Eduard Wiegand

Eduard Wiegand

Eduard Wiegand (* 9. Mai 1815 in Rotenburg an der Fulda; † 24. Februar 1877 in Bari) war ein liberaler hessischer Abgeordneter, Reichstagsabgeordneter und Verwaltungsbeamter.

Inhaltsverzeichnis

Verwaltungskarriere

Eduard Wiegand studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Marburg und Heidelberg. Das Studium schloss er 1836 mit dem Staatsexamen ab und war Gerichtsreferendar in Kassel. Seit 1841 war er in verschiedenen Verwaltungsfunktionen bei den Provinzialregierungen in Kassel und Fulda tätig. Nach der Märzrevolution wurde er als überzeugter Liberaler als vortragender Regierungsrat in das kurhessische Innenministerium der Märzregierung unter Minister Bernhard Eberhard befördert. Nach dem Sieg der Reaktion wurde er 1850 nach Fulda und 1851 in den Wartestand versetzt. 1857 wurde er wieder aktiviert und in die Direktion der Landeskreditkasse berufen.

Von 1860 bis 1867 war er Mitglied der kurfürstlich hessischen Commission für Handel und Gewerbe.

Nachdem der Kurstaat 1866 an Preußen gefallen war, wurde er -auch aufgrund seiner preußenfreundlichen Haltung- 1867 zum preußischen Geheimen Regierungsrat ernannt und nahm eine hohe Position im Oberpräsidium der Provinz Hessen-Nassau ein.

Politik

1862 wurde er als liberaler Abgeordneter in die Kurhessische Ständeversammlung gewählt und war dort einer der Sprecher der liberalen Opposition. Er gehörte dem Finanzausschluss und dem Volkswirtschaftlichen Ausschuss des Parlamentes an. Bei der Reichstagswahl Februar 1867 wurde er für die Nationalliberale Partei in den Reichstag des Norddeutschen Bundes gewählt. Dem deutschen Reichstag gehörte er bis zu seinem Tode 1881 an. Hier vertrat er als Abgeordneter den Wahlkreis Kassel 1 (Rinteln - Hofgeismar - Wolfhagen).[1]

Einzelnachweise

  1. Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 147

Quellen

  • Harm Hinrich Brandt: Die Industrie- und Handelskammer Kassel und ihre Vorlaeufer, 1763-1963, 1963, Seite 82-83

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