August Blumröder

August Friedrich Blumröder (seit 1816 von Blumröder) (* 3. August 1776 in Gehren; † 14. Juni 1860 in Sondershausen) war ein deutscher Offizier, Publizist und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung.

Leben

Er studierte in Jena erst Theologie und später Mathematik. Danach trat er als Bombardier 1798 in den preußischen Kriegsdienst ein. Zwischen 1801 und 1803 war er Vizefeuerwerker beim 1. Artillerieregiment in Berlin. Anschließend unterrichtete er Mathematik für die Offiziere des Kavallerieregiments in Kyritz. Zwischen 1803 und 1806 war er Leutnant eines Artillerieregiments in Magdeburg.

Während des Krieges von 1806 nahm er an der Verteidigung von Magdeburg und Hameln gegen die französischen Truppen teil. In den Jahren 1807 und 1808 arbeitete Blumröder als Lehrer und Erzieher.

Im Jahr 1809 trat er als Kapitän und Kompaniechef in das schwarzburg-sonderhausensche Kontingent ein. Zwischen 1810 und 1814 war er Major des 2. Bataillons des 6. Rheinbundregiments. Auf französischer Seite war er auf verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Er diente in Tirol, Spanien, Deutschland und Russland. Im Jahr 1812 war er an der Verteidigung von Danzig gegen russische Truppen beteiligt. In den Jahren 1813 und 1814 befand sich Blumröder in russischer Kriegsgefangenschaft.

Nach seiner Freilassung wurde er 1814 Kommandeur im Range eines Oberstleutnants des schwarzburg-sonderhausenschen Linienbataillons. Er machte die Befreiungskriege nunmehr auf Seiten der Alliierten mit und nahm an verschiedenen Belagerungen teil. Blumröder quittierte 1816 den aktiven Militärdienst und wurde Erzieher des Erbprinzen Günther Friedrich Karl von Sondershausen. Zum Dank wurde er in den Adelsstand erhoben. Zwischen 1822 und 1850 war er Landrat im Landkreis Sondershausen.

Während der Revolution von 1848 wurde er in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Dem Parlament gehörte er vom Mai 1848 bis zum 18. September 1848 an. Er vertrat den Wahlkreis Schwarzburg-Sondershausen. Im Parlament gehörte er der Fraktion Westendhall an.

Er veröffentlichte eine Reihe von Schriften, darunter Gedichte, Romane und wissenschaftliche Werke. Außerdem übersetzte er verschiedene philosophische Werke aus dem Französischen.

Schriften

• Gedichte. Erfurt, 1815
• Irene. Roman, 1816
• Der verhüllte Bote aus der Heimath, 1821, 2 Bde.
• Die Spukgeister in Staat und Kirche, 1823;
• Gott, Natur und Freiheit in Bezug auf die sittliche Gesetzgebung der Vernunft, Leipzig. 1827
• Über die verschiedenen Formen, in welchen der Pantheismus in neueren Zeiten aufgetreten ist, 1832
• Der Selbstmord, Weimar, 1837, 2 Teile
• Die Religion nach ihrer Idee und geschichtlichen Entwickelung, Sondershausen, 1839 *Deutschlands Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft, 1845
• Literarische Plänkler, 1847
• Mephistopheles in Frack und Bluse, 1847 (Gedicht)
• Das Verhältniß der Revolution zur Religion, 1849.

Literatur

• Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 912. Digitalisat

Weblinks

• Datenbank der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)

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