Mercedes-Benz LN

Mercedes-Benz LN
Mercedes-Benz
Mercedes-Benz 814 Pritschenwagen.jpg

Mercedes-Benz LN Typ 814

LN-Baureihe
Hersteller: Daimler-Benz
Produktionszeitraum: 1983–1998
Leergewicht: 3,7–6,9 t
Zul. Gesamtgewicht: 6,5–19 t
Vorgängermodell: Mercedes-Benz LP (leicht)
Nachfolgemodell: Mercedes-Benz Atego

Die Lkw-Modelle der Mercedes-Benz Baureihe LN von Daimler-Benz wurden von 1984 bis 1998 produziert. Die neue „Leichte Klasse“ LK, intern auch LN2 genannt, löste den LP ab.

Inhaltsverzeichnis

Modellgeschichte

Nachdem der Vorgänger gut 18 Jahre im Grundkonzept unverändert in Produktion gewesen war, kam ab 1983 eine völlige Neuentwicklung, die intern als LN 2 geführte Baureihe, heraus. Bei ihrer Einführung deckte sie die Tonnagen (Zulässiges Gesamtgewicht) von 7, 8, 9, 11 und 13 Tonnen Gesamtgewicht ab. Die Leistungbandbreite der Dieselmotoren reichte von 90 über 136 und 170 bis 201 PS. Daraus ergaben sich die für Mercedes-Benz typischen Modellbezeichnungen, deren erste (bei vier Stellen die ersten beiden) das Gesamtgewicht in Tonnen, die hinteren beiden − etwa – ein Zehntel der Motorleistung in PS angaben. Verbreitetstes Modell war der 7,5-Tonner mit 136 PS, der auf die Bezeichnung 814 – nunmehr auch intern ohne den bisherigen Zusatz LP – hörte.

Änderungen

Die neu entwickelten Motoren waren Direkteinspritzer-Reihenmotoren mit 4 und 6 Zylindern, äußerlich prägnanter war das neue Fahrerhaus, das nun auch in der kleinsten Lkw-Klasse endlich kippbar ausgeführt war. Das relativ glattflächige Haus fiel unter anderem durch die schräg nach hinten ansteigenden Unterkanten der Seitenfenster in den Türen auf (bereits bekannt von der 1977 eingeführten Transporter-Baureihe T1), die später als Designmerkmal auch bei den schweren Typen eingeführt wurden.

Die Kotflügel unter der Kabine sowie die Stoßstange waren optisch etwas weiter ausgestellt als beim Vorgänger und ließen die neuen Typen etwas wuchtiger erscheinen. Da das Fahrzeug nicht mehr nur als reiner Nahverkehrs- und Verteiler-Lkw gedacht war, gab es werksseitig auch eine vollwertige Fernverkehrskabine mit zwei Schlafliegen unter einem insgesamt etwas höheren Dach. Ab 1989 gab es als Krönung auch eine noch schwerere Version mit 15 Tonnen Gesamtgewicht mit 170, 211 (auch bei den anderen Modellen anstelle des 201-PS-Motors, die Bezeichnungen endeten aber weiter auf 20) sowie auch 240 PS, damit war bis zur Einführung des Nachfolgers Atego die Leistungsspitze der kleinen Modelle erreicht.

Seit 1988 firmierte die Baureihe als LK für Leichte Klasse, parallel zur Überarbeitung der großen Fahrzeuge mit der nun auch offiziellen Bezeichnung SK für Schwere Klasse bzw. MK für die Mittelschwere Klasse. Seit diesem Jahr gab es die leichteren Modelle auch mit Allradantrieb, der erwartungsgemäß bei den Bau- sowie den Feuerwehrfahrzeugen seine überwiegende Verbreitung fand.

Die neuen Modelle verfügten nun über kippbare Fahrerhäuser und hatten ein neues Design. Angeboten wurden sie von 6,5–13 Tonnen Gesamtgewicht (Modelle 609–1320). Das Leistungsangebot der Motoren lag zwischen 90 und 211 PS, zusätzlich gab es nun auch ein Fahrerhaus für den Fernverkehr mit verlängerter Kabine und 15 bis 19 Tonnen Gesamtgewicht. Teilweise waren die großen Tonnagen auch als Kipper oder Pritschenwagen erhältlich.

Modellvarianten

  • 609: 90 PS Vierzylindermotor (diese abgelastete Version war nur für den Export bestimmt)
  • 709: 90 PS Vierzylindermotor, 6500 kg
  • 809: 90 PS Vierzylindermotor, 7500–8000 kg
  • 814: 136 PS Sechszylindermotor, 7500 kg
  • 817: 170 PS Sechszylindermotor, 7500 kg (ab 1985)
  • 914: 136 PS Sechszylindermotor, 9200 kg
  • 1114: 136 PS Sechszylindermotor, 11000 kg
  • 1117: 170 PS Sechszylindermotor, 11000 kg
  • 1120: 201 PS Sechszylindermotor, 11000 kg

1985 wurde die LK Baureihe um folgende Allrad-Versionen erweitert:

  • 914 AK (Allradkipper)
  • 1114 AK
  • 1314 AK
  • 1117 AK
  • 917 AF (Feuerwehr)
  • 1120 AF

Die Motoren im Überblick

Reihenvierzylinder-Dieselmotor
Verkaufsbezeichnung (Einsatz in Modell) Hubraum Motorbaureihe Leistung Bauzeit Bemerkung
609 (nur Export), 709, 809 3972 cm³ Mercedes-Benz OM 364 66 kW (90 PS) 1984–1993 Direkteinspritzung
811 3972 cm³ Mercedes-Benz OM 364 A 85 kW (115 PS) 1984–1993 Direkteinspritzung
814 3970 cm³ Mercedes-Benz OM 364 LA 102 kW (139 PS) 1993–1996 Direkteinspritzung
Reihensechszylinder-Dieselmotor
814, 914 (AK), 1114 (AK), 1314 (AK), 1414, 1614 5958 cm³ Mercedes-Benz OM 366 100 kW (136 PS) 1984–1993 Direkteinspritzung
817, 917 (AF/F), 1117 (AK), 1217, 1317, 1417, 1617 5958 cm³ Mercedes-Benz OM 366 A 125 kW (170 PS) 1984–1996 Direkteinspritzung
1120, 1320, 1420, 1620, 2220 5958 cm³ Mercedes-Benz OM 366 LA 148 kW (201 PS) 1984−1989 Direkteinspritzung
1120 (AF/F), 1320, 1420, 1520, 1720, 1820, 1920 5955 cm³ Mercedes-Benz OM 366 LA 155 kW (211 PS) 1989–1996 Direkteinspritzung
1124, 1224 (AF/F), 1324, 1424, 1524, 1624, 1824, 1924 5955 cm³ Mercedes-Benz OM 366 LA 177 kW (240 PS) 1993–1996 Direkteinspritzung

Die Motoren der Baureihe OM 364 (A/LA) kamen ab 1984 auch in den Bussen O 301 und O 402 (jeweils mit 100 kW / 136 PS) sowie modifiziert im Unimog (Typen 90/110/140 mit 66–100 kW / 90–136 PS) und ab 1986 im MBtrac (Typen 700 und 800: OM 364, 900: OM 364 A, 1000 und 1100: OM 366, 1300, 1400 und 1600: OM 366 A, 1800: OM 366 LA) zum Einsatz. In den beiden Busmodellen war auch der Reihensechszylinder OM 366 A mit 5955 cm³ und 125 kW / 170 PS erhältlich.

Auch die Transporter-Baureihe T 2 nutzte die Motorvarianten mit 66 und 85 kW. In den großen Unimog-Modellen U1550, U1750 und U2150 (zwischen 114 kW / 155 PS und 157 kW / 214 PS) fand die Reihe OM 366 (A/LA) Verwendung. Der Forst-TRAC als spezielle Modellvariante des MB Trac nutzte eine Ausführung des Reihenvierzylinders OM 364 mit 77 kW / 105 PS.

Fotogalerie

Weblinks

 Commons: Mercedes-Benz LN – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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