Grasberger

Grasberger

Grasberger, 1) Lorenz, Philolog und Pädagog, geb. 9. Aug. 1830 zu Hartpenning in Oberbayern, gest. 23. Jan. 1903 in Würzburg, studierte in München und wurde 1856 Studienlehrer in Würzburg, 1860 zugleich Privatdozent daselbst, 1864 außerordentlicher und 1868 ordentlicher Professor. Er schrieb: »Erziehung und Unterricht im klassischen Altertum« (Würzb. 1864–81, 3 Tle.); »Über die griechischen Stichnamen« (das. 1877, 2. Aufl. 1883); »Studien zu den griechischen Ortsnamen« (das. 1888).

2) Hans, Dichter und Kunstkritiker, geb. 2. Mai 1836 im obersteirischen Marktflecken Obdach, gest. 11. Dez. 1898 in Wien, studierte 1856–60 in Wien die Rechte, beteiligte sich 1859 an einer vom Severinusverein veranstalteten Pilgerfahrt nach Jerusalem und trat später in die Redaktion des »Österreichischen Volksfreundes«, 1866 zeitweilig in die der »Presse« ein und verbrachte die Jahre 1867–73 in Italien, größtenteils in Rom, wo er Kunststudien trieb und als Berichterstatter für die Wiener »Presse« und andre Blätter tätig war. 1870–82 war er Kunstreferent der »Presse«, dann bis 1893 der »Deutschen Zeitung«. Erschienen sind von ihm: »Sonette aus dem Orient« (zuerst unter dem Pseudonym Karl Birkenbühl, Schaffh. 1864; 3. Aufl., Bremen 1873; in vollständiger Neudichtung und vermehrt, mit dem Zusatz. »Ein monotheistisches Wander- und Bilderbuch«, Leipz. 1894); »Singen und Sagen«, Gedichte (Wien 1896); »Le rime di Michelangelo«, in Nachdichtungen (Brem. 1872); die Gedichtsammlungen: »Aus dem Karneval der Liebe« (Stuttg. 1873), »Licht und Liebe« (Leipz. 1896) und »Ein Triptychon«, der humanistischen Jugend gewidmet (das. 1896), sowie Dialektgedichte voll gemütlichen Humors und antiklerikaler Satire: »Zan Mitnehm, Gedichte in steirisch-kärntnerischer Mundart« (Wien 1880), »Nix für unguet«, Schnaderhüpfeln (Leipz. 1884), u. »Plodersam. Geistli'n-G'schichten« (das. 1885). Von Novellen veröffentlichte er: »Aus der ewigen Stadt« (Leipz. 1887), »Allerlei Deutsames« (das. 1888), »Auf heimatlichem Boden« (das. 1890), »Ein neues Novellenbuch« (Dresd. 1894), »Maria-Buch«, eine Wallfahrtsgeschichte (Leipz. 1895), »Adam und Eva«, eine Wiener Künstlergeschichte (das. 1896) und »Steirische Geschichten« (das. 1897). Außerdem schrieb er: »Die Gemäldesammlung im kunsthistorischen Hofmuseum« (Wien 1892), »Über Dialekt und Dialektdichter« (in dem Werk »Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild«) und »Die Naturgeschichte des Schnaderhüpfels« (Leipz. 1896).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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