Kattun

Kattun

Kattun (von arabisch katon, „Baumwolle“) ist ein glattes, leinwandartig gewebtes, ziemlich dichtes Baumwollzeug. Das einfarbige oder bedruckte Gewebe kann auch aus Chemiefaser-Garnen hergestellt sein.[1]

Inhaltsverzeichnis

Arten

Weißer Kattun, zum Bedrucken bestimmt, bildet den Rohkattun, dazu gehören auch Kammertuch und Schirting. Einfarbige, gestreifte und geglättete Kattune heißen Sarsenets und Futterleinwand. Bedruckte Kattune (in England meist Kalikos, in Frankreich Indiennes genannt) bildeten einen der wichtigsten Artikel der Web- und Druckindustrie in England, Deutschland, Frankreich und der Schweiz ab Ende des 18. Jahrhunderts. Sie kamen ursprünglich als Handarbeit aus Indien nach Europa. Später ist die Maschinenproduktion in Europa zu solcher Entwicklung gelangt, dass europäischer Kattun in Indien die dortige Handarbeit verdrängt hat.

Feinere Sorten des Kattuns nennt man auch Zitz, die gröberen wurden als einfarbiger Futterkattun (für Innenfutter) vertrieben.[2]

Geschichte

Die ersten Spuren der Verfertigung von Baumwollzeug finden sich nach Herodot bei Völkern in der Gegend des Kaspischen Meers, dann bei den Ägyptern, von denen diese Kunst zu den Indern überging. Diese trieben schon 138 v. Chr. mit gedruckten und gemalten baumwollenen Stoffen Handel nach China. Bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts zeichneten sich die ostindischen Kattune vor andern durch Lebhaftigkeit und Festigkeit der Farben aus, Vorzüge, welche die Inder durch sorgfältige Zubereitung der Farben und Vorbereitung des Kattuns zur Annahme der Farbe bewirkten.

Literatur

  • Charles O'Brien: Allgemeines Handbuch für Callico-, Cambric-, Ziz-, Kattun- und Leinwanddrucker so wie für die Manufakturisten dieser Waaren; übersetzt und bearbeitet von Christian Ludwig Seebass bzw. Sigismund Friedrich Hermbstädt; Leipzig, Baumgärtner 1805

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.stofflexikon.com/kattun/604/kattun.html
  2. Kattun. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 9, Altenburg 1860, S. 383–386 (Online bei zeno.org).

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