Sprewanen

Sprewanen

Die Sprewanen waren ein slawischer Stamm, der im Bereich des heutigen Berlin siedelte.

Geschichte

Die Sprewanen erreichten im Zuge der Völkerwanderung um 720 den Berliner Raum und errichteten im dünn besiedelten Gebiet an Havel und Spree Siedlungen. Sie lebten mit den verbliebenen Resten der germanischen Bevölkerung gemeinschaftlich zusammen. Die Germanen gingen schließlich im slawischen Teil der Bevölkerung auf.

Außer den Sprewanen gab es um das spätere Cölln herum noch die sogenannten Heveller, auch Stodoranen genannt. Sie siedelten im Westen des späteren Stadtgebietes an der Havel; der Hauptort war die spätere Stadt Brandenburg. Hauptort der im Ostteil an der Spree siedelnden Sprewanen war das spätere Köpenick.

Heveller und Sprewanen sind den Wilzen zuzurechnen und gehörten zu keiner staatenbildenden Gemeinschaft. Es existierten vielmehr mehrere Kleinstämme, die wahrscheinlich von Adelssitzen aus regiert wurden, die ursprünglich Fluchtburgen gewesen waren. Zu den Wilzen zählten außerdem die Ukranen in der Uckermark, die Redarier und die Circipanen im östlichen Mecklenburg sowie die Tollenser an der Tollense.

Während die gut erhaltene Heveller-Burg in Spandau viele offene Fragen der historischen und archäologischen Forschung beantworten konnte, war dies in Köpenick nicht gegeben. Im Rahmen intensiver Grabungen nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es aber immerhin, die spätslawische Befestigung des münzenprägenden Sprewanenfürsten Jaxa zu entdecken.

Siehe auch

Literatur

  • Bodo Harenberg (Hrsg.): Die Chronik Berlins. Chronik-Verlag, Dortmund 1986, ISBN 3-88379-082-6, S. 15.
  • Adrian von Müller: Berlins Urgeschichte. Bruno Hessling Verlag, Berlin 1971, ISBN 3-7769-0111-X, S. 63.
  • Adrian von Müller: Gesicherte Spuren - Aus der frühen Vergangenheit der Mark Brandenburg. Bruno Hessling Verlag, Berlin 1972, ISBN 3-7769-0132-2, S. 105.

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