Anton von Steuben

Anton von Steuben

Anton von Steuben (* 25. Oktober 1858 in Eisenach; † 2. Dezember 1928 in Potsdam; vollständiger Name Anton Ludwig Adolf Franz Otto Liborius von Steuben) war ein deutscher Offizier.

Leben

Anton von Steuben wurde als dritter Sohn von Gottlieb Arndt von Steuben und seiner Frau Julie Antoinette Dorothea, geb. von Tschirschky und Boegendorff in Eisenach geboren. Sein Vater war Kompaniechef im sächsisch-weimarischen Kontingent, avancierte später zum Generalmajor in der Königlich-preußischen Armee. Geprägt durch den Feldzug gegen Frankreich von 1870-71 und den aufstrebenden preußischen Patriotismus entschied sich auch der junge Steuben, ebenso wie sein älterer Bruder Kuno, für eine militärische Laufbahn. Nach dem Besuch des Eisenacher Gymnasiums wurde er am 4. Mai 1870 in der Kadettenanstalt Oranienstein aufgenommen, wechselte am 15. Mai 1876 in die Kadettenanstalt Berlin, aus der er am 22. März 1877 auf Antrag seines Vaters entlassen wurde. Grund war dessen Versetzung nach Hildesheim – als Kommandeur des Königlich-preußischen Infanterie-Regiments von Voigts-Rhetz (3. Hannoversches) Nr. 79. Nach dem Besuch des Hildesheimer Gymnasiums Andreanum erfolgte im Sommer 1877 der Dienstantritt im Regiment seines Vaters.

Im Gegensatz zu den meisten anderen von Steubenschen Offizieren verbrachte Anton von Steuben nahezu seine gesamte Militärdienstzeit im Militär-Bildungswesen. Er war Erzieher, danach Kompaniechef und schließlich Kommandeur verschiedener Kadettenanstalten. Als Kompaniechef und Kommandeur der Voranstalt hatte von Steuben Einfluss auf den heranwachsenden Nachwuchs des preußischen Offizierskorps.

Am 1. Dezember 1905 beurteilte ihn der Generalinspekteur des Bildungswesens, General der Infanterie Konrad von Hugo: „Sehr sympathische soldatische Erscheinung, das Bild der Aufrichtigkeit und Treue. Für seine jetzige Dienststellung ganz besonders beanlagt, körperlich und geistig von großer Frische. Wissenschaftlich gut vorgebildet, hat er die beste Einwirkung auf Offizierskorps und Lehrerkollegium und leitet Erziehung und Unterricht der Kadetten zu sehr erfreulichen Resultaten. Anregend und belebend auf seine Untergebenen einwirkend, voll Wohlwollen und Fürsorge für jeden Einzelnen, abgeklärt in seinen Ansichten und energisch im Auftreten, füllt er seine Stellung in hervorragend guter Weise aus.“

Anfang des Jahres 1911 wurde er als Direktor an die Spitze des Großen Militär-Waisenhauses in Potsdam gestellt. Er führte verschiedene Neueinrichtungen durch.

Beförderungen

  • 26. Oktober 1878: Fahnenjunker im 3. Hannoverschen Infanterie-Regiment Nr. 79
  • 16. September 1879: Portepee-Fähnrich im Infanterie-Regiment Nr. 79
  • 14. Oktober 1880: Beförderung zum Seconde-Lieutenant
  • 24. September 1881: für zwei Monate beurlaubt zur Steubenfeier in Amerika
  • 1. Mai 1885: kommandiert zum Kadettenhaus Kulm
  • 1. April 1888: Versetzung zur Haupt-Kadettenanstalt Plön (Holstein)
  • 22. März 1889: Premier-Lieutenant im Kadettenkorps Plön (mit Patent vom 22. Mai 1889)
  • 25. März 1893: Versetzung in das Infanterie-Regiment von Grolman (1. Posensches) Nr. 18
  • 14. September 1893: Hauptmann und Kompagniechef des Infanterie-Regiments Nr. 18
  • 13. Mai 1895: Kompagniechef im Kadettenhaus Potsdam
  • 17. Oktober 1899: Versetzung in das 5. Großherzoglich Hessische Infanterie-Regiment Nr. 168
  • 14. November 1901: Kompagniechef im Kadettenhaus Bensberg
  • 18. April 1903: Beförderung zum Major
  • 18. Juli 1903: Kommandeur des Kadettenhauses Wahlstatt
  • 21. Februar 1908: Kommandeur des Kadettenhauses Plön
  • 22. März 1910: Beförderung zum Oberstleutnant
  • 17. Januar 1911: Ernennung zum Direktor des Großen Militär-Waisenhauses Potsdam und Schloss Pretzsch (z.D. gestellt)
  • 19. November 1912: Beförderung zum Oberst
  • 20. Oktober 1919: Abschied aus dem aktiven Dienst mit Charge als Generalmajor. Beförderung zum Generalmajor am 18. Oktober 1921.

Weblinks


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