England (Musik)

England (Musik)

England (Musik). (Musik.) Der auf das Materielle und Praktische gerichtete Sinn der Engländer zeigte sich einem rein geistigen Streben nicht günstig, daher sie, wie fast in allen schönen Künsten, so auch in der Musik nur Wenig leisteten. Ihre Musik wurde ihnen als ein fremdes Produkt meistens nur von Ausländern und besonders von Italienern und Deutschen, zugebracht. Nach London wendeten sich zwar immer die berühmtesten Componisten und Virtuosen, doch man beachtete und bezahlte sie nur, insofern es zur Mode gehörte, Theater und Concerte zu besuchen. Eine glänzende Periode erlebte die englische Musik in der Zeit, wo Händel, Arne, Buononcini und Attilio in London rivalisirten. Hayden führte seine »Schöpfung und C. M. von Weber seinen »Oberon« zuerst in London auf. Nach London gingen Farinelli, die Mara, die Catalani, die Sonntag, Clementi, Mozart, Paganini und viele andere der größten Sänger und Virtuosen, jedoch ohne dort eigenthümliche schöpferische Kräfte anzuregen. Fast einzeln steht unter den englischen Componisten der geniale »John Field« da, der im Vaterlande nicht einmal Unterstützung fand, sondern sich in das Ausland wenden mußte. Unter den musikalischen Schriftstellern Englands ist besonders Burney zu bemerken.

E. O.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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