Johannes Sperlette

Johannes Sperlette

Johann(es) Sperlette (* 29. November 1661 in Monzon in der Champagne; † 5. Februar 1725 in Halle (Saale)) war ein französischer Philosoph.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Im neunten Lebensjahr besuchte Sperlette die Akademie in Sedan, wo er vier Jahre lang die philosophischen Grundlagenfächer wie Griechisch, Latein, Rhetorik und weiteres absolvierte. Er wechselte an die Akademie in Reims, wo er sich besonders dem Studium der Philosophie und Mathematik zuwandte. Im Alter von 17 Jahren erwarb er sich dort den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und begann, sich mit der Theologie zu beschäftigen.

Er begab sich, obwohl reformierten Glaubens, in die Benediktinerabtei St. Arnulph in Metz. 1686 floh er aufgrund der Verfolgung der Reformierten nach Holland. An der Universität Leiden fand er durch Unterstützung von Friedrich Spanheim der Jüngere und Jacob Trigland der Jüngere eine Stellung beim Freiherrn Ezechil von Spanheim. Dieser berief ihn 1689 nach Berlin, wo er Direktor des französischen Gymnasiums und Gymnasialprofessor für Philosophie wurde.

Am 30. März 1695 wurde Sperlette Professor der Philosophie an der Universität Halle, 1705 königlich-preußischer Rat und Direktor der französischen Kolonie der Hallenser Alma Mater. Sperlette beschäftigte sich eingehend mit Rene Descartes. In seinen Vorlesungen behandelte er Logik, Mathematik und Metaphysik. Zudem war er 1704, sowie 1714 Prorektor der Hallenser Akademie.

Familie

Sperlette hatte sich mit Susanne, der Schwester des französischen Pfarrers in Halle Alexander Coullez verheiratet. Aus dieser Ehe gingen eine Tochter und zwei Söhne hervor. Der Sohn Bartholomäus Johannes Sperlette (* 1710) wurde Hofmeister der Prinzen von Anhalt in Dessau und 1719 zum Doktor der Rechte promoviert und 1720 Professor der Rechte an der Hallenser Hochschule. 1725/26 verließ dieser jedoch Halle, da Zwistigkeiten entstanden waren.

Werkauswahl

  • Opera philosophica in IV Patres, Logicam, Methaphysicam, Moralem & Physicam distrihuta. Berlin 1703 enthält:
Physica nova, sive Philosophiia Natuarae. Berlin 1694
Logica & Methaphysica nova ad usum academiae. Berlin 1696
Philosophia moralis, Christiana & civilis. Berlin 1696
  • Tractatus an ratio in rebus moralibus recta & prefecta dicipossit? Halle 1711
  • Da der hohe Geburts-Tag des A.D. Fürstens Friedrich Wilhelms, Königs in Preußen ... Halle 1714

Literatur

  • Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagus Neletizi et Nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Kreyses und aller darinnen befindlichen Städte, Schlösser, Aemter, Rittergüter, adelichen Familien, Kirchen, Clöster, Pfarren und Dörffer, insonderheit der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben; aus Actis publicis und glaubwürdigen … Nachrichten mit Fleiß zusammengetragen, mit vielen ungedruckten Dacumenten bestärcket, mit Kupferstichen und Abrissen gezieret, und mit den nöthigen Registern versehen. Emanuel Schneider, Halle 1749/50. S. 723/24 Pos. 577
  • Sperlette, Johann. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 38, Leipzig 1743, Spalte 1509.
  • Max Wundt: Die deutsche Schulphilosophie im Zeitalter der Aufklärung. Georg Olms, Tübingen 1945, 2. Aufl. 1992, ISBN 3-487-00765-7, S. 98 f.

Weblinks


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