- Ariulf
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Ariulf war von 591/592 bis um 601 dux des langobardischen Herzogtums Spoleto.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ariulf wurde nach dem Tod seines Vorgängers Faroald I. zum dux ernannt[1] und unternahm mehrere Feldzüge gegen die Byzantiner unter anderem gegen Ravenna.[2]
In den Jahren 591 bis 592 kämpfte er gegen die Stadt Rom und besiegte die Römer bei Camerinum. Diesen Sieg schrieb er, obwohl er selbst Heide war, dem Bischof und Märtyrer Sabinus zu, dessen Grab sich in Spoleto befand.[3] Er weitete sein Dukat westwärts bis an den Tiber aus während sein Verbündeter Arichis I. von Benevent Neapel bedrängte[4] Papst Gregor schloss mit den Langobarden einen Separatfrieden. Der byzantinische Exarch Romanus, in diesen Frieden nicht eingeschlossen, unternahm einen Feldzug (592-593)[5] bei dem er die Orte Sutrium (Sutri), Polimartium (Bomarzo), Hortas (Orte), Tuder (Todi), Ameria (Amelia), Perusia (Perugia), Luceolis (Cantiano) u.a. zurückeroberte. Nun griff auch König Agilulf ein. Er eroberte Perugia und marschierte er auf Rom, zog sich dann aber aus unbekannten Gründen zurück. Papst Gregor versuchte erneut einen Friedensvertrag zwischen Agilulf auf der einen, Kaiser Maurikios und dem Exarchen Romanus auf der anderen Seite zu vermittelt.[6]
Im Juni 595 nahm Ariulf Friedensverhandlungen mit Papst Gregor der Große auf, die nach dem Tod des Romanus[7] im Oktober 598 dahingehend zum Abschluss kamen, dass keine weiteren Schritte gegen ihn und seinen Verbündeten Arichis I., den Herzog von Benevent, unternommen würden.[3]
Mit diesem Friedensschluss riskierte der Papst die Ungnade des Kaiser Maurikios, weil er eigenmächtig einen teilweisen Abzug der Langobarden aushandelte und auf ihre Forderung nach einem jährlichen Tribut von 500 Goldpfund einging.[8] Der Vertrag war auf ein Jahr befristet, wurde aber um ein weiteres verlängert.[9]
Nach Ariulfs Tod um 601 kam es zu Nachfolgestreitigkeiten zwischen zwei Söhnen seines Vorgängers Faroald I. in denen sich Theudelapius durchsetzen konnte.[3][1]
Quellen
- Paulus Diaconus, Historia Langobardorum, hrsg. Ludwig Bethmann und Georg Waitz, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI–IX, Hahn, Hannover 1878
Literatur
- Wilfried Menghin: Die Langobarden. Theiss-Verlag, Stuttgart 1985.
- Jörg Jarnut: Geschichte der Langobarden, Stuttgart 1982. ISBN 3-17-007515-2. (Storia dei Longobardi, Torino 1995).
Weblinks
Wikisource: Historia Langobardorum – Quellen und Volltexte (Latein)- Paulus Diaconus:History of the Langobards (englisch)
- Prosopography of the Later Roman Empire bei Google Books
- Archdiocese of Spoleto bei Catholic Encyclopedia
- Ludo Moritz Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. 2,1. Leipzig 1900, S. 101ff. (teilweise überholt)
- Thomas Hodgkin, Italy and her Invaders Vol VI, S. 92ff (teilweise überholt)
- Dukes and Marchesi of Spoleto (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Paulus Diaconus, Historia Langobardorum IV, 16
- ↑ Archdiocese of Spoleto, Catholic Encyclopedia
- ↑ a b c Prosopography of the Later Roman Empire, Bd. 3 S.119-120
- ↑ Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II, 1, S.102f
- ↑ Felix Dahn: Agilulf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 706–709.
- ↑ Historia Langobardorum IV, 8
- ↑ Historia Langobardorum IV, 12
- ↑ Paulus Diaconus, Historia Langobardorum IV, 8 und History of the Langobards, Book IV Chapt. 8 Fußnote 4, Paulus Diaconus, Translated by William Dudley Foulke, LL.D., Published 1907 by the University of Pennsylvania
- ↑ Hartmann: Geschichte Italiens im Mittelalter Bd. II, 1, S.115
Vorgänger Amt Nachfolger Faroald I. Herzog von Spoleto
591/592-um 601Theudelapius Kategorien:- Langobarde
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