Schlacht am Metaurus

Schlacht am Metaurus
Schlacht am Metaurus
Teil von: Zweiter Punischer Krieg
Der Metaurus
Der Metaurus
Datum 207 v. Chr.
Ort Am Fluss Metaurus, südlich von Ariminum (Rimini)
Ausgang Römischer Sieg
Konfliktparteien
Karthago Römisches Reich
Befehlshaber
Hasdrubal Barkas Marcus Livius Salinator, Gaius Claudius Nero
Truppenstärke
ca. 30.000 35.000 – 40.000
Verluste
ca. 20.000 unbekannt

Die Schlacht am Metaurus entschied 207 v. Chr. den weiteren Verlauf des Zweiten Punischen Krieges auf italienischem Boden. Hasdrubal Barkas verlor mit seiner Armee gegen die Legionen der amtierenden Consuln Gaius Claudius Nero und Marcus Livius Salinator. Hasdrubal wurde in dieser Schlacht getötet.

Inhaltsverzeichnis

Die Vorgeschichte

Der karthagische Feldherr Hannibal zog mit seinem Heer seit 218 v. Chr. durch Italien. In dieser Zeit fügte er den Römern in verschiedenen Schlachten vernichtende Niederlagen bei. Hannibal entschied sich jedoch nicht direkt gegen Rom zu ziehen. Nachdem sich Rom erholt hatte, konnte es wieder kleinere Siege gegen Hannibal verzeichnen, z. B. die Eroberung von Syrakus und die Rückeroberung von Capua. Hannibal forderte vom karthagischen Senat Unterstützung an, die ihm nur im geringen Maße gewährt wurde. Karthago entschloss sich, Truppen nach Spanien zu entsenden und nicht den Krieg in Italien zu unterstützen. Hasdrubal Barkas, der Bruder Hannibals, zog nach einer Niederlage gegen Publius Cornelius Scipio bei Baecula (Spanien) mit dem Rest seines Heeres nach Italien. Auch er überquerte erst die Pyrenäen, durchzog Gallien und überquerte die Alpen auf demselben Weg wie etwa zehn Jahre zuvor Hannibal. Auch Hasdrubal führte Elefanten mit sich. Hasdrubal kam schneller und mit weniger Verlusten über die Alpen als Hannibal. Auf dem Weg nach Italien warb er unter den gallischen Völkern Söldner an. Mehrere Nachrichten, die Hasdrubal an seinen Bruder sandte, wurden von Gaius Claudius Nero abgefangen.

Der Ort der Schlacht

Hasdrubal zog mit seinem Heer entlang der Adriaküste nach Süden und erreichte den Ager Gallicus. Durch die abgefangenen Botschaften wussten die Römer über die Pläne Hasdrubals Bescheid. Claudius Nero zog heimlich einen Teil seiner Legionen von der Bewachung Hannibals ab. Er zog in einem sehr schnellen Gewaltmarsch nach Norden und vereinigte sich mit den Legionen des Livius Salinator. Sie stellten sich südlich von Ariminum Hasdrubal am Fluss Metaurus zu einem Kampf. Hasdrubal wollte zunächst ausweichen und zog sich entlang des Flusses zurück, um ihn an einer geeigneten Stelle zu überqueren. Des Nachts desertierten jedoch seine demoralisierten gallischen Führer und Hasdrubal musste sich mit dem Rücken zum Fluss stellen. Der genaue Ort dieser Schlacht ist nicht bekannt.

Die Schlacht

Hasdrubal stand mit seinen 30.000 Mann den 35.000 – 40.000 Legionären von C. Claudius Nero und M. Livius Salinator gegenüber. Ein Gutteil seiner Armee bestand jedoch aus demoralisierten Galliern, die sich in Anbetracht gleich zweier römischer Heere zudem in der Nacht kräftig betranken und kaum kampffähig waren. Hasdrubal stellte sie deswegen hinter einem kleinen, aber tiefen Tal auf, welches für die bergauf heranrückenden Römer nicht zu sehen und unüberwindlich war. Die Schlacht konnte deswegen zu Beginn nur auf Hasdrubals rechten Flügel mit seinen Hispaniern und Afrikanern geführt werden und verlief dort ausgewogen. Erst die Entscheidung Neros mit der Taktik der Überflügelung des gegnerischen Heeres durch Kavallerieeinheiten und selbstständig operierende Infanterieeinheiten brachte den entscheidenden Vorteil, indem sich sein für die Gallier vorgesehener, wegen des Tals untätiger rechter Flügel hinter den kämpfenden Truppen auf seine linke Flanke verlegte. Diese Taktik hat Nero von Hannibal übernommen. Hasdrubal wurde vernichtend geschlagen. Ca. 20.000 Mann seiner Armee, sowie Hasdrubal selber, verloren das Leben. Mit dem Kopf Hasdrubals eilte Nero zurück zu seinen bei Hannibal gelassenen Legionären. Als Zeichen des römischen Sieges wurde der Kopf Hasdrubals in das Lager Hannibals geschleudert.

Politische Folgen der Schlacht

Hannibal konnte nur noch kleine Erfolge in Italien erzielen. Er bekam nun den offiziellen Befehl vom karthagischen Senat, auf Rom zu marschieren. Eine notwendige Verstärkung blieb aber aus. Hannibal besiegte bei Kroton die Legionen von Publius Sempronius Tuditanus. Im Verlauf des Krieges verlor er aber gleichzeitig seine letzten Stützpunkte in Italien. Vom Norden her landete 205 v. Chr. Hannibals jüngster Bruder Mago in Ligurien und eroberte Genua. Mago besetzte für drei Jahre den Norden Italiens. Aber auch das brachte nicht die benötigte Unterstützung für Hannibal. Nachdem Publius Cornelius Scipio 203 v. Chr. nach Nord-Afrika übersetzte und direkt Karthago bedrohte, wurden Mago und sein Bruder Hannibal gezwungen, Italien zu verlassen und nach Afrika überzusetzen. Mago, der bei einer Schlacht am Padus (Po) schwer verwundet wurde, starb noch während der Überfahrt. Der weitere Verlauf des zweiten Punischen Krieges entschied sich nicht mehr auf italienischem Boden.

Hauptquellen

Literatur

  • Serge Lancel: Hannibal. Paris 1996, dt. Düsseldorf/Zürich 1998, ISBN 3-538-07068-7, S. 240-247.

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