Starship Troopers

Starship Troopers

Starship Troopers ist ein Military Science-Fiction-Roman von Robert A. Heinlein aus dem Jahr 1959. Die deutschsprachige Ausgabe erschien erst 20 Jahre später unter dem Titel Sternenkrieger in der Übersetzung von Bodo Baumann.

Der Roman wurde 1960 mit dem Hugo Award ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Geschichte beschreibt aus der Ich-Perspektive die militärische Karriere von Juan „Johnny“ Rico, der sich zuerst relativ unüberlegt zum Militärdienst meldet und mit der „Mobilen Infanterie“ eben der Einheit zugeteilt wird, die bei seinen Präferenzen an letzter Stelle stand. Trotzdem besteht er die harte Ausbildung und macht im Krieg gegen außerirdische Monster-Insekten, genannt „Bugs“, Karriere, so dass er sich schließlich für eine Offizierslaufbahn meldet und das Militär als seine Heimat sieht.

An mehreren Stellen nimmt die Diskussion der Rolle des Militärs in der Geschichte von Gesellschaften/Staaten einen erheblichen Raum im Roman ein. Kurz zusammengefasst vertreten die Lehrer der Hauptperson folgende Thesen:

  1. Militärdienst ist rau und gefährlich. Nur wer es wirklich will, sollte ihn ableisten.
  2. Nur die Staaten/Gemeinschaften überleben, die bereit sind zu kämpfen.
  3. Nur wer Militärdienst geleistet hat, darf im politischen Leben mitbestimmen.
  4. Kommunismus und Massendemokratie waren Irrlehren.
  5. Konsequente Bestrafung von Verbrechen und Vergehen (auch für Jugendliche), Gutheißung von körperlicher Züchtigung

Gesellschaft

Im Roman ist die Menschheit nach dem Zusammenbruch der Nationalstaaten am Ende des 20. Jahrhunderts unter dem Banner der „Föderation“ vereint, einer demokratischen Weltregierung, in der das aktive und passive Wahlrecht allerdings nur Personen verliehen wird, die eine mindestens zweijährige Dienstzeit beim Militär bzw. einer dem Militär nahestehenden Organisation abgeleistet haben. Wer sich nach diesen zwei Jahren weiterverpflichtet, erhält das Wahlrecht erst am Ende seiner Dienstzeit. Der Dienst soll als eine Art „Reifeprüfung“ sicherstellen, dass die Wähler und Gewählten das nötige Verantwortungsbewusstsein besitzen. Der Zugang zu dieser „Prüfung“ ist dabei prinzipiell für jeden offen, der das 18. Lebensjahr vollendet hat. Alter, Geschlecht, Herkunft, Fähigkeiten oder Behinderungen spielen keine Rolle. Bei der medizinischen Untersuchung der neuen Rekruten erwähnt ein Arzt, dass man nur dann nicht zugelassen werden könne, wenn man nicht in der Lage sei, den Diensteid zu verstehen. Trotz dieser Faktoren leisten allerdings nur verhältnismäßig wenige (Erd-)„Bürger“ (schließlich sind die Bürgerrechte an den Wehrdienst gebunden) diesen Dienst ab. Es scheint außer beim Wahlrecht auch keine Einschränkungen für sie zu geben – der Vater des Protagonisten ist sogar stolz darauf, dass er und der Rest seiner Familie nie gedient haben. Auch das Militär legt großen Wert darauf, dass sich jeder vollkommen freiwillig meldet und nicht aus überzogenen Karriereerwartungen oder Zwang. So will man sicherstellen, dass jeder Soldat aus Überzeugung seine Arbeit tut.

Das bestehende Rechtssystem, insbesondere dessen Umgang mit jugendlichen Straftätern, wird als Irrweg angesehen und sogar mitverantwortlich für den Zusammenbruch der alten Weltordnung gemacht. Das Rechtssystem der Föderation hat das Ziel, den Verbrecher durch zeitnahe körperliche Bestrafung so zu konditionieren, dass er die Verfehlung nicht wiederholen will. Das normale Mittel dafür sind öffentliche Schläge mit Stock oder (bei schwereren Verbrechen) Peitsche. Die Todesstrafe durch Erhängen wird gerechtfertigt durch ihre Abschreckung für andere und durch die Vermeidung von Wiederholungstaten durch den Bestraften. Eine psychiatrische Behandlung von Straftätern wird hingegen als überflüssig angesehen, da man nie wissen könne, ob die Behandlung erfolgreich abgeschlossen und nachhaltig wirksam sei. Außerdem könne sich der Patient nach seiner Genesung wegen seiner zurückliegenden Taten nicht mehr selbst achten und müsse zwangsläufig Selbstmord begehen. Eine weitere Besonderheit ist, dass für Militärangehörige auch bei außerhalb des Dienstes begangenen Verbrechen das militärische Recht angewandt werden kann, inklusive der „31 Bruchlandungen“, auf die im Regelfall der Tod durch den Strang steht.

Die Bugs

Die Bugs (engl. wörtlich „Wanzen“, allg. „Insekten“ bzw. „Ungeziefer“) oder „Pseudo-Arachnida“ sind eine außerirdische, spinnenähnliche Spezies vom Planeten Klendathu und die Hauptgegner der Menschen im „Bug-Krieg“. In Heinleins Roman werden die Bugs aber trotz ihrer fremdartigen Erscheinung als eine intelligente Spezies beschrieben, die in der Lage ist, Laserwaffen, Städte (die einzige Stadt die ein wenig beschrieben wird, ist eine Stadt auf dem Planeten P, die unterirdisch als großes Geflecht weitreichender Tunnelsysteme beschrieben wird) und sogar Raumschiffe zu bauen. Auch im Umgang mit anderen Spezies sind die Bugs im Roman nicht nur auf Angriffe beschränkt, sondern sie sind auch in der Lage, Gefangene zu nehmen und Bündnisse zu schließen. Ihre Gesellschaft ist aufgeteilt in Krieger und Arbeiter, die von einer Führungskaste aus Königinnen und den sogenannten „Brainbugs“ („Gehirn-Käfern“) kontrolliert werden und deren Befehle bedingungslos ausführen. Dies macht die Bugs zu gefährlichen Gegnern, da sie Aktionen besser koordinieren können als die Menschen und ihre Soldaten nur von ihrem Lebenszweck, dem Kämpfen, beseelt sind. Auch große Verluste scheinen für sie kein Problem darzustellen, da sie in der Lage sind, in kurzer Zeit eine große Anzahl von Kriegern aus vorher gelagerten Eiern auszubrüten, die direkt nach dem Schlüpfen in den Kampf ziehen können. An einer Stelle bemerkt Rico zynisch, dass es immer noch ein Sieg für die Bugs sei, wenn die Mobile Infanterie tausend Bugs töten und dabei einen Soldaten verlieren würde.

Die Mobile Infanterie

Die Mobile Infanterie, oder kurz MI, ist ein wichtiger, vielleicht der wichtigste (Elite-)Teil des Heeres der Föderation. Es handelt sich dabei ausschließlich um männliche Soldaten in selbst angetriebenen, gepanzerten Exoskeletten, die jede Bewegung des Trägers mitmachen und durch künstliche Muskeln verstärken. Sie verleihen dem Träger immense Kraft, Beweglichkeit und Widerstandsfähigkeit. Dadurch können die Soldaten mit großen Mengen an Waffen ausgestattet werden. Normalerweise werden die Infanteristen von einem Raumschiff in „Kokons“ aus dem Orbit abgeworfen. Nach der Landung erfüllen sie ihre Einsatzziele und begeben sich dann zu einer Landezone, wo sie von einem Landungsschiff aufgenommen und zu ihrem Schiff zurückgebracht werden.

Ein großer Teil des Romans ist der Beschreibung der Mobilen Infanterie aus der Sicht Ricos gewidmet, von der rigorosen Ausbildung, die nur 187 von 2009 Rekruten schaffen, über das Leben eines Soldaten bis hin zu den Vorgehensweisen im Kampf.

Die Beschreibung der Mobilen Infanterie steht im Gegensatz zu heute existierenden Armeeeinheiten. Der größte Unterschied ist das Konzept „jeder kämpft“. Jedes Mitglied einer Einheit nimmt aktiv an Kampfhandlungen teil, auch Aufgaben wie Koch oder Priester sind nur Nebentätigkeiten von Soldaten, bei größeren Operationen kämpfen auch die höchsten Offiziersränge. Außerdem kämpfen alle Soldaten völlig freiwillig und haben zu fast jedem Zeitpunkt die Möglichkeit, sich versetzen zu lassen oder den Dienst zu quittieren.

Adaptionen

Starship Troopers wurde von Avalon Hill im Jahr 1976 zu einer Strategiesimulation aufbereitet und war 1989 Vorlage für die japanische Anime-Serie Uchū no Senshi (jap.: 宇宙の戦士) sowie 1997 für einen gleichnamigen Film von Paul Verhoeven. Der Film greift die der literarischen Vorlage vorgeworfenen faschistoiden Elemente auf und überspitzt sie satirisch. Außerdem ist Starship Troopers Vorlage für die Animations-Fernsehserie Starship Troopers von 1999.

siehe auch:

Literatur

  • Robert A. Heinlein: Starship Troopers, Putnam, 1959 (Originalausgabe)
  • Robert A. Heinlein: Sternenkrieger, Bastei-Lübbe, 1979 ISBN 3-404-01280-1 (deutsche Erstausgabe)

Weblinks


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