Opotiki-Distrikt

Opotiki-Distrikt
Opotiki District Council
Karte
Opotiki DC.PNG
Basisdaten
Region: Bay of Plenty
Einwohner: 8973 (2006)
Fläche: 3098 km²
Bevölkerungsdichte: 2,9 Einwohner/km<sup2
Hauptstadt: Opotiki
Adresse der
Distriktverwaltung:
108 St John Street
PO Box 44
Opotiki
Internet: www.odc.govt.nz
Sonstiges
Einwohner
Opotiki (Stadt):
4176(2006)[1]

Der Opotiki-Distrikt, (in Māori Ōpōtiki), ist einer von sechs Distrikten der Region Bay of Plenty auf der Nordinsel Neuseelands. Benannt wurde der Distrikt nach der Stadt Opotiki, die als Verwaltungshauptstadt gleichzeitig das wirtschaftlichen Zentrum des Distriktes ist und knapp die Hälfte der Bewohner stellt.

Etwas Verwirrung stiftet die Tatsache, dass der Opotiki-Distrikt touristisch gesehen zusammen mit dem Gisborne-Distrikt, der gleichzeitig auch politisch eine Region darstellt und dem Wairoa-Distrikt, der zu der Region Hawke’s Bay gehört, der Eastland Region zugeordnet wird, welche auf der politischen Landkarte allerdings nicht existiert.[2]

Opotiki stellt sich gerne als das Tor zum Eastland dar und auf dem State Highway 2 (SH 2) von Westen kommend wird dies durch die einige Meter hohen Holzskupturen am Waiotahi Beach auch entsprechend unterstrichen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Te Ara Ki Te Rawhiti - Der Weg zum Sonnenaufgang - Waiotahi Beach

Der Opotiki-Distrikt, mit seiner mehr als 160 km langen Küstenlinie, reicht von Ohiwa Harbour im Westen bis kurz vor Potaka, einer kleinen Siedlung im Osten 15 km hinter Cape Runaway und wird im Süden und Osten von dem Gisborne-Distrikt und im Westen vom Whakatane-Distrikt begrenzt. Bis auf wenige Küstenabschnitte ist der gesamte Distrikt bewaldet. In ihm liegen die Waioeka Conservation Area, Urutawa Conservation Area und Raukumara Conservation Area mit einigen Eintausendern, wie dem Kaharoa mit 1025 m, dem Ta Waiti Hill mit 1011 m, dem Rangipoua mit 1041 m, dem Puketoetoe mit 1113 m und dem mit 1426 m höchsten Berg des Distrikts, dem Potts Peak.

Von den 13 Flüssen, die allesamt nach Norden oder Nordwesten fließen und dort in den Pazifischen Ozean münden, sind der Motu River, der Otara River und der Waioeka River die bedeutsamsten.[3]

Klima

Das Klima ist vergleichbar dem des Whakatane-Distrikts, sehr warm im Sommer, zuweilen tropisch, und die Winter recht mild. Die Küste ist durch die südlich liegenden Berge von dem zeitweise auftretenden kühlen Südwestwind, der manchmal ganz Neuseeland im Griff haben kann, geschützt. Dafür können aber die Ausläufer von tropischen Stürmen ihre erheblichen Regenmengen gut an der Küste zurücklassen. Die Region gilt als die sonnenreichste Region Neuseelands.

Bevölkerung

Im Distrikt wurden beim Census 2006 8973 Einwohner gezählt, 1,9 % weniger als im Jahr 2001. Der Anteil der Māori in der Bevölkerung lag 2006 bei 59,3 %, mit einem Rückgang von 2,0 % gegenüber 2001. Obwohl mehrheitlich Māori im Distrikt leben, sind doch nur 26,4 % der Einwohner in der Lage die maorische Sprache zu sprechen. 40,8 % der über 15-jährigen haben keine formale Qualifikation, im Vergleich dazu 25,0 % landesweit.[4]

Die Arbeitslosigkeit ist von 16,1 % in 2001[5] auf 9,7 % im März 2009 zurückgegangen.[6]

Verkehrsanbindungen

Der Distrikt verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Der State Highway 2, von Whakatane aus kommend, verläuft durch die Stadt, um dann nach Süden und Südosten über Wairata 150 km quer durch die Berge auf dem kürzesten möglichen Weg nach Gisborne zu führen. Der State Highway 35 (SH 35), der nach 331 km ebenfalls in Gisborne ankommt und dort endet, verbindet Eastland mit den beiden wichtigen Verwaltungs- und Versorgungszentren für die Region Opotiki und Gisborne. Der nächstgelegene Flughafen ist der 55 km westlich liegende Whakatane Airport.

Wirtschaft

Der mit Abstand größte Wirtschaftsfaktor des Distrikts ist die Landwirtschaft. Mit einem Bruttosozialprodukt von rund 65 Millionen NZ$ ist der Wirtschaftszweig um das gut Zweieinhalbfache größer als die Forstwirtschaft und die Fischerei zusammengenommen und macht rund 35 % des Gesamtproduktes des Distrikts aus. Obwohl rund 16.000 ha artfremder Wald für die Forstwirtschaft zur Verfügung stehen, kann der Wald auf Grund mangelnder Erlöse wirtschaftlich nicht im vollen Umfang genutzt werden.[6]

Die Landwirtschaft besteht aus dem Anbau von Mais und anderen Feldfrüchten. Des Weiteren werden Hirsche und Schafe gezüchtet. Den größten Anteil in der Landwirtschaft hat aber die Milchwirtschaft, da sich besonders die Flussebenen als ausgezeichnete Weidegebiete anbieten. Mit rund 22.000 Kühen erzeugen 100 Betriebe rund 80 Millionen Liter Milch pro Jahr.

Ein geplanter Hafenausbau und eine 3800 ha große Muschelfarm sechs Kilometer vor der Küste sollen der Stadt Opotiki und dem Opotiki District Council dringend benötigte Arbeitsplätze und einen Wirtschaftsaufschwung für die Region bringen. Man rechnet mit rund 900 Arbeitsplätzen, die 27 Millionen NZ$ Haushaltseinkommen und damit Kaufkraft bringen würden[7] und dem Distrikt rund 34 Millionen NZ$ in die Kassen spülen würden.[8] Baubeginn für den Hafenausbau war für das Jahr 2010 vorgesehen. Die endgültige Zustimmung zu dem Projekt durch das zuständige Ministerium in Wellington steht weiterhin (Stand Juni 2011) noch aus.

Eastern Seafarms Limited, eine Firmengründung unter Beteiligung des örtlichen Iwi Whakatōhea (54 %), der Firma Sealord (26 %) und NZ Sea Farms (20 %), hat mit der Anlage der ersten Muschelbänke den Start zur Muschelfarm vor der Küste im September 2010 begonnen. Auch zeigte bereits ein chinesisches Unternehmen Interesse an einer Zusammenarbeit im Aquafarming.[9][10]

Tourismus

Der Opotiki District Council versucht mit Gisborne und Wairoa zusammen Eastland als Region touristisch zu vermarkten. Diese mehr als 10.000 km2 große Naturlandschaft zieht vor allem naturverbundene Reisende an. Badestände sind hier nicht zu erwarten und die Berge bieten weitgehend nur unberührte Natur. So werden von Opotiki aus Wanderer auf den Tauranga Track, den Pakihi Track oder den Te Waiti Track geführt. Alle drei führen in die Berge. Dagegen führt der Opape Coastal Walkway von dem kleinen Ort Opape aus, der knapp 18 km östlich von Opotiki liegt, gut eine Stunde entlang der Küste. Auf den Flüssen Waioeka River und Motu River kann man Kayak und Jetboat fahren. Der Angelsport ist überall möglich. Entlang des State Highways 35 befinden sich zahlreiche kleine Orte mit mehrheitlich Māori-Bevölkerung. In einigen davon kann man mit Holzschnitzereien reich verzierte Wharenui (Versammlungshäuser) finden.

Etwa acht Kilometer südlich des Stadtzentrums von Opotiki ist der 4,5 ha große Hukutaia Domain zu finden, ein Park, in dem neben geschätzten 1500 verschiedenen Baum- und Pflanzenarten ein über 2000 Jahre alter Puriri-Baum (vitex lucens) steht, in dessen Hohlraum am Fuße des Baums Māori die Knochen ihrer Toten beerdigt haben. Der Park wurde 1926 gegründet und von Norman Potts, der als Amateurbotaniker durch Neuseeland reiste, heimische Pflanzen sammelte und in dem Park anpflanzte, bis zu seinem Tode 1970 betreut.[11]

Quellen

  • Opotiki, East Cape & beyond via the Pacific Coast Highway, Opotiki & District 10,000 Club Inc., Opotiki, 2009.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. QuickStats About Opotiki - Statistics New Zealand - (abgerufen am 2. Februar 2010)
  2. The Eastland Region - Tourism Eastland - (abgerufen am 2. Februar 2010)
  3. About Opotiki - Opotiki District Council - (abgerufen am 1. Februar 2010)
  4. QuickStats About Opotiki District - Statistics New Zealand - (abgerufen am 2. Februar 2010)
  5. Opotiki District Community Profile - Statistics New Zealand - (abgerufen am 2. Februar 2010)
  6. a b Opotiki District Economic Profile and Trends Report, Economic Solutions Ltd., June 2009
  7. Opotiki Harbour Development - Opotiki District Councile - (abgerufen am 2. Februar 2010)
  8. Economic and Social Benefits - Opotiki Harbour Project - (abgerufen am 2. Februar 2010)
  9. Seafood firm in China shells out for Kiwi mussels - New Zealand Herald - Online Edition - (abgerufen am 6. Januar 2011)
  10. Ōpōtiki Harbour Development - Ōpōtiki City Council - (abgerufen am 6. Januar 2011) PDF
  11. Hukutaia Domain - Opotiki Information Center - (abgerufen am 5. Februar 2010)

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