DRB 137 326 ... 376

DRB 137 326 ... 376
137 326–331 und 367–376 „Bauart Stettin“
SVT Stettin.jpg
Nummerierung: DRG 137 326–331, 367–376
DB: VT 45.5 / 645.1
DR: 197 840
Anzahl: 16
Hersteller: WUMAG, AEG, Voith, DWK, Humboldt-Deutz
Baujahr(e): 1940–1941
Ausmusterung: 1964
Achsformel: (A1)2'+ 2'(1A)
Länge über Puffer: 40.690 mm
Dienstmasse: 93,4 t
Radsatzfahrmasse: 12 t
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Installierte Leistung: 2×200 kW = 400 kW
Raddurchmesser: 900 mm
Motorbauart: 2 x 12 Zylinder 4-Takt
Leistungsübertragung: hydraulisch

Die Vororttriebwagen 137 326 bis 331 und 137 367 bis 376 sind eine Triebwagenbaureihe, die ursprünglich für den Regionalverkehr im Schnellverkehr auf nichtelektrifizierten Strecken der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft als „Bauart Stettin“ entwickelt wurden.

Geschichte

Für den Vorortverkehr im Raum Stettin sah das Beschaffungsprogramm der DRG sechs Triebwagen als Doppeltriebwagen mit Einzeldrehgestellen und hydrodynamischer Leistungsübertragung vor. Die Maschinenanlage war erstmals als Unterfluranlage auszuführen; hierfür war die Entwicklung von liegenden Dieselmotoren bei den Motorenherstellern erforderlich. Die Antriebsanlage wurde daraufhin als Boxermotor mit nur einer angetriebenen Achse realisiert.

Die bestellten Triebwagen wurden von der WUMAG erst nach dem Kriegsbeginn ausgeliefert, so dass ein regulärer Einsatz in den vorgesehen Gebieten nicht mehr möglich war. Sie waren die letzte Neuentwicklung der WUMAG für die DRG. Gleichzeitig mit den Doppeltriebwagen wurden 16 Steuerwagen mit der Reihe 145 beschafft. Die Fahrzeuge wurden vom Hersteller auf der Zackenbahn von Hirschberg nach Schreiberhau ausgiebig getestet.

Zum regulären Einsatz kamen die Fahrzeuge durch den 2. Weltkrieg nicht mehr. Es zeigte sich, dass die Antriebsanlage etwas knapp bemessen war. Deshalb wurde noch während des Krieges gearbeitet, die liegenden Boxermotoren durch Aufladung auf eine Leistung von 400 PS zu steigern. Dieses Ziel wurde auch erreicht, konnte aber aus kriegsbedingten Gründen nicht umgesetzt werden. Die Fahrzeuge standen nach der Indienststellung der Wehrmacht zur Verfügung, die sie als Reservefahrzeuge betrachtete. Den Krieg überstanden neun Triebwagen, davon sechs in den westlichen, drei in der östlichen Besatzungszone.

Von den sechs Fahrzeugen, die im Bereich der späteren Bundesbahn den Krieg überstanden, konnten nur drei in den fahrfähigen Bestand übernommen werden. Sie wurden als Reihe VT 45.5 in dem Bw Bielefeld übernommen. Einheitlich für die Fahrzeuge war, dass alle ein Getriebe der Bauart Voith erhielten. Über lange Jahre waren die Triebwagen in Bielefeld beheimatet und versahen Personenzug- und Eilzugdienste nach Osnabrück oder Kassel. Im Jahr 1960 wurden zwei Triebwagen modernisiert. Neben einer Neuverkabelung erhielten sie eine neue Antriebsanlage mit auf 300 PS gedrosselten Daimler-Benz-Motoren und eine neue Inneneinrichtung mit Leuchtstofflampen und Polstersitzen. 1966 wurden die drei Fahrzeuge nach der Auflösung den Bw Bielefeld zum Bw Braunschweig versetzt, wo sie bis 1969 ausgemustert wurden.

Drei Fahrzeuge konnten in den Einsatzbestand der Deutschen Reichsbahn wieder aufgenommen werden. Eingesetzt wurden die Triebwagen im Bw Berlin Anhalter Bahnhof, im Bw Stendal und Bw Dresden-Pieschen. Triebwagen, bei denen Schäden an der Antriebsanlage auftraten, wurden meist zu zweiteiligen Beiwagen umgebaut. So bei den VT 137 331 und VT 137 367.

Erhaltengeblieben ist der ehemalige Triebwagen VT 137 367 des Eisenbahnclubs Aschersleben als Beiwagen VB 147 551 a/b. Er erhielt noch die Computernummer 197 840.

Literatur

  • H. Kurz: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten, EK-Verlag, Freiburg 1988, ISBN 3-88255-803-2



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