, 1899 - 1986

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