A.V. Raeto-Bavaria Innsbruck

A.V. Raeto-Bavaria Innsbruck
Wappen Zirkel
Wappen R-B.jpg
Raeto-Bavaria vivat, crescat, floreat!
Basisdaten
Universitäten: LFU, MUI, MCI, UMIT
Gründung: 19. Juni 1908
Gründungsort: Innsbruck
Stiftungsdatum: 1. Juli 1908
Verbände: Österreichischer Cartellverband, 1908
Farben: hochrot-weiß-hellblau mit weißer Perkussion
Trageart: farbentragend
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Viel Feind, viel Ehr!
Feldgeschrei (Panier):
Mitglieder insgesamt: 301 (Mai 2011)
Aktive: 32 (Mai 2011)
Website: www.raeto-bavaria.at

Die Akademische Verbindung Raeto-Bavaria ist eine katholische Studentenverbindung des Österreichischen Cartellverbands aus Innsbruck. Das Schlagen von Mensuren wird strikt abgelehnt.

Die A.V. Raeto-Bavaria versteht sich selbst als eine Gemeinschaft aktiver Katholiken, die sich der Kirche, dem Vaterland und der Wissenschaft verpflichtet fühlen und miteinander in besonderer Weise lebenslange Freundschaft pflegen.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Auf einem Burschenconvent der K.Ö.H.V. Leopoldina am 19. Juni 1908 wurde die Gründung einer dritten ICV-Verbindung beschlossen und drei aktive Burschen sowie ein Inaktiver beauftragt, die Gründung vorzubereiten. Am 1. Juli 1908 fand der erste vorbereitende Convent statt. Es wurden der Name „Raeto-Bavaria“ und der Wahlspruch „Viel Feind - Viel Ehr“ gewählt. Weiters wurden bestimmt als Burschenfarben „Hochrot-Weiß-Hellblau“, als Fuchsenfarben „Weiß-Hellblau“ und hochrote Mützen mit weißem Vorstoß.

Der Name wurde gewählt nach dem Namen der ältesten Bewohner des Landes: Räter und Bajuwaren. Der Wahlspruch stammt vom Landsknechtführer Georg von Frundsberg aus Schwaz. Die Burschenfarben wurden von den Landesfarben von Tirol, Vorarlberg und Bayern genommen.

Die A.V. Raeto-Bavaria hat Nummer 13 in der amtlichen Reihenfolge der österreichischen Cartellverbindungen und hatte Nummer 64 vor der Spaltung von CV und ÖCV.

Beteiligung am Akademischen Kulturkampf

Im Wintersemester 1912/13 kam es zu einem aufsehenerregenden Vorfall: Max Ghezze, ein aktiver Bursche der Raeto-Bavaria, starb an den Folgen eines Raufhandels mit Mitgliedern des Corps Gothia. Am 9. November 1912 fand in Innsbruck das Begräbnis statt, an dem etwa 10.000 Personen teilnahmen oder die Straßen flankierten. Der Rektor und die Dekane der theologischen und medizinischen Fakultät sowie hohe Persönlichkeiten des Landes und der Stadt nahmen an der Beerdigung teil. Der Tod von Max Ghezze war einer der Höhepunkte des Akademischen Kulturkampfes zwischen schlagenden und konfessionellen Verbindungen vor dem Ersten Weltkrieg. Dabei kam es immer wieder zu Zusammenstößen, tödliche Zwischenfälle waren jedoch sehr selten.

[1]== Bekannte Mitglieder[2] ==

  • Max Ghezze, kam während des Akademischen Kulturkampfes um
  • Andreas Khol, ehemaliger Nationalratspräsident
  • Herwig van Staa, Bandphilister h.c. (1991), ehemaliger Landeshauptmann von Tirol
  • Reinhold Stecher, Altbischof der Diözese Innsbruck
  • Wendelin Weingartner, ehemaliger Landeshauptmann von Tirol
  • Emil Schneider, ehemaliger österreichischer Unterrichtsminister
  • Ignaz Mitterer, Ehrenmitglied, österreichischer Kirchenmusiker
  • Karl Stoss, Generaldirektor Casinos Austria AG
  • Michael Mayr, Bandphilister h.c. (1908), österreichischer Politiker, Historiker
  • Richard Wollek, Bandphilister h.c. (1908), österreichischer Politiker
  • Heinrich Gleißner, Bandphilister, ehemaliger Landeshauptmann von Oberösterreich
  • Ämilian Schöpfer, Ehrenmitglied (1908), katholischer Priester, Politiker, Gründer des Tyrolia Verlages
  • Anton Klotz, Journalist, 1. Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung
  • Ludwig Hörbst, Mediziner, ehemaliger Rektor der Universität Innsbruck

Referenzen

  1. Festschrift zum 100. Stiftungsfest-Akademische Verbindung Raeto-Bavaria
  2. Gesamtverzeichnis 2000 Österreichischer Cartellverband, Druckerei Melzer Wien

Literatur

  • Gerhard Popp: CV in Österreich 1864–1938. Hermann Böhlaus, Wien, 1984, ISBN 320508831X
  • S. Schieweck-Mauk: Lexikon der CV- und ÖCV-Verbindungen, Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte. Würzburg 1997, ISBN 3894980400
  • Gerhard Hartmann: Der CV in Österreich – Seine Entstehung, Geschichte und Bedeutung. Lahn-Verlag, Wien 2001, ISBN 378403229X

Siehe auch

Weblinks


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