Neue Schubert-Ausgabe

Neue Schubert-Ausgabe

Die Neue Schubert-Ausgabe (Originaltitel: Franz Schubert. Neue Ausgabe sämtlicher Werke) ist eine wissenschaftlich-kritische Gesamtausgabe der Werke des Komponisten Franz Schubert (1797–1828). Sie wird von der Internationalen Schubert-Gesellschaft e. V. herausgegeben; die Notenbände erscheinen im Bärenreiter-Verlag, die Kritischen Berichte im Verlag der Internationalen Schubert-Gesellschaft (Tübingen). Die Edition berücksichtigt die aktuelle Quellenlage und die neuesten Forschungsergebnisse und bietet somit eine sichere Basis für die Wissenschaft und musikalische Praxis. Die Neue Schubert-Ausgabe ist dabei bemüht, dem spezifischen Charakter des schubertschen Werkverständnisses, gerecht zu werden, das seinen Ausdruck oftmals in gleichberechtigt nebeneinander stehenden Fassungen und in zahlreichen Varianten findet.

Bis in die 1950er-Jahre reichen die Vorüberlegungen zu einer Neuen Schubert-Ausgabe zurück, bevor sie konkrete Gestalt annahmen: So beginnt die Geschichte der Neuen Schubert-Ausgabe am 19. November 1963, Franz Schuberts 135. Todestag, mit der Gründung der Internationalen Schubert-Gesellschaft e. V. Alleinige Aufgabe des Gesellschaft ist es, die Herausgabe sämtlicher Werke Franz Schuberts, einschließlich der Fragmente und Entwürfe, zu ermöglichen. Die Gesellschaft hat dazu eine Editionsleitung installiert, für die Räumlichkeiten im Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Tübingen zur Verfügung gestellt wurden. Gleichzeitig wurde auch eine Arbeitsstelle in Wien etabliert, die an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beheimatet ist.

Die Neue Schubert-Ausgabe wurde zunächst von der VolkswagenStiftung gefördert, die eine Anschubfinanzierung für fünf Jahre gewährte und dem Projekt noch bis 1979 verbunden blieb. Von österreichischer Seite beteiligte sich an der Finanzierung von Anfang an das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, 1967 kam die Stadt Wien hinzu, und im Schubert-Jahr 1978 trat auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften (Wien) in den Kreis der Subventionsgeber ein. 1979 wurde die Neue Schubert-Ausgabe in das Akademienprogramm der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, vertreten durch die Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz), aufgenommen. Sie wird seitdem durch Mittel der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Baden-Württemberg, der Republik Österreich, der Stadt Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften finanziert.

Die Neue Schubert-Ausgabe wird bei ihrem Abschluss 83 Bände in acht Serien umfassen:

  • I Kirchenmusik (9 Bände)
  • II Bühnenwerke (18 Bände)
  • III Mehrstimmige Gesänge (4 Bände)
  • IV Lieder (14 Bände)
  • V Orchesterwerke (7 Bände)
  • VI Kammermusik (9 Bände)
  • VII Klaviermusik (12 Bände)
  • VIII Supplement (10 Bände)

Jeder Notenband enthält neben den Werken ein ausführliches Vorwort sowie Faksimilewiedergaben aus dem herangezogenen Quellenmaterial als instruktive Ergänzung zur Edition. Am Schluss eines jeden Bandes findet sich der Abschnitt „Quellen und Lesarten“. Detaillierte Handschriftenbeschreibungen und ergänzende Verzeichnisse und Korrekturen sind in gesonderten Kritischen Berichten verzeichnet, die im Verlag der Internationalen Schubert Gesellschaft erscheinen.

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