VES-M Halle

VES-M Halle
218 019 als Versuchslok vor der VES-M Halle 1984

Die Versuchs- und Entwicklungsstelle Maschinenwirtschaft in Halle (VES-M Halle) war eine der Hauptverwaltung Maschinenwirtschaft der Deutschen Reichsbahn der DDR unterstellte Versuchsabteilung.

Sie arbeitete eng mit dem damaligen „Institut für Eisenbahnwesen“ zusammen, später mit dem Zentralen Forschungsinstitut des Verkehrswesens (ZfIV). In der VES-M Halle wurden ab 1. Januar 1960 auf Weisung von Erwin Kramer die 1952 gegründete Fahrzeug-Versuchsanstalt in Halle, die 1956 gegründete Versuchsanstalt für elektrische Zugförderung (VAEZ) mit dem elektrischen Prüffeld in Dessau und die 1956 gegründete Versuchsanstalt für Motorfahrzeuge (VAEMF) in Dessau zusammengefasst.

Unter anderem wurde hier das gesamte auf Gleisen der DR eingesetzte Rollmaterial aus eigener und aus fremder Produktion gründlich geprüft. Belastungstests mit Messzügen auf freier Strecke, Anfahrtests auf dem Berliner Außenring und andere Aufgaben führte diese spezielle Abteilung der Deutschen Reichsbahn aus.

Auch die schnellste noch betriebsfähige Dampflokomotive 18 201, welche bei der DR ab 1970 die Bezeichnung 02 0201-0 trug, befand sich bis zur Vereinigung von DR und DB in der Verfügung der VES-M; sie war eigens für Tests mit hoher Geschwindigkeit hier konzipiert worden und wurde vorwiegend durch Umbau von vorhandenem Material realisiert.

Für Hochgeschwindigkeitsfahrten wurde eine Elektrolok Typ E 18 sowie ab 1992 eine Elektrolokomotive der DR-Baureihe 212 verwendet, da die Fahrleistungen der E 18 nicht mehr ausreichten. Auch die „Eindeutschung“ von Diesellokomotiven aus sowjetischer und zuletzt auch rumänischer Produktion wurde hier vorbereitet. Für den Versuchsbetrieb wurden hierfür statt der Dampflokomotiven Diesellokomotiven der DR-Baureihe 130 eingesetzt.

Erster Leiter der VES-M war ab 1960 der Lokomotivkonstrukteur Max Baumberg, zuvor Leiter der FVA Halle. Nach seiner Pensionierung übernahm Dipl.-Ing Horst Stöß die Leitung.

Am 1. Januar 1994 übergab man den Versuchsbetrieb der Zentralstelle Maschinentechnik (ehemals VES-M) an andere Versuchsämter. Danach wurden in Halle nur noch Basisdienste durchgeführt.

1996 wurde der Standort Halle endgültig aufgegeben. Die Versuchsstelle in Dessau mit dem elektrischen Prüffeld, zuletzt als Forschungs- und Technologie-Zentrum (FTZ), wurde am 31. Dezember 2003 aufgelöst.

Im DB Museum Halle wurde 2008 eine Dauerausstellung über die VES-M Halle eröffnet.

Literatur

  • Jörg Wenkel: Die VES/M Halle (S). In: EISENBAHNKURIER SPECIAL 94. EK Verlag, Freiburg/Br. 2009

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