Hochfellnhaus

Hochfellnhaus
Das Hochfellnhaus

Das Hochfellnhaus ist das höchstgelegene Gasthaus im Chiemgau. Es liegt direkt unterhalb des Gipfels des Hochfelln (1674 Meter) und wurde 1890 zusammen mit einer Kapelle, genannt Tabor Kapelle, dort errichtet. Seit 1951 hat das Hochfellnhaus eine eigene Materialseilbahn. 1970 wurde ein größeres Gastzimmer angebaut. Dieses wurde notwendig, da seit dieser Zeit die Hochfellnseilbahn auf den Hochfelln fährt. Seit dieser Zeit ist auch keine Übernachtung mehr möglich.

Das Trinkwasser wird mit der Materialseilbahn auf den Gipfel gebracht und dort über einen Vorfilter in den Hauptfilter gepumpt. Nach dem Hauptfilter desinfiziert eine zertifizierte UV-Anlage das Wasser. Die Energieversorgung übernimmt ein Diesel-Blockheizkraftwerk, dessen Abwärme zum Heizen verwendet wird.

Geschichte

Gegründet wurde das Hochfellnhaus vom Hochfellnhausverein unter Leitung von Pfarrer Otto von Mayer. Zuerst kaufte man auf der Hälfte des Aufstiegs den Stockreiter Kaser von einem Ruhpoldinger Bauern (kennt man heutzutage unter dem Namen Bründlingalm und gehört noch zum Hochfellnhaus). Dann wurde ein Vertrag mit dem Forstamt über den Bau der Kirche und des Unterkunftshauses geschlossen. Der Erbpachtvertrag wurde auf 99 Jahre abgeschlossen. Der Bau selbst war sehr schwierig. Das Baumaterial wurde mit Trägern vom Tal nach oben geschleppt, die Steine wurden am Gipfel aus dem Kalkstein gebrochen. Die Sandgrube im Süden des Gipfels zeugt noch heute davon. In den ersten Jahren wurde das Hochfellnhaus von unterschiedlichen Pächtern betrieben. Schwierigkeiten gab es z. B. wegen Wilderei der Pächter oder ihrer mangelnden Zahlungsmoral.

1919 wurde das Hochfellnhaus an den Inhaber des Grabenstätter Gasthaus zur Post, Herrn Schweizer vermietet. 1920/21 geriet der Hochfellnhausverein in finanzielle Schwierigkeiten und musste die beiden Gaststätten (Hochfellnhaus und Bründlingalm) und die Kapelle verkaufen. Der Kaufpreis betrug über 60.000 Mark. Seither ist das Hochfellnhaus in Familienbesitz der Familie Schweizer/Maier. 3 Jahre später war der Kaufpreis nur noch 3 Flaschen Bier wert. Die Kapelle wurde der katholischen Kirche einige Jahre danach durch eine Schenkung übereignet. Die Weiderechte auf der Bründlingalm mussten 1969 dem Forstamt übereignet werden als zusätzliche Gegenleistung zum Kaufpreis der Grundstücke. 2009 wurde die Materialbahn des Hochfellnhauses durch eine Lawine zerstört. Der Wiederaufbau konnte verwirklicht werden, weil eine großangelegte Spendensammlung von den Freunden des Hochfelln durchgeführt wurde. Der Wiederaufbau verschlang mehr als 140.000€.

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