Armenhaus

Armenhaus
Mittelalterliches Armenhaus in Skalica
Werk- und Armenhaus Uetersen 1866, heute ein Altenheim

Das Armenhaus entwickelte sich in der Frühen Neuzeit aus dem mittelalterlichen Hospiz und Spital. Es war oft gekoppelt mit einem Waisenhaus, einem Gefängnis, einem Krankenhaus und einem Arbeitshaus.

In Armenhäusern lebten vor allem ältere Menschen, die nicht mehr selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen konnten. Sie erhielten dort einen Wohnplatz und tägliche Verpflegung. Die Armenhäuser gehörten früher zum Stadtbild und nahmen nur verarmte Bewohner aus der eigenen Stadt auf. Fremden wurde diese Altersversorgung nicht zuteil.

Finanziert wurden Armenhäuser in der Regel durch Zuwendungen wohlhabender Bürger, sowie durch Zuschüsse von Stadt und Kirche. Auf dem Lande wurde die Armenversorgung teilweise auch aus dem gemeinschaftlichen Gut (Allmende) beglichen.

Der Begriff Armenhaus wird heute fast nur noch im übertragenen Sinne benutzt, indem beispielsweise ein Land als „das Armenhaus Afrikas“ oder eine Stadt als „das Armenhaus der Region“ beschrieben wird.

Inhaltsverzeichnis

Siehe auch

Literatur

  • Eva-Maria Lerche: Alltag und Lebenswelt von heimatlosen Armen. Eine Mikrostudie über die Insassinnen und Insassen des westfälischen Landarmenhauses Benninghausen (1844–1891). Waxmann Verlag, Münster 2009, ISBN 978-3-8309-2210-0 (Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland 113).[1]

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Armenhaus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Armenhäuser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Christina Vanja: Rezension zu: Lerche, Eva-Maria: Alltag und Lebenswelt von heimatlosen Armen. Eine Mikrostudie über die Insassinnen und Insassen des westfälischen Landarmenhauses Benninghausen (1844–1891). Münster 2009. In: H-Soz-u-Kult, 12. Januar 2010.

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