Plainburg

Plainburg

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Plainburg
Die Plainburg, Blickrichtung Süd-Ost

Die Plainburg, Blickrichtung Süd-Ost

Alternativname(n): Salzbüchsl, Plagien Castrum
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ort: Großgmain
Geographische Lage 47° 43′ 31,8″ N, 12° 55′ 16,8″ O47.725512.921333333333Koordinaten: 47° 43′ 31,8″ N, 12° 55′ 16,8″ O
Plainburg (Salzburg)
Plainburg
Der Innenhof mit Aussichtsplattform

Die Plainburg, auch „Salzbüchsl“ genannt, in Großgmain im Bundesland Salzburg ist eine der ältesten Burgruinen in Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Burgruine liegt etwa 1,5 km (Straße) vom Ortskern Großgmain entfernt[1] über dem Gmainer Tal (mit Blick auf Großgmain und Bayerisch Gmain).

Geschichte

Man nimmt an, dass sich bereits früher ein romanisches Kastell am aktuellen Standort befand - sicher ist allerdings, dass der Berg bereits um 1200 v. Chr. als Begräbnisstätte für die Kelten gedient hat.

1108 wird Comes Werigandus de Playen, der zumindest den Innenhof und das Torhaus um 1100 errichtet,[2] als Bauherr in einer kaiserlichen Urkunde genannt. Um 1140 wird die Plainburg erstmals urkundlich als Plagien Castrum erwähnt und diente fortan bis zum Untergang der Plainer (Tod Ottos II. und Konrads III. 1260) eben diesen. Es ist nicht geklärt, ob die heutigen Mauern um den äußeren Burghof von den Plainern selbst oder erst später gebaut wurden, fest steht allerdings, dass diese Mauern eine andere, etwas schlampigere Bauweise aufweisen - der heutige Erhaltungsgrad ist wesentlich schlechter. 1292 ging die Burg in Besitz des Erzbistum Salzburgs über und diente dann den Fürsterzbischöfen von Salzburg als Landfeste und Verteidigungsplatz der Salzhandelswege zwischen den Bad Reichenhaller Hallgrafen und Salzburg. In der Zeit zwischen 1470 und 1800 wurden markante bauliche Veränderungen (vorwiegend militärischer Natur) an der Burg vorgenommen. 1620 wird die Burganlage von Erzbischof Paris von Lodron restauriert. 1674 erhielt das Tor zwischen innerem und äußerem Burghof sein heutiges gotisches Aussehen, das Wappen - welches über ebendiesem Tor angebracht ist - stammt von Erzbischof Max Gandolf Freiherr von Kuenburg.

1796 verließ der letzte Soldat die Festung; der damit eingeleitete Zerfall konnte weder von König Ludwig I. noch Fürst Otto von Bismarck aufgehalten werden.

Die einzige taktisch ungünstige Stelle der Burg ist die Ost-Seite mit dem Torhaus. Dieses Manko wurde allerdings durch einen geschickt angelegten Weg ausgeglichen, der in zwei langen Kurven steil gegen das Torhaus zieht - wobei das letzte Stück so angelegt ist, dass ein Angreifer stets seine (üblicherweise vom Schild ungeschützte) rechte Seite der Burg zuwenden muss.

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde bei baulichen Sicherungsarbeiten am Torhaus das oberste Stockwerk abgetragen, hierbei entdeckte man das eingemauerte Skelett eines Kindes. Der Skelettfund überschneidet sich mit einer altern Überlieferung (freilich muss diese Sage nicht in unbedingt in Zusammenhang mit dem tatsächlich eingemauerten Kind stehen, Bauopfer waren im Mittelalter und der frühen Neuzeit nicht ungewöhnlich): Die Sage erzählt von einem frühen Plain-Grafen, dem ein Kind geraubt wurde. Bei einer Einladung durch Wetzel von Glanegg wurde ihm schließlich ein totes Kind zum Schmaus vorgesetzt - der Graf erkannte es als sein eigenes und ließ es in der Plainburg einmauern.

Anlage

Grundriss

Von der Plainburg sind nur mehr die über fünf Meter hohen und durchschnittlich etwa 1,45 Meter dicken Außenmauern, der Innenhof und der Eingangsbereich mit Torhaus erhalten.

Heute ist die Burgruine mit Aussichtsplattform und weitem Ausblick ein beliebtes Ausflugsziel. Die Ruine ist ganzjährig zugänglich, jedoch ist der Innenhof im Winter gesperrt. Der Eintritt ist kostenlos (Stand 17. Februar 2008).

Anmerkungen

  1. Gemessen mit Google Earth, Annahme: Ortskern = Kirche
  2. http://www.genealogie-mittelalter.de/ Plain Grafen

Literatur

  • Johannes Lang, Max Schneider: Auf der Gmain - Chronik der Gemeinden Bairisch Gmain und Großgmain. Mit einem Beitrag von Fritz Eberlein. 1. Auflage (1995) Im Selbstverlag der Gemeinden Großgmain und Bairisch Gmain (zur Plainburg siehe vor allem die Seiten 45 bis 53).

Weblinks


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