Kaiserliche Werft Kiel

Kaiserliche Werft Kiel
Kaiserliche Werft Kiel

Die Kaiserliche Werft Kiel (KWK von 1867 bis 1920) war neben der Kaiserlichen Werft Danzig und der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven eine von drei Werften, die für die Marine des Deutschen Kaiserreichs Kriegsschiffe und im Ersten Weltkrieg auch Marineflugzeuge produzierte. Die bei der KW Kiel gefertigten vier Wasserflugzeuge trugen die Kennungen: 463-466. Die beiden Werften in Kiel und Danzig bauten als älteste der drei Werften auch für die Marine des Norddeutschen Bundes.

Auftrag

Die Kaiserliche Werft Kiel beschäftigte sich nur mit den üblichen Schiffsklassen für die Kaiserliche Marine und erhielt erst gegen Ende des Ersten Weltkriegs einen Auftrag über die Herstellung eines Dampfturbinen-U-Kreuzers. So war sie verantwortlich für den Neubau von Schiffen, die Instandsetzung sowie die Erstellung und Verbesserung der allgemeinen Ausrüstung aller Schiffe der Kaiserlichen Marine, wobei der Neubau von Schiffen nur einen geringen Teil der Arbeitsleistung der Werft ausmachte. Da die Kaiserlichen Werften streng militärisch organisiert und geleitet wurden, war der Werftdirektor auch ein Marineoffizier, die betriebswirtschaftliche Leistung war entsprechend gering. Vor der Germaniawerft und den Howaldtswerken war die Kaiserliche Werft Kiel die größte in Kiel ansässige Werft und beschäftigte 1882 mit rund 3.500 Menschen dreimal soviel Arbeiter wie die Howaldtswerke.

Geschichte

Um 1865 errichtete das Königreich Preußen bereits ein Militärdepot an der Schwentine in Kiel. 1867 wird Kiel zum Kriegshafen des Norddeutschen Bundes und damit einhergehend entsteht auch die Marinewerft des Norddeutschen Bundes als Königliche Werft Kiel. Diese wird auf dem ehemaligen Gelände der von Georg Howaldt zuvor gegründeten Werft errichtet, nach dem dieser mit seiner Werft an die Schwentinemündung umgezogen war. Mit Ausrufung des Deutschen Kaiserreichs am 18. Januar 1871 wird die Marine des Norddeutschen Bundes zur Kaiserlichen Marine und die Königlichen Werften werden in Kaiserliche Werften umbenannt.

Von 1881 bis 1885 war Konteradmiral Kühne ihr Oberwerftdirektor.

Als 1895 schließlich der Kaiser-Wilhelm-Kanal fertiggestellt wird, zieht 1899 die Kaiserliche Werft Kiel nach Kiel-Gaarden um. Da die Kaiserliche Werft Kiel in den Jahren um die Jahrhundertwende schnell wuchs, musste die benachbarte Germaniawerft 1904 einen Teil ihres Geländes zwangsweise abtreten.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der endgültigen Auflösung der Kaiserlichen Werften 1920 wird aus der Kaiserlichen Werft Kiel zunächst die Reichswerft Kiel, die ab 1925 als Deutsche Werke Kiel AG (DWK) Teil der Deutsche Werken AG in Berlin wird.


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