Rallye-Weltmeisterschaft

Rallye-Weltmeisterschaft
WRC-Logo
Petter Solberg bei der Zypern-Rallye 2006 auf Schotter

Die Rallye-Weltmeisterschaft (offiziell FIA World Rally Championship, abgekürzt WRC) ist eine Zusammenfassung der Regeln, Richtlinien und Bedingungen, in deren Rahmen die gleichnamige Rallye-Weltmeisterschaft, eine vom Automobil-Dachverband Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) festgelegte Rallyeserie, ausgetragen wird.[1]

Die Rallye-Weltmeisterschaft ist die höchstrangige von der FIA veranstaltete Rennserie des Rallyesports. Sie wird als Königsklasse des Rallyesports bezeichnet, da sie den Anspruch erhebt, die höchsten technischen, fahrerischen, aber auch finanziellen Anforderungen aller Rallye-Rennserien an Fahrer und Konstrukteure zu stellen. Die Rallye-Weltmeisterschaft wird als eine Serie von derzeit 13 Rallye-WM-Läufen (Stand 2011) weltweit ausgetragen.

Inhaltsverzeichnis

Die Weltmeisterschaft

Der achtfache Rallye-Weltmeister
Sébastien Loeb, bei der Rallye Deutschland 2010 in Trier

Der heutige Rallyesport, dessen Anfänge allgemein auf die erste Austragung der Rallye Monte Carlo im Jahre 1911 datiert werden, entwickelte sich über die Rallye-Europameisterschaft für Fahrer zu welcher in den 1960er Jahren die Internationale Meisterschaft der Marken (offiziell International Championship for Manufacturers kurz IMC) hinzukam. Diese bereits von der FIA organisierten Rennserien wurden ab dem Jahr 1973 zur Rallye-Weltmeisterschaft zusammengefasst.

Die Rallye-WM setzt sich derzeit (Stand 2011) aus 13 Einzelrennen zusammen welche jeweils als drei- bis viertägige Veranstaltungen ausgetragen werden. Die einzelnen Rennergebnisse werden anhand eines Punktesystems gewertet.

Fahrer-Weltmeisterschaft

Seit der WM-Saison 1979 wird der offizielle Fahrerweltmeistertitel an den Fahrer vergeben, der in der Summe aller gewerteten Rennen am Saisonende die höchste Punktezahl erreicht. Sieger der betreffenden Rallye ist der zeitschnellste Fahrer nach der Addition aller Wertungsprüfungen. Die Punkte für die Fahrer-Weltmeisterschaft wurden bis 2009 nach dem Formel-1-Prinzip vergeben: Der Gesamtsieg brachte zehn Punkte, ein 2. Platz acht, ein 3. Platz sechs, ein 4. Platz fünf Punkte usw. und ein 8. Platz somit noch einen Punkt ein. Ab 2010 gilt auch für die WRC das analog zur Formel 1 modifizierte Punktesystem für die ersten 10 Fahrer mit 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1 Punkten. Neu ist seit 2011 die Einführung einer Punktevergabe für die drei schnellsten Crews mit 3-2-1 Bonuspunkten der sogenannten Power-Stage. Die Power-Stage ist eine kürzere, möglichst publikumsfreundlich ausgetragene, einmal pro Rallye ausgeführte Sonderprüfung die teilweise auch live im TV übertragen wird.

Daniel Elena mit 67 Siegen und acht WM-Titeln der erfolgreichste Beifahrer (Rallye Zypern 2005)

Nach dem gleichen Schema wird auch ein WM-Titel für den erfolgreichsten Co-Piloten vergeben. Der Beifahrer hat hauptsächlich die Aufgabe während der Wertungsprüfungen aus einem, vor dem eigentlichen Wettbewerb durch ihn und den Fahrer ausgearbeiteten, Aufschrieb vorzulesen. In diesem auch Gebetbuch genannten Roadbook wird der Radius jeder Kurve, die Länge der nächsten Geraden, jede Änderung des Streckenuntergrundes, Änderungen der Licht-Schattenverhätnisse, Sprünge über Kuppen und eventuelle Gefahren wie große Steine etc. genau vermerkt und während des Rennens vorgelesen. Auf der Wertungsprüfung wird selten auf Sicht gefahren, deshalb muss der Pilot wissen, was nach der nächsten Kurve auf ihn wartet, um das richtige Tempo, den richtigen Gang und die richtige Linie zu wählen. Bei der Rallye selbst übermittelt der Beifahrer dem Fahrer diese Daten durch den Bordfunk in ununterbrochener Folge (daher der Name „Gebetbuch“), damit dieser vorbereitet ist und vorausschauend reagieren kann. Ein kleiner Fehler des Beifahrers hat oft fatale Folgen. Zu jeder Zeit der Rallye darf der Co-Pilot auch das Steuer übernehmen, dann wird aus dem Fahrer der Beifahrer.

Hersteller-Weltmeisterschaft

Sébastien Loeb und Daniel Elena im aktuellen WM-Gewinner-Auto Citroën C4 WRC bei der Rallye Finnland 2010

Es wird neben dem Fahrerweltmeister und Beifahrerweltmeister auch ein Team als Konstrukteursweltmeister ausgezeichnet. Diese Wertung berechnet sich pro Rennen durch die Addition der von den jeweiligen Fahrern erzielten Punkte. In der Regel nimmt ein Team mit zwei Fahrzeugen an der Rallye-Weltmeisterschaft teil. Startet ein Team nur mit einem Rennwagen werden die erreichten Konstrukteursweltmeisterpunkte pro Einzelrennen verdoppelt.[2] Ein Team kann ebenso mit mehr als nur zwei Fahrzeugen an den Start gehen. Die Punkte für die Konstrukteurswertung werden jedoch nur an die zuvor gemeldeten (max. zwei) Werkswagen vergeben. In der Wertung liegende Privatfahrer, bzw. nicht gemeldete Fahrzeuge eines Herstellers, werden einfach übersprungen. So kann es durchaus passieren, dass ein z. B. auf dem 13. Gesamtplatz im Ziel eingetroffener Teilnehmer zwar keine Zähler als Fahrer erhält, dafür jedoch Herstellerpunkte für seine Marke zugeteilt bekommt. Die Bonuspunkte der Power-Stage werden nicht zur Konstrukteursweltmeisterschaft gerechnet.

Pro Rallye gibt es immer die volle Anzahl der Platzierung entsprechenden Punkte. Dies gilt auch dann, wenn die Veranstaltung drastisch verkürzt, oder abgebrochen werden musste.[3]

Die Rallyes

Marcus Grönholm springt 2006 auf einer Schotter-WP der Rallye Australien.
Ein Peugeot 206 WRC bei der Rallye Schweden 2003 auf Schnee

Jede Rallye-Weltmeisterschaft besteht aus mehreren zwei bis sechstägigen Einzelrennen, die kurz als Rallye oder Weltmeisterschaftslauf bezeichnet werden. Eine Rallye wird dabei in der Regel nach dem Land benannt, in welchem sie veranstaltet wird. Die meisten Rallyes finden in Europa statt, aber auch in Afrika, Asien, Australien, Nordamerika und Südamerika werden bzw. wurden regelmäßig Weltmeisterschaftsläufe ausgetragen.[4]

Anders als bei Motorsportarten, welche üblicherweise auf einem asphaltierten Rundkurs stattfinden, wird bei der Rallye-Weltmeisterschaft hauptsächlich auf, in der Norm um 25, Wertungsprüfungen gefahren. Diese finden auf, während der Benutzung durch die Rallyeteilnehmer gesperrten, sonst öffentlich befahrbaren Wegen und Straßen statt.

In der Rallye-Weltmeisterschaft wird die einzelne Rallye als Etappenrennen gewertet. Die einzelnen Etappen setzten sich aus Wertungsprüfungen und Verbindungsetappen zusammen. Die gezeiteten Wertungsprüfungen finden hauptsächlich auf schottrigen Waldwegen, asphaltierten Bergstraßen, schlammigen Pisten aber auch auf Schnee und Eis statt. Dabei wird nicht Fahrer gegen Fahrer sondern auf schnellste Zeit gefahren. Die Startintervalle liegen, bei den Prioritätsfahreren meist planmäßig bei zwei Minuten. Der Rest des Feldes startet danach häufig im Minutenabstand. Es kann aber auch zu Verzögerungen kommen. Nach einer kurzen Unterbrechung dürfen seit der Saison 2010 wieder Nachtprüfungen durchgeführt werden.

Die Gesamtstrecke der gezeiteten Wertungsprüfungen muss zwischen 300 und 500 Kilometern betragen. Für eine einzelne Wertungsprüfung (kurz WP) wird keine minimale oder maximale Streckenlänge vorgeschrieben. Jede Wertungsprüfung (oder auch nur Abschnitte davon) darf maximal zweimal pro Rallye in die Wertung genommen werden. Eine Ausnahme hierzu stellen die „Zuschauerprüfungen“ dar, diese als Super-Special-Stages und Power-Stages bezeichneten Wertungsprüfungen sind möglichst Publikums- und Kamera-freundich ausgerichtet. Sie finden häufig in Stadien oder anderen übersichtlichen Plätzen statt und werden teilweise live im TV übertragen. Durch im Normalfall zwei, drei oder vier Wertungsprüfungen wird eine "Schleife" gebildet welche in den Servicepark mündet oder an einen Remote-Service führt, wo Reparaturarbeiten möglich sind.

Als Verbindungsetappen bezeichnet man die Streckenabschnitte von Wertungsprüfung zu Wertungsprüfung bzw. von und zum Servicepark. Diese Strecken werden nicht gewertet, müssen aber innerhalb eines bestimmten Zeitfensters zwingend absolviert werden. Verfrühtes Erscheinen oder Verspätungen wird mit Zeitstrafen belegt welche auf die gefahrene Zeit der Wertungsprüfungen aufgerechnet werden. Da diese Verbindungstappen auf öffentlichen Straßen, von Prüfung zu Prüfung beziehungsweise zum Servicepark, gefahren werden, müssen alle Rennwagen, die an der Rallye-Weltmeisterschaft teilnehmen, für den Straßenverkehr zugelassen sein. Auf den Verbindungsetappen müssen von den Piloten die gültigen Verkehrsregeln beachtet werden.

Am Ende einer Rallye, welche meist mit der Power-Stage endet, werden die einzelnen Zeiten der Wertungsprüfungen addiert und eventuelle Zeitstrafen aufgerechnet. Es gewinnt jene Crew welche die Gesamtstrecke am schnellsten durchfahren hat.[5]

Rallye-Wochenende

Jeder Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft ist in zwei bis drei Etappen unterteilt. Jede dieser Etappen ist wiederum in kurze Wertungsprüfungen von üblicherweise 2 km (Zuschauerwertungsprüfungen) bis über 50 km Länge aufgeteilt. Doch beginnt das Rallye-Wochenende meist mindestens zwei Tage zuvor. Als Beispiel sei hier die Rallye Mexiko 2011 genannt. Alle Zeitangaben beziehen sich auf die Ortszeit.

Beginnend zwei bis drei Tage vor dem Wettbewerb inspizieren die Rallye-Fahrer den Kurs und geben dabei ihren Kopiloten genaue Infos für deren Notizen, speziell über alle Kurven und Besonderheiten der einzelnen Streckenabschnitte. Diese Besichtigungen erfolgen in serienmäßigen Fahrzeugen und jede Wertungsprüfung darf maximal zweimal durch die Crew besichtigt werden. Da die Strecke zu diesem Zeitpunkt fast immer für den öffentlichen Verkehr freigegeben ist müssen sich die Crews natürlich an die geltenden Verkehrsregeln halten. Bei der Rallye Mexiko werden im Jahr 2011 364.87 km an Wertungsprüfungen gefahren, daraus folgend können alleine auf den Wertungsprüfungen fast 730 km besichtigt werden. Da sich die Rallye aber inklusive Verbindungsetappen aus 1031.30 km zusammensetzt, kann man sich die tatsächlich zu befahrende Wegstrecke, alleine während der Vorbereitungen, gut ausrechnen. Während des als Zeitfahren ausgetragenen Rennens liest dann der Beifahrer dem Fahrer diese Notizen aus dem Gebetbuch vor.

Einen Tag vor dem „Shakedown“ bereitet das Škoda-Team seine WRCs vor. (2005)

In der Zwischenzeit baut das Team, welches meist aus 40 Personen besteht, die „Werkstatt-Zelte“ im Servicepark auf, richtet sich im Fahrerlager ein und beginnt damit, die Rennwagen startbereit zu machen. Um 19 Uhr findet die erste Pressekonferenz mit anschließendem Empfang statt. Am Donnerstag, dem Vortag des eigentlichen Beginns der Rallye, erfolgt von 8 Uhr bis 13 Uhr ein als Shake down bezeichneter Probelauf mit den Rennfahrzeugen. Diese kommen danach in den Servicepark zurück wo meistens Änderungen an diversen Einstellungen vorgenommen werden und die Fahrzeuge auf die erste Wertungsprüfung vorbereitet werden. Um 13 Uhr 30 gibt es die zweite offizielle FIA-Pressekonferenz. Auf diese folgt eine neunzig-minütige „Autogrammstunde“ mit diverser Medienarbeit für die Crews.

Eine in einem Stadion stattfindende Zuschauerwertungsprüfung. (Argentinien 2007)

Um 20 Uhr erfolgt der zeremonielle Start, welcher direkt zur ersten Zuschauerwertungsprüfung ab 20 Uhr 06 führt. Diese erste, nur 1.050 Meter kurze (Zuschauer-)Wertungsprüfung (SS1=Special Stage) wird zwar gezeitet, nimmt aber keinen Einfluss auf die Startreihenfolge der zweiten Wertungsprüfung da diese im Rahmen der am nächsten Tag gestarteten, ersten Etappe erfolgt. Diese wird am Freitag ab 08 Uhr 43 in der Reihenfolge der aktuellen Fahrerweltmeisterschaftsplatzierungen, nach der letzten Rallye, gestartet. Der Weltmeisterschaftsführende zuerst dann der Zweite, etc. Zuvor, ab 8 Uhr gibt es noch einen kurzen Aufenthalt im Servicepark, nachdem die Rennwagen (wie jede Nacht bei einer Rallye) im Parc fermé verbracht haben. Dort können noch kleine Veränderungen an den Einstellungen des Rennwagens durchgeführt werden. Vor allem am Fahrwerk da die WP1 auf Asphalt, die nächsten drei wesentlich längeren (26 km, 24 km, 19 km) Wertungsprüfungen auf Schotter stattfinden. Gestartet werden Wertungsprüfungen in der Regel mit einer Minute Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Somit beziehen sich alle Zeitangaben für Starts, das Eintreffen im Servicepark usw. auf das erste Fahrzeug. Auf den Verbindungsetappen müssen die Crews ihrem, für sie vorgegebenen, Zeitplan exakt folgen. Abweichungen werden mit Zeitstrafen, welche auf die gefahrene Zeit aufgerechnet werden, bestraft. Trotzdem müssen sich die Fahrer auf den Verbindungsetappen an die jeweils gültigen Gesetze halten da diese auf vom öffentlichen Verkehr benutzten Straßen stattfinden. Von der WP2 führt eine Verbindungsetappe zur WP3, danach eine Etappe zur WP4 von welcher eine Verbindungsetappe zur WP5, einer Zuschauerprüfung in der Nähe des Fahrerlagers, die „Schleife“ in Richtung Fahrerelager zum „Mittagsservice“ im Fahrerlager mit angeschlossenem Medienzentrum fast zu Ende führt. Der erste Fahrer muss dort, nach ca. 70 WP-Kilometern und bisher insgesamt ca. 250 km gefahrener Wegstrecke, pünktlich um 12 Uhr 29 eintreffen. Gefolgt vom restlichen Starterfeld mit je einer Minute Verzögerung. Während die Crew Interviews gibt und eine kurze Mittagspause hält dürfen am Rennwagen 45 Minuten lang verschiedene Servicearbeiten und auch verschiedene Reparaturen durchgeführt werden. 58 Minuten nach der Ankunft im Fahrerlager müssen die Rennwagen den Weg zur WP6 schon zurückgelegt haben um dort pünktlich an den Start zu gehen. Am Nachmittag werden auf gleichem Wege wieder drei Wertungsprüfungen zurückgelegt. Diesmal führt die „Schleife“ jedoch nicht direkt zurück ins Fahrerlager. Es wird ein kleiner Umweg gefahren um sich den Zuschauern und Medien auf zwei kurzen Zuschauerwertungsprüfungen (WP9+10) infolge zu präsentieren und um die letzten Sekunden des Tages zu kämpfen. Danach geht es wieder über eine Verbindungsetappe zurück ins Fahrerlager. Es folgen Interviews, Service am Wagen, „Parc fermé“ und Nachtruhe. Am Ende der ersten Etappe wurden ca. 510 Kilometer zurückgelegt wobei nur 144,22 km auf Wertungsprüfungen entfallen sind.

Ausfahrt aus dem Fahrerlager/Servicepark (Rallye Finnland 2006)

Am Samstag bei der zweiten Etappe verhält es sich sehr ähnlich im Vergleich zum Vortag. Diesmal wird die Startreihenfolge allerdings vom schnellsten Fahrer des Vortages, dem Führenden der Rallye, angeführt, welche vom 2., 3. usw. gefolgt wird. Es werden drei Wertungsprüfungen und eine Zuschauerwertungsprüfung am Morgen und am Vormittag gefahren. Danach eine kurze Mittagspause mit Interviews und Service, am Nachmittag wieder drei WPs und am Abend wieder zwei Zuschauerwertungsprüfungen. Die zweite Etappe besteht aus insgesamt 367.82 km, wobei diesmal 158.65 km als Wertungs- bzw. Zuschauerwertungsprüfungen absolviert werden.

Der Sonntag wird wieder von der führenden Crew, gefolgt von den nächstschnellsten, gestartet. Dieser typische Abschlusstag einer Drei-Etappen-Rallye besteht aus nur drei Wertungsprüfungen welche in Summe 62.00 km lang sind und durch vier Verbindungsetappen mit 91.51 km verbunden sind. Die letzte dieser drei Wertungsprüfungen wird als Power-Stage ausgetragen bei welcher die drei schnellsten Crews 3-2-1 Bonuspunkte für Fahrer- bzw. Beifahrer-WM bekommen. Das Starterfeld findet sich ab 11 Uhr 51 im Fahrerlager ein. Um 13 Uhr findet die Siegerehrung statt. Bei der Pressekonferenz um 13 Uhr 45 werden die Crews welche die kürzeste Zeit für das Zurücklegen der Strecke auf den WPs gebraucht, und die wenigsten Strafzeiten bekommen haben, interviewt.[6]

Klassen

Seit der Weltmeisterschaftssaison 2011 haben sich die Klassenbezeichnungen grundlegend geändert. War die „WRC-Klasse“ 2010 noch als A8 bezeichnet, heißt diese ab 2011 A1. Bei ehemaliger P-WRC (N4) handelt es sich nun um PWRC (A3). Die S2000-Fahrzeuge, vormals als S-WRC (ebenfalls N4) genannten Wagen, starten nun als SWRC (A2). So zieht es sich durch das gesamte Starterfeld.[7]-[8]

Generell dürfen nur in großen Stückzahlen produzierte Modelle von Personenkraftwagen an der Rallye-WM teilnehmen. Dies bedeutet, dass jedes zugelassene Rallyefahrzeug auf einem handelsüblichen Straßenwagen basieren muss. Die Unterschiede der erlaubten Modifizierungen sind von Klasse zu Klasse jeweils verschieden und im FIA-Homologationsblatt ersichtlich.

Das Interesse um die WRC steht bei einer Rallye selbstverständlich im Mittelpunkt des Geschehens. Doch gehen nicht nur die um die Weltmeisterschaftspunkte eingeschriebenen WRC-Crews an den Start, es gibt durchaus mehrere Weltmeisterschaften und Klassen, in welchen es im Rahmen einer WM-Rallye um Siege und Punkte geht. Es sind die für den Start berechtigten Rennwagen je nach Typ und Motorisierung in elf verschiedene Klassen eingeteilt. Die fünf wichtigsten, weil konkurrenzfähigsten Klassen mit eigener Meisterschaft, sind die:

  • Klasse A0 (WRC): World Rally Cars nehmen an allen Rallye-WM-Läufen teil. Es sind die einzigen Fahrzeuge mit einer realistischen Chance auf den Sieg in der Rallye-WM. Seit der tief greifenden Reglementänderung 2011 basieren die mit Allradantrieb versehenen World Rallye Cars auf Super 2000-Fahrzeugen, welche jedoch mit 1600 cm³ 16V-Motoren mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung ausgestattet sind. Zusätzlich verfügen WRC-Fahrzeuge über einen „WRC-Aufrüstkit“ welcher aus speziellen Front- und Heckspoilern besteht.[9]
    In der Saison 2011 starten vierzehn Teams mit folgenden WRCs: Citroën DS3 WRC, Ford Fiesta RS WRC, Mini WRC.
  • Klasse A1: Seit der, während der Saison 2011 genehmigten, Homologation der Mini Countryman S2000, welche mit 1600 cm³ Ottomotoren mit Direkteinspritzung und Turboaufladung ausgestattet sind, werden die herkömmlichen 2 Liter Super 2000-Fahrzeuge als Klasse A2 bezeichnet. Die mit 1600 cm³ Turbomotor ausgestatteten Fahrzeuge des S 2000 Reglements als Klasse A1 und die WRC-Fahrzeuge als Klasse A0 bzw. Klasse WRC bezeichnet.
  • Klasse A2 (SWRC): Fahrzeuge dieser Klasse sind ebenfalls berechtigt an sämtlichen WM-Läufen teilzunehmen. Die eigentliche SWRC-Meisterschaft beschränkt sich im Jahr 2011 allerdings nur auf acht Rallyes (MexikoMexiko  / JordanienJordanien  / ItalienItalien  / GriechenlandGriechenland  / FinnlandFinnland  / DeutschlandDeutschland  / FrankreichFrankreich  und SpanienSpanien  ). Die auf dem für Rallyes adaptierten Super 2000-Reglement basierenden Rennwagen verfügen über Allradantrieb und einen 2000 cm³ Saugmotor. Diese ebenfalls in der Intercontinental Rally Challenge eingesetzte Klasse ist nach den WRCs die konkurrenzfähigste der Rallye-WM.
  • Klasse A3 (PWRC): Bei diesen, auf dem Gruppe N-Reglement beruhenden, Fahrzeugen handelt es sich um mit max. 2000 cm³ 4-Zylinder-Motoren, Turboaufladung, Allradantrieb und diversen schon serienmäßig verbauten technischen und elektronischen Fahrhilfsmitteln ausgestattete Rennwagen. Aufgrund des auf große Seriennähe basierenden Reglements dieser Klasse dürfen, abgesehen von z.B. Sicherheitsausrüstung und Stoßdämpfern/Federn, kaum Veränderungen am Fahrzeug durchgeführt werden. Mit knapp 300 PS und über 300 Nm sind sie den Klassen A1 und A2 hauptsächlich auf Grund des höheren Fahrzeuggewichtes unterlegen. Die seit Jahren einzigen erfolgreich eingesetzten PWRC-Wagen sind der Mitsubishi Lancer mit seinen Evo-Modellen, sein malaysischer in Lizenz gefertigter „Zwilling“ Proton Pert und der Subaru Impreza WRX STi. Fahrzeuge dieser Klasse können ebenfalls bei allen WM-Läufen angetroffen werden. Die Production Car World Rally Championship beschränkt sich im Jahr 2011 allerdings auf sieben Rallyes (SchwedenSchweden  /PortugalPortugal  /ArgentinienArgentinien  /FinnlandFinnland  /AustralienAustralien  /SpanienSpanien  und Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich  ). [10]
  • Klasse A6 JWRC-Rallye-Juniorenweltmeisterschaft: Die seit 2011 auch „WRC Academy“ genannte JWRC ist ein Nachwuchswettbewerb im Rahmen der Rallye-WM. Die Fahrer dürfen mit Stichtag 1. Januar der aktuellen Saison das 30. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Gestartet wird in dieser Klasse mit Super 1600-Fahrzeugen. Mit Vorderradantrieb, maximal 1640 cm³ Hubraum 4Zyl.-Saugmotoren und an die 230 PS ausgestattet, werden als Fahrzeuge Modelle der Kleinwagen-Klasse eingesetzt um einen relativ kostengünstigen Einstieg in das internationale Rallyegeschehen zu ermöglichen. 2011 werden sechs Rallyes (PortugalPortugal  /ItalienItalien  /FinnlandFinnland  /DeutschlandDeutschland  /FrankreichFrankreich  und Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich  ) zu diesem Nachwuchspokal gezählt. [11]

WRC-Reglement und Entwicklung

Sébastien Loeb im Citroën DS3 WRC

Nach dem Rückzug vieler Hersteller aus der höchsten Klasse des Rallyesports, zuletzt Subaru und Suzuki ab der Weltmeisterschaft 2009, sah sich die FIA zum Handeln gezwungen[12]. Nur noch Ford und Citroën waren als Fahrzeughersteller in der Rallye-Weltmeisterschaft mit WRC-Rennwagen aktiv. Es begann ein spürbarer Rückgang des Publikumsinteresses, nicht zuletzt aufgrund der von einigen Fans als monoton empfundenen sieben Weltmeistertitelgewinne von Citroën-Werksfahrer Sébastien Loeb in Folge. Seitens der FIA wurden Bemühungen unternommen, neue Fahrzeughersteller zum Einstieg in die WRC zu bewegen. Diese wurden doch aus Kostengründen, unter Anspielung auf die Weltwirtschaftskrise, ablehnend beantwortet. Die FIA und die in Verhandlungen stehenden Hersteller kamen zu dem Schluss, dass ein neues und weitreichendes WRC-Reglement eingeführt werden müsste, um die Kosten zu senken. So könnte man auch den Einstieg neuer Marken attraktiver machen, denn alle Teilnehmer müssten gleichermaßen neue Fahrzeuge entwickeln. Ebenso könnten Privatiers die Teilnahme an den Veranstaltungen leichter finanzieren und die Sponsoren würden dadurch auch entlastet. Seit 2011 basieren deshalb die World Rally Cars ebenfalls auf dem bekannten Super 2000 Reglement, allerdings mit 1600 cm³ Benzindirekteinspritzungsmotoren mit Turboaufladung und einem zusätzlichen Aerodynamik-Paket. Diese Fahrzeuge sind wesentlich näher an den Serienmodellen als ihre Vorgänger. Das Innenleben der S2000 und WRCs ist weitgehend identisch. Für die WRC muss zunächst ein S2000-(Kl.A2)-Fahrzeug homologiert sein, welches anschließend zu einem WRC-(Kl.A1) aufgerüstet wird. [13] Nach dieser bedeutenden Reglementänderung für die Saison 2011 startet auch Mini mit einem in Zusammenarbeit mit Prodrive entwickelten Mini WRC. Mit dem Citroën DS3 WRC und dem Ford Fiesta RS WRC bringen auch die anderen Hersteller vollkommen neu entwickelte Fahrzeuge an den Start. Am 5. Mai 2011 verkündete Kris Nissen von Volkswagen Motorsport den Einstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft zur Saison 2013. Zum Einsatz soll der VW Polo R WRC auf Basis des VW Polo V mit 1,6-Liter-Turbomotor kommen.[14] Zunächst wird die VW-Mannschaft zur Vorbereitung einige Rallyes mit dem Škoda Fabia S2000 bestreiten, während sich das WRC-Fahrzeug in der Entwicklung befindet.[15]

Geschichte

Rallyeversion eines Renault Alpine A110

In den 1960er Jahren wurde von der FIA neben der Rallye-Europameisterschaft für Fahrer eine zweite Meisterschaft für Marken ausgetragen. Für 1970 wurde die Safari Rallye in den Kalender übernommen. Aufgrund des nun vorhandenen Laufes außerhalb Europas wurde der Name der Meisterschaft in Internationale Rallye Meisterschaft für Marken geändert. Schon 1971 kamen weitere internationale Rallyes, wie die Rallye Marokko, hinzu. Ab der Saison 1973 wurde die Meisterschaft offiziell als Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen. Der erste Weltmeisterschaftslauf war die 42ème Rallye Automobile de Monte Carlo welche am 19. Januar gestartet wurde und durch den Franzosen Jean-Claude Andruet gewonnen wurde. Der erste Rallye-Weltmeistertitel der Geschichte wurde nach dreizehn Rennen von einem Alpine Renault A110 1800 erfahren. Nachdem bereits in der Saison 1977 und 1978 ein Fahrer-Cup im Rahmen der Rallye-Weltmeisterschaft veranstaltet wurde, gibt es seit der Saison 1979 neben der Konstrukteurswertung auch eine offizielle Rallye-Weltmeisterschaft für Fahrer.

1973-1981 Die ersten Jahre

Nachdem Alpine Renault den WM-Titel 1973 gewonnen hatte, erschien bei der Rallye-Weltmeisterschaft 1974 der Lancia Stratos HF. Dieser speziell für den Rallyesport konstruierte, mit einem Ferrari V6 Motor ausgestattete, Rennwagen konnte sich den Weltmeistertitel, drei Jahre in Folge, 1974,1975 und 1976 sichern. Im darauffolgenden Jahr 1977 wurde, parallel zur Rallye-Weltmeisterschaft für Marken, zum ersten mal der FIA Cup for Rally Drivers veranstaltet. Diesen nur zweimalig stattfindenden Wettbewerb entschied 1977 der Italiener Sandro Munari für sich. In der Saison 1978 wurde der Finne Markku Alén Sieger dieses Cups. Ab der Rallye-Weltmeisterschaft 1979 wurde ein Marken- und ein Fahrertitel vergeben. Der erste offizielle Weltmeister im Rallyesport wurde 1979 der Schwede Björn Waldegård. Für weitere Weltmeistertitel siehe Tabelle.

1982-1986 Gruppe B Ära

Eine noch heute ebenso populäre wie kontrovers diskutierte Zeit des Rallyesports brach 1982 an. Als die FIA die Einteilung ihrer Rennklassen änderte, wurden auch Fahrzeuge der Gruppe B zugelassen. Es begann die nur fünfjährige Phase der allradangetriebenen, teilweise mit Turboaufladung und diversen aerodynamischen Hilsmitteln versehenen ausschließlich auf Rallyesport getrimmten Rennwagen. Diese leistungsstarken und aufgrund von kaum limitierendem Reglement äußerst spektakulären Prototypen verhalfen der Rallye-WM rasch zu hoher Bekanntheit. Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter 2,6 Sekunden auf Schotter ist eine auch heute noch gern zitierte Leistungsangabe in Motorsportkreisen. Ausgelöst durch die kontinuierlichen Erfolge des Audi quattro und seiner Weiterentwicklung Audi quattro A2 begann in der Rallye-Weltmeisterschaft eine Art Wettrüsten. Hatte man zuvor hauptsächlich zweiradgetriebene Serien-Straßenautos zu potenten Rallye-Fahrzeugen aufgepäppelt, so wurden nun reine Allrad-Rennmaschinen entwickelt und für die Gruppe B der FIA homologiert. Dafür mussten mindestens 200 Exemplare des betreffenden Modells produziert und der FIA präsentiert werden. Der Großteil dieser Kleinserienfahrzeuge wurde danach an Liebhaber für den Straßeneinsatz oder an Auto-Sammler verkauft, aus nur etwa zehn Prozent der Produktion schufen die Werksteams dann extreme Rallye-Geräte. Peugeot 205 Turbo 16 E2, Ford RS 200 und Lancia Delta S4 hießen die wichtigsten Vertreter der Turbo-Mittelmotor-Fraktion, während die Audi Sport quattro S1 über einen Turbo-Frontmotor und die MG Metro 6R4 über einen Sauger-Heckmotor verfügten. Ihre Leistung war irgendwo zwischen 300 und 400 kW (ca. 400 und 550 PS) angesiedelt. Diese regelrechten „Allradmonster“ konnten nur von einigen wenigen Weltklasse-Piloten wirklich gezähmt und am Limit bewegt werden.

Lancia Delta S4 der Gruppe B

Nach mehreren schweren und zum Teil auch tödlichen Unfällen zog die FIA 1986 die Notbremse und verbannte die Überflieger für immer aus der Rallye-WM. Zu dieser Zeit benahm sich leider ein großer Teil des Publikums eher wie beim Stierlauf in Pamplona als wie bei einer Motorsportveranstaltung. Die Rallye Portugal 1986 forderte zum Beispiel bei zwei Unfällen drei Tote und 34 teils Schwerstverletzte unter den Zuschauern. Der schwerere Unfall wurde auf der ersten Wertungsprüfung durch ein Gruppe-B Fahrzeug, einem Ford RS 200 ausgelöst. Doch auch der zweite Unfall bei derselben Veranstaltung, dieser forderte „nur“ ein gebrochenes Bein eines Fotografen, verursacht durch einen Peugeot 205 T16 der Gruppe B, veranlasste die FIA zu weitgreifenden Handlungen.[16] Ab dieser Saison wurde ebenfalls auf das verantwortungsbewusstere Verhalten der Zuschauer mehr Wert gelegt. Es wurde erstmals nicht unüblich eine Wertungsprüfung abzubrechen, wenn die Zuschauermenge Auslaufzonen oder gar die Strecke selbst nicht verlassen wollte.

Von 1987 bis einschließlich 1992 fanden dann gut zwei Dutzend dieser ultimativen Gruppe-B-Renner, zum Teil sogar noch weiter leistungsgesteigert bis über 480 kW/650 PS, in der Rallycross-EM ihr letztes internationales Betätigungsfeld. Heutzutage stehen die meisten Gruppe-B-Boliden in Garagen von Sammlern und in Rennsport-Museen. Nur hin und wieder sieht man noch einige von ihnen in Aktion, speziell bei diversen Bergrennen, Rallycross-Rennen in Großbritannien und Irland oder auch bei den so genannten Youngtimer-Rallyes.

Eine geplante Nachfolgeklasse, die Gruppe S kam nicht zustande, sodass ab 1987 die Gruppe A-Klasse die schnellsten Fahrzeuge der WM stellte. Für weitere Weltmeistertitel siehe Tabelle.

1986-1997 Gruppe A Ära

Da Lancia, mit Hilfe von Abarth, am raschesten auf die Veränderungen im Reglement reagierte, gelang es mit dem Lancia Delta HF 4WD-Integrale Gruppe A-Wagen mit um 220 KW die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft sechs Jahre in Folge zu gewinnen. Sowohl Juha Kankkunen als auch Miki Biasion konnten sich je zwei Fahrer-WM-Titel sichern. Danach brach die Zeit der japanischen Hersteller an. Toyota, Subaru und Mitsubishi wurden die neuen Titelanwärter. Der Spanier Carlos Sainz, der mit einem Toyota Celica GT-Four für Toyota Team Europe fuhr, holte den Titel 1990 und 1992. Kankkunen wechselte ab der Saison 1993 zu Toyota und erreichte mit seinem vierten Titel einen neuen Fahrer-WM-Rekord, im gleichen Jahr konnte Toyota seinen ersten Marken-Weltmeisterschaftstitel einfahren. Diesen Erfolg konnte man im darauf folgenden Jahr 1994 mit dem Franzosen Didier Auriol wiederholen. Bald schlossen Subaru und Mitsubishi mit weiteren japanischen Erfolgen an diese Serie an. Colin McRae gewann den Fahrertitel mit einem Subaru Impreza 1995 und ab diesem Zeitpunkt gelang es Subaru, den Konstrukteurs-Titel dreimal in Folge zu erringen. Während es Tommi Mäkinen gelang mit einem Mitsubishi Lancer, den Fahrer-Weltmeisterschaftstitel viermal in Folge von 1996 bis 1999 zu gewinnen. Ebenfalls gelang es Mitsubishi, den Konstrukteur-Weltmeistertitel im Jahr 1998 zu erringen. Für weitere Weltmeistertitel siehe Tabelle.

ab 1998 die WRC Ära

Während des fließenden Überganges von Gruppe A zu WRC konnten Mitsubishi mit dem Fahrer- und Toyota mit dem Marken-WM-Titel, welche im Gegensatz zu Peugeot an allen Weltmeisterschaftsläufen teilnahmen, noch einmal den jeweiligen WM-Titel einfahren. Ab 1999 brach allerdings die Ära der beiden französischen Hersteller, welche im PSA-Konzern vereinigt sind, an. Von 2000 bis 2002 konnte Peugeot dreimal in Folge den Konstrukteur-Weltmeistertitel gewinnen. Der Peugeot-Pilot Marcus Grönholm konnte sich in den Jahren 2000 und 2002 ebenfalls den Fahrertitel sichern. 2001 unterbrochen durch den damaligen Subaru-Fahrer Richard Burns. Während sich Peugeot aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurückzog übernahm Citroën ansatzlos das Rennen um die Konstrukters-Weltmeisterschaft. Ab der Saison 2003 bis 2010 konnte Citroën sechs Mal die Konstrukteursweltmeisterschaft gewinnen. Nachdem 2003 der damals mit einem Subaru startende Petter Solberg die Rallye-Weltmeisterschaft für Fahrer errungen hatte, ist der neue Rekordmeister mit sieben aufeinanderfolgenden Rallye-Weltmeisterschaftstiteln von 2004 bis 2010 der Citroën-Pilot Sébastien Loeb welcher mit 62 Rallye-Siegen zu Saisonende 2010 mehr als doppelt so viele Siege zu verzeichnen hat wie der, nach Siegen, zweiterfolgreichste Rallyefahrer aller Zeiten und damalige Weltmeister auf Peugeot Marcus Grönholm. Für weitere Weltmeistertitel siehe Tabelle.

Rallye-WM-Lauf in Deutschland

2002 wurde die Deutschland-Rallye erstmals als Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in und um Trier durchgeführt. Sie wurde gewonnen von Sébastien Loeb in einem Citroën. Auch 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008 und 2010 gewann der Elsässer Loeb die Deutschland-Rallye. 2011 gewann der Teamkollege Loeb's und ebenfalls Citroën-Pilot Sébastien Ogier den Weltmeisterschaftslauf in Deutschland.

Liste der offiziellen Rallye-Weltmeister

Fahrer

Jahr Weltmeister Marke
1979 SchwedenSchweden Björn Waldegård Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford
1980 DeutschlandDeutschland Walter Röhrl ItalienItalien Fiat
1981 FinnlandFinnland Ari Vatanen Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford
1982 DeutschlandDeutschland Walter Röhrl DeutschlandDeutschland Opel
1983 FinnlandFinnland Hannu Mikkola DeutschlandDeutschland Audi
1984 SchwedenSchweden Stig Blomqvist DeutschlandDeutschland Audi
1985 FinnlandFinnland Timo Salonen FrankreichFrankreich Peugeot
1986 FinnlandFinnland Juha Kankkunen FrankreichFrankreich Peugeot
1987 FinnlandFinnland Juha Kankkunen ItalienItalien Lancia
1988 ItalienItalien Massimo Biasion ItalienItalien Lancia
1989 ItalienItalien Massimo Biasion ItalienItalien Lancia
1990 SpanienSpanien Carlos Sainz JapanJapan Toyota
1991 FinnlandFinnland Juha Kankkunen ItalienItalien Lancia
1992 SpanienSpanien Carlos Sainz JapanJapan Toyota
1993 FinnlandFinnland Juha Kankkunen JapanJapan Toyota
1994 FrankreichFrankreich Didier Auriol JapanJapan Toyota
Jahr Weltmeister Marke
1995 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Colin McRae JapanJapan Subaru
1996 FinnlandFinnland Tommi Mäkinen JapanJapan Mitsubishi
1997 FinnlandFinnland Tommi Mäkinen JapanJapan Mitsubishi
1998 FinnlandFinnland Tommi Mäkinen JapanJapan Mitsubishi
1999 FinnlandFinnland Tommi Mäkinen JapanJapan Mitsubishi
2000 FinnlandFinnland Marcus Grönholm FrankreichFrankreich Peugeot
2001 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Burns JapanJapan Subaru
2002 FinnlandFinnland Marcus Grönholm FrankreichFrankreich Peugeot
2003 NorwegenNorwegen Petter Solberg JapanJapan Subaru
2004 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2005 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2006 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2007 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2008 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2009 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2010 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën
2011 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb FrankreichFrankreich Citroën

Marken

Jahr Weltmeister
1973 Renault logo.svg Renault Alpine
1974 Lancia Logo.svg Lancia
1975 Lancia Logo.svg Lancia
1976 Lancia Logo.svg Lancia
1977 Fiat v5-Automarken-Logo.jpg Fiat
1978 Fiat v5-Automarken-Logo.jpg Fiat
1979 Ford.svg Ford
1980 Fiat v5-Automarken-Logo.jpg Fiat
1981 Talbotlogo.svg Talbot
1982 Audi logo.svg Audi
1983 Lancia Logo.svg Lancia
1984 Audi logo.svg Audi
Jahr Weltmeister
1985 Peugeot Logo 2.svg Peugeot
1986 Peugeot Logo 2.svg Peugeot
1987 Lancia Logo.svg Lancia
1988 Lancia Logo.svg Lancia
1989 Lancia Logo.svg Lancia
1990 Lancia Logo.svg Lancia
1991 Lancia Logo.svg Lancia
1992 Lancia Logo.svg Lancia
1993 Toyota Logo silver.svg Toyota
1994 Toyota Logo silver.svg Toyota
1995 Subaru Logo.svg Subaru
1996 Subaru Logo.svg Subaru
Jahr Weltmeister
1997 Subaru Logo.svg Subaru
1998 Mitsubishi.svg Mitsubishi
1999 Toyota Logo silver.svg Toyota
2000 Peugeot Logo 2.svg Peugeot
2001 Peugeot Logo 2.svg Peugeot
2002 Peugeot Logo 2.svg Peugeot
2003 Citroën-Logo.svg Citroën
2004 Citroën-Logo.svg Citroën
2005 Citroën-Logo.svg Citroën
2006 Ford.svg Ford
2007 Ford.svg Ford
2008 Citroën-Logo.svg Citroën
Jahr Weltmeister
2009 Citroën-Logo.svg Citroën
2010 Citroën-Logo.svg Citroën
2011 Citroën-Logo.svg Citroën

Fahrer mit den meisten Gesamtsiegen

Stand: nach der Rallye Deutschland am 21. August 2011

Pos. Fahrer Siege
1 FrankreichFrankreich Sébastien Loeb 67
2 FinnlandFinnland Marcus Grönholm 30
3 SpanienSpanien Carlos Sainz 26
4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Colin McRae 25
5 FinnlandFinnland Tommi Mäkinen 24
6 FinnlandFinnland Juha Kankkunen 23
7 FinnlandFinnland Markku Alén 20
FrankreichFrankreich Didier Auriol 20
9 FinnlandFinnland Hannu Mikkola 18
10 ItalienItalien Massimo Biasion 17

Weblinks

 Commons: Rallye-Weltmeisterschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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