Henning Voscherau

Henning Voscherau
Henning Voscherau (1988)

Henning Voscherau [ˈfɔʃəʁaʊ̯] (* 13. August 1941 in Hamburg) ist ein deutscher Notar und Politiker und war von 1988 bis 1997 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Er ist der Sohn des Schauspielers Carl Voscherau, der Neffe des Volksschauspielers Walter Scherau (eigentlich Walter Voscherau) und Bruder von Eggert Voscherau.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Voscherau studierte nach dem Abitur am Gymnasium Oberalster[1] Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Universität Hamburg mit Abschluss Promotion 1969. Von 1974 (mit Unterbrechung von 1988 bis 1997) bis 2011 war er in Hamburg als Notar tätig.

Seine politische Laufbahn begann 1970 mit der Wahl in die Bezirksversammlung Wandsbek, der er bis 1974 angehörte, als er in die Hamburger Bürgerschaft gewählt wurde. Bereits seit 1981 gehörte er dem Landesvorstand der SPD in Hamburg an, der er 1966 beitrat. 1982 wurde er Fraktionsvorsitzender der SPD und behielt diese Funktion bis 1987, bevor er 1988 zum Nachfolger von Klaus von Dohnanyi als Erster Bürgermeister Hamburgs gewählt wurde. Vom 1. November 1990 bis zum 31. Oktober 1991 war Voscherau Präsident des Bundesrates. 1997 trat er zurück, nachdem die von ihm gewünschte Koalition mit der STATT Partei nicht zustande kam und stattdessen ein rot-grünes Bündnis geschlossen wurde, das er nicht guthieß. Er zog sich daraufhin aus der aktiven Politik zurück, blieb aber bis 2001 Mitglied des SPD-Bundesvorstandes.

Spitzenkandidatur 2008

Nach einer gescheiterten SPD-internen Mitgliederbefragung über die Frage, ob Mathias Petersen oder Dorothee Stapelfeldt Ole von Beust (CDU) bei der Bürgerschaftswahl 2008 herausfordern soll, wurden Voscherau gute Chancen eingeräumt, erneut Spitzenkandidat der Hamburger SPD zu werden. In einem Brief an den Landesvorsitzenden teilte er am 5. März 2007 jedoch mit, er habe sich wegen der Befürchtung, nicht dauerhaft unterstützt zu werden, und aus Rücksicht auf seine Familie entschlossen, nicht anzutreten.

Sonstiges

Der von Dieter Wedel inszenierte Sechsteiler Die Affäre Semmeling, welcher in Hamburg spielt, weist, trotz gegenteiliger Beteuerung, zahlreiche Parallelen zur Person Henning Voscherau, seinem Nachfolger Ortwin Runde sowie zur Hamburger SPD auf. Der von Robert Atzorn gespielte Hamburger Bürgermeister „Dr. Klaus Henning“ gilt im Gegensatz zu seinem bodenständigen, in der Partei verhafteten Nachfolger Axel Ropert, als intellektueller integrer Politiker, welcher auf Grund familiärer Probleme sowie eines sich mit den Grünen abzeichnenden Bündnisses zurücktritt.

Henning Voscherau gehört seit 2003 dem Vorstand der Deutschen Nationalstiftung an.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Henning Voscherau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Hamburger Morgenpost

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