Carl Schreck

Carl Schreck
Carl Schreck

Carl Schreck (auch Karl Schreck) (* 6. September 1873 in Bielefeld; † 14. April 1956 ebendort) war ein deutscher Politiker (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Schreck wurde als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Bielefeld (1879–1887) erlernte er von 1887 bis 1890 im In- und Ausland das Tischlerhandwerk. Um 1890 trat er in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. Ab 1891 betätigte er sich als öffentlicher Redner für seine Partei.

1911 wurde Schreck Bezirksparteisekretär für das östliche Westfalen und die beiden Lippe. Diesen Posten behielt er bis zum Mai 1920 bei. 1921 heiratete er.

Nach dem Krieg wurde Schreck in die Weimarer Nationalversammlung gewählt, in der er den Wahlkreis 17 (Münster-Minden-Lippe) vertrat. Anschließend saß er von Juni 1920 bis Mai 1933 ohne Unterbrechung, von der ersten bis in die achte Wahlperiode der Weimarer Republik, im Deutschen Reichstag, in dem er den Wahlkreis 19 beziehungsweise (nach einer Neudurchnummerierung der Wahlkreise 1924) 17 (Westfalen-Nord) vertrat. Daneben gehörte er von 1919 bis 1921 dem Preußischen Landtag an.

In den 1920er Jahren war Schreck Mitglied des Reichausschusses für soziale Bildungsarbeit und des Zentralkommandos für Sport- und Körperpflege sowie Vorsitzender der sozialdemokratischen Organisation für Ostwestfalen und beide Lippe. Ferner gehörte Schreck dem Preußischen Staatsrat an. Des Weiteren war er Vorsitzender der freien Volksbühne, Mitglied des amtlichen Schlichtungsausschusses, Stadtrat in Bielefeld sowie des Bezirksverbandes der Arbeiterjugend in Bielefeld.

Im März 1933 war Schreck einer von 94 Reichstagsabgeordneten, die gegen die Annahme des von der Regierung Hitler eingebrachten Ermächtigungsgesetzes stimmten, das die juristische Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bildete, und das schließlich mit 444 zu 94 Stimmen angenommen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte Schreck sich am Wiederaufbau der SPD in Westdeutschland. Insbesondere übernahm er erneut Aufgaben an seiner alten Wirkungsstätte in Ostwestfalen.

Publizistisch tat Schreck sich als Verfasser von gewerkschaftlichen und sozialistischen Flugschriften, durch kleinere Wanderbücher und Novellen sowie durch seine Mitarbeit an sozialdemokratischen Zeitungen hervor.

Schrecks Nachlass lagert im Staatsarchiv Bielefeld.

Schriften

  • Die Weser und ihre Berge (Fahrten und Wanderungen), Berlin 1915.
  • Wanderungen im Teutoburger Walde, Berlin 1915.
  • Warum und wie treibt der Arbeiter Sport?, Leipzig 1921.
  • Wege und Ziele des Arbeiter-Turn- und Sportbundes, Leipzig 1928.
  • Arbeitersport und Sozialdemokratie, Leipzig 1929.

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1. 

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