Takedda

Takedda

Takedda ist eine Ruinenstadt 140 km westnordwestlich von Agadez in Niger, die heute Azelik genannt wird. Im Mittelalter war der Ort neben dem Fessan die wichtigste Etappe der transsaharanischen Route zwischen Gao und Ägypten.

Die Stadt wurde 1353 von Ibn Battuta anlässlich seiner Rückreise von Mali nach Marokko besucht. Der Reisende charakterisiert den Ort als Handelsstadt, übergeht die nahegelegenen Salinen, erwähnt aber die Ausfuhr von Kupfer. Nach seinem Bericht wurde das Kupfer von hier nach Gobir, Zaghay (= Katsina) und Bornu exportiert. Wie aus den Nachrichten bei al-Umari und Ibn Khaldun hervorgeht, war der Ort im 14. Jahrhundert Teil des Malireiches. Die von modernen Autoren häufig angenommene Verwechselung von Takedda mit Tadmekka nördlich von Gao ist als Fehleinschätzung zurückzuweisen.

Die Gründung von Agadez ca. 1430 führte zu einer Konkurrenzsituation zwischen den beiden Städten. Takedda wurde schließlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Agadez angegriffen und völlig zerstört. Die Einwohner zogen sich nach In Gall, 80 km weiter südlich zurück. Der Name der Handelsstadt überlebt in dem der Ortschaft Tegidda-n-Tesemt, 16 km westsüdwestlich von Azelik.

Die heutige Piste von Tamanrasset in Algerien nach Tahoua und Niamey in Niger führt über Tegidda-n-Tessemt und In Gall.

Literatur

  • Gouletquer, Pierre und Suzanne Bernus (Hg.): Programme archéologique d'urgence: In Gall-Tegidda n Tesemt, Niamey 1979.
  • Hamani, Djibo: Le sultanat touareg de l'Ayar, Niamey 1989 (hier S. 95-190).
  • Lange, Dierk: Ancient Kingdoms of West Africa, Dettelbach 2004 (hier S. 522-534).
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