Joachim Bischoff

Joachim Bischoff
Joachim Bischoff im Juni 2011.

Joachim Bischoff (* 28. Mai 1944 in Swinemünde) ist ein deutscher Publizist und Politiker (Die Linke) und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Joachim Bischoff ging in Baden-Württemberg zur Schule und studierte in West-Berlin. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 1976 bis 1979 Lehrbeauftragter für das Fach Soziologie an der FU Berlin. Später arbeitete er als Buchhändler in einem genossenschaftlichen Betrieb, als Journalist und als Lektor. Seit 1974 lebt er in Hamburg-St. Georg.

Publikationen

Bischoff hat zahlreiche Arbeiten zur Politischen Ökonomie des Kapitalismus veröffentlicht. Schwerpunkt seiner Arbeit seit dem Ende der 1960er Jahre waren seine Versuche, das Werk von Karl Marx - gegen die „marxistisch-leninistische Lesart“ - neu zu erschließen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Sozialismus. Zudem ist er im Lektorat des VSA-Verlag tätig.

Politik

Bischoff war Mitglied der Falken, des SDS und der SPD, die er 1966 aus Protest gegen den Vietnamkrieg verließ. Anfang der 1980er Jahre gehörte er den Demokratischen Sozialisten an. Er ist Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik („Memorandum-Gruppe“), der Sozialistischen Studiengruppen „SOST e.V.“ und Gewerkschafter bei ver.di.

Bischoff war bis Ende 2004 Mitglied der PDS. In den 1990er Jahren sowie kurzfristig im Jahr 2000 war er Mitglied des Bundesvorstands der Partei. Er arbeitete unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft Wirtschaftspolitik mit. 2004 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der WASG, bis April 2006 war er Mitglied des Bundesvorstands der Partei. Seit ihrer Gründung 2007 ist er Mitglied der Partei Die Linke.

Bei der Wahl 2008 in Hamburg wurde er für diese Partei in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Er zog über den Wahlkreis Hamburg-Mitte in das Parlament ein. Dort ist er für seine Fraktion Fachsprecher für Haushalt/Finanzen, Stadtentwicklung und Sport. Zudem sitzt er in mehreren Ausschüssen und nimmt verschiedene Funktionen wahr: Haushaltsausschuss, Prüfung der Haushaltsrechnung, Sportausschuss, Stadtentwicklungsausschuss, Vermögen und öffentliche Unternehmen sowie Wissenschaftsausschuss.

Im März 2009 wurde Bischoff als Direktkandidat für den Bundestagswahlkreis Hamburg-Mitte für die Bundestagswahl 2009 nominiert.[1]

Bei der Wahl 2011 verteidigte er sein Mandat im Wahlkreis Hamburg-Mitte, das er jedoch nach Pressemitteilungen aus gesundheitlichen Gründen zum Ende November 2011 niederlegen möchte. [2] Die Bürgerschaftsfraktion seiner Partei bedauerte sein ausscheiden. [3]

Werke (Auswahl)

  • Mit Alex Demirović u. a.: Intellektuelle zwischen Fordismus und Postfordimus. Hamburg 2006, ISBN 3-89965-034-4.
  • Entfesselter Kapitalismus. Transformation des europäischen Sozialmodells. Hamburg 2003, ISBN 3-89965-034-4.
  • Mit Sebastian Herkommer und Hasko Hüning: Unsere Klassengesellschaft. Verdeckte und offene Strukturen sozialer Ungleichheit. Hamburg 2002, ISBN 3-87975-861-1.
  • Der Kapitalismus des 21. Jahrhunderts. Systemkrise oder Rückkehr zur Prosperität?, Hamburg 2001, ISBN 3-87975-735-6
  • Joachim Bischoff/Knut Persson/Norbert Weber: Tatort HSH Nordbank. VSA Verlag, Hamburg 2010, ISBN=3-89965-445-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hamburger Abendblatt vom 23. März 2009
  2. Hamburger Abendblatt vom 17. November 2011
  3. Pressemitteilung zum Ausscheiden Bischoffs

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