Rennenberg (Adelsgeschlecht)

Rennenberg (Adelsgeschlecht)
Burgruine Alt Rennenberg auf dem Rennenberg in Notscheid bei St. Katharinen

Die Grafen von Rennenberg waren ein Adelsgeschlecht vom Mittelrhein und Reichsritter. Sie besaßen die Stammburg Burg Rennenberg, die erstmals Anfang des 13. Jahrhunderts urkundlich erwähnt wurde und zum Besitz der Grafen von Sayn gehörte, aber abgabenfrei war. Sie liegt oberhalb der Stadt Linz am Rhein in deren Stadtgebiet.

Inhaltsverzeichnis

Namensträger

Zu dem Geschlecht der von Rennenberg gehörten:

  • Konrad von Rennenberg, Sohn von Graf Heinrich von Hückeswagen, Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1217 (Verzicht auf Zentrechte zugunsten der Grafen von Nassau)
  • Gerda (oder Gunda) von Rennenberg, Schwester von Konrad, erste Äbtissin derer von Rennenberg im Stift Gerresheim (1214–1232 - nach anderen Quellen 1217–1238)
  • Gerhard von Rennenberg, Sohn von Konrad, Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahr 1214 (Einweihung der Kirche in Linz am Rhein)
  • Mathilde von Rennenberg, sollte auf Wunsch des Kölner Erzbischofs Fürstliche Äbtissin im Stift Essen werden, wurde aber 1245 vom Papst nicht anerkannt
  • Gerhard von Rennerberg, Domherr zu Köln, er besiegelte 1270 eine Pachturkunde des Klosters St. Katharinen
  • Rorich von Rennerberg, er besiegelte ebenfalls 1270 die Pachturkunde des Klosters St. Katharinen
  • Ernst von Rennenberg, Chorbischof und Domdechant in Köln (erwähnt 1306)
  • Hermann von Rennenberg
  • Rorich von Rennenberg, Sohn von Hermann, erhält 1363 von Papst Urban V. die Erlaubnis, dass er für bis zu zwei Jahre eine Pfarrstelle in Linz am Rhein nicht halten braucht, um sich in dieser Zeit zum Priester weihen zu lassen. Von 1366 bis 1380 Domherr zu Köln
  • Katharina von Rennenberg, 1390–1412 (oder 1413) Äbtissin im Stift Gerresheim
  • Konrad von Rennenberg, Domdechanant zu Köln, verstorben 1357
  • Bruno von Rennenberg, Wahlabt im Kloster Werden von 1387 bis 1398
  • Amalie von Rennenberg, 1525–1554 Äbtissin im Stift Gerresheim
  • angeheiratet war Georg von Lalaing (1536–1581), Baron/Graf de Ville, Graf von Hoogstraten, Rennenberg und Salm
  • Wilhelm von Rennenberg (+ 1545)
  • Aurelia und Cornelia von Rennenberg, Töchter von Wilhelm, Stiftsdamen im Stift Gerresheim

Mit Hermann von Rennenberg († 23. Februar 1585 ?), Domherr und Pfarrer von Kaldenkirchen, sterben die von Rennenberg in der männlichen Linie aus. Hermann setzte seine Schwester Anna von Rennenberg (* ca. 1521), die mit Philipp von Lalaing (1510–1555), Graf von Hoogstraten, verheiratet war, zur Erbin ein. Die Grafen behalten den Namen von Rennenberg zusätzlich im Namen.

Über diese Linie gelangte der Name durch eine Ehe im 17. Jahrhundert in das Salm-Kyrburger Geschlecht.

Besitz

Zum Landbesitz gehörte das Gebiet der heutigen Ortsgemeinde Vettelschoß. Wilhelm von Rennenberg kam 1526 durch Heirat mit Anna von Nesselrode in den Besitz von Burg Ehrenstein, die er 1572 aber wieder verkaufte. Des Weiteren gehörten zum Besitz der Grafen von Rennenberg das Rittergut Probach an der Sieg. Seit dem Jahr 2007 befindet sich die Burg und das Umland im Besitz der Familie Wirtgen (Maschinenbauunternehmen Wirtgen in Windhagen).

Burgruinen auf dem Rennenberg

Alt Rennenberg, Blick aus westlicher Richtung.
Reste einer weiteren Burgruine südlich der Burg Renneberg.

Auf dem Rennenberg, Höhe 325 m, steht die teilweise wieder aufgebaute Burgruine Rennenberg, die seit 1581 nicht mehr bewohnt war.

Wenige hundert Meter südlich findet man die Reste einer zweiten Burganlage. Einige Gräben und Mauerfundamente sind noch zu erkennen (50° 35′ 35,8″ N, 7° 18′ 42,7″ O50.5932638888897.3118722222222).


Weblinks

Literatur

  • Ulrike Höroldt: Die Familie Rennenberg im Kölner Domkapitel. In: Kölner Domblatt 57 (1992), S. 145–184
  • Elli Lind: Die Freiherren von Rennenberg. Geschichte eines rheinischen Geschlechts. Köln: Selbstverlag der Gesellschaft, 1968, 28 Seiten. (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. NF, 2)
  • Leo Peters: Wilhelm von Rennenberg. Ein rheinischer Edelherr zwischen den konfessionellen Fronten. Schriftenreihe des Kreises Viersen, Kempen 1979
  • Wilfried Podelch: Die Beziehungen der Edelherren von Rennenberg zur Stadt und Pfarrei Linz Artikel im Heimatjahrbuch 1974 des Landkreises Neuwied
  • Dieter Siebert-Gasper/Heinz Erich Stiene: Heinrich von Rennenberg, Abt von Brauweiler (1263-1288) und die territorialen Auseinandersetzungen des 13. Jahrhunderts, in: Pulheimer Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde, Band 23 (1999), S. 29-99
  • Dieter Siebert-Gasper: Der Verkauf des Hofes Seelscheid und die Lehnsauftragung der Winterburg durch die Edelherren von Rennenberg, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, Heft 203 (2000), S. 49-91
  • Dieter Siebert-Gasper: Der Rennenberg-Codex. Der Codex 149 der Kölner Dombibliothek und die Edelherren von Rennenberg im Kölner Domkapitel des 14. Jahrhunderts, Köln 2008 (= "Libelli Rhenani", Bd. 23)
  • Alexander Thon, Stefan Ulrich: „... wie ein Monarch mitten in seinem Hofstaate thront“. Burgen am unteren Mittelrhein. Schnell & Steiner, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2210-3, S. 124-127.

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