Margaretha von Österreich (1416–1486)

Margaretha von Österreich (1416–1486)

Margaretha von Österreich (* um 1416 in Innsbruck, Tirol; † 12. Februar 1486 in Altenburg, Sachsen) in der dortigen Schlosskirche begraben), Kurfürstin von Sachsen, war die Tochter des Erzherzogs Ernst I. („des Eisernen“) und der wegen ihrer Körperkraft (sie schlug Nägel mit der bloßen Hand ein) berühmten Cimburgia, einer Sarmatin. Sie wurde verlobt mit Friedrich dem Sanftmütigen (1428), die Hochzeit fand am 3. Juni 1431 zu Leipzig statt. Sie versöhnte ihren Gemahl mit seinem Bruder, Herzog Wilhelm III. („eine Suhne hochlich versucht“) und nahm auch sonst intensiv an der Regierung teil. Auf ihre Veranlassung wurden unter anderem 1432 die Juden aus dem Meißnischen vertrieben. Sie erhielt eine eigene Münzstätte und das Münzrecht für Colditz. Die Meißner Groschen mit einem zusätzlichen M am Anfang oder innerhalb der Umschrift werden auch als Margarethengroschen bezeichnet.

Margaretha von Österreich galt als christlich geprägte Frau. So regte sie nach dem beendeten Bruderkrieg ihres Mannes eine geistliche Stiftung an. 1453 legte Sie den Grundstein für eine den vierzehn Nothelfern geweihte Wallfahrtskirche in einem wüsten Dorf bei Jena.

Im Juli 1455 wurden die beiden Söhne Ernst und Albrecht von dem Ritter Kunz von Kauffungen aus dem Schloss Altenburg geraubt, aber durch einen Köhler gerettet.

Nach dem Tod ihres Gatten am 7. September 1464, erhielt sie ein umfangreiches Wittum, darunter die Stadt und Pflege Altenburg, die Schlösser zu Leipzig und Liebenwerda und die Städte Colditz, Eilenburg und Liebenwerda. Bis zu Ihrem Tod lebte sie in Altenburg, wo sie landesherrlichen Rechte ausübte und ihr somit die Gerichtsbarkeit unterstand.[1] Im Altenburger Schloss ließ sie 1468 ein Kornhaus errichten, welches 1868 bei einem Brand zerstört wurde. Mit Unterstützung des Altenburger Amtmannes, der ihre Hofwirtschaft leitete, betrieb Margaretha eine großzügige Vorratswirtschaft. Dies ermöglichte ihr, auch andere Wohnsitze zu beliefern.[2]

Ihre Söhne Ernst und Albrecht beschlossen 1485 die Teilung ihres Erbes, was für Jahrzehnte zu einer Schwächung des sächsischen Kurfürstentums führte.

Nachkommen

Margaretha von Österreich und Friedrich der Sanftmütige hatten folgende zehn Kinder:

  • Amalia (* 4. April 1436 in Meißen; † 19. November 1501 Rochlitz) ∞ 21. Februar 1452 Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut (* 23. Februar 1417; † 18. Januar 1479)
  • Anna (* 7. März 1437 in Meißen; † 31. Oktober 1512 Neustadt an der Aisch) ∞ 12. November 1458 Albert III. Achilles, Kurfürst von Brandenburg
  • Frederick (* 28. August 1439 in Meißen; † 23. Dezember 1451)
  • Ernst (* 24. März 1441 in Colditz; † 26. August 1486 ebenda) ∞ Elisabeth von Bayern (1443–1484), Tochter von Herzog Albrecht III. von Bayern (1401–1460)
  • Albrecht (* 31. Juli 1443 in Grimma; † 12. September 1500 in Emden) ∞ Zedena (Sidonie von Böhmen) (1449–1510), Tochter von Georg von Podiebrad (1420–1510)
  • Margarete (* 1444 in Meißen; † ca. 19 November 1498 in Seußlitz?) Äbtissin in Seußlitz
  • Hedwig (* 31 Oktober 1445 in Meißen; † 13. Juni 1511 in Quedlinburg), Äbtissin in Quedlinburg (1458–1511)
  • Alexander (* 24. Juni 1447 in Meißen; † 14. September 1447, Meißen)

Literatur

Einzelnachweise

  1. F. Perthes:Geschichte des Kurstaaten und Königreiches Sachsen, 1830, S.333/334
  2. Margaretha von Österreich, Auf den Spuren großer Frauen (Teil 10). Holger Jakobi, abgerufen am 20.März 2009.



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