Gerd Seifert (Fußballspieler)

Gerd Seifert (Fußballspieler)
Seifert (Mitte) 1988

Gerd Seifert (* 29. Juli 1962 in Görlitz) ist ein ehemaliger Fußballspieler aus Sachsen. Er spielte von 1980 bis 1991 für verschiedene Mannschaften in der DDR-Oberliga, der höchsten Spielklasse des DDR-Fußball-Verbandes. Seifert ist dreifacher DDR-Junioren-Nationalspieler.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Über Niesky und Görlitz zu Dynamo Dresden

Mit 12 Jahren wurde Seifert in die Kindermannschaft der Sportgemeinschaft Dynamo Niesky aufgenommen. 1975 wechselte er zu Dynamo Görlitz und ein Jahr später zu Dynamo Dresden. Gleichzeitig wurde er Schüler der Kinder- und Jugendsportschule. Als Juniorenspieler war er für Dynamo Dresden in der Junioren-Oberliga aktiv. Dort wurde er für die DDR-Junioren-Nationalmannschaft entdeckt, mit der er 1980 drei Junioren-Länderspiele bestritt. Zur Saison 1980/81 wurde er für Dynamo-Mannschaft in der DDR-Nachwuchs-Oberliga nominiert, für die er drei Jahre lang spielte. 1982/83 wurde er bereits in der 1. Mannschaft eingesetzt, für die er in dieser Saison fünf Spiele in der DDR-Oberliga absolvierte. Sein erstes Oberligaspiel bestritt er am 16. Oktober 1982. In der Begegnung des 8. Spieltages Dynamo Dresden – Vorwärts Frankfurt/O. (1:3) wurde er in der 46. Minute eingewechselt. Als 1983 die Nachwuchs-Oberliga aufgelöst wurde, kam er in das Aufgebot von Dynamo Dresden II. Mit dieser Mannschaft spielte er 1983/84 in der drittklassigen Bezirksliga, wurde mit 28 Treffern Torschützenkönig und hatte damit erheblichen Anteil am Aufstieg in die DDR-Liga. Außerdem bestritt er in dieser Spielzeit weitere fünf Oberligaspiele in Vertretung für den verletzten Torsten Gütschow. Mit der Empfehlung von zehn Oberligaeinsätzen mit insgesamt vier Torerfolgen wurde der 1,84 m große Seifert für die Saison 1984/85 offiziell in das Oberliga-Aufgebot von Dynamo Dresden aufgenommen. Er wurde jedoch nicht mehr in der Oberliga eingesetzt und spielte stattdessen weiter in der 2. Mannschaft, für die mit 20 Treffern erneut die meisten Tor erzielte.

DDR-Oberliga in Riesa, Karl-Marx-Stadt und Erfurt

Im Sommer 1985 wurde Seifert bei Dynamo Dresden ausdelegiert[1] und spielte ab 1985/86 für den Oberligisten Stahl Riesa. Für die Stahlwerker spielte Seifert während zwei Spielzeiten und konnte sich als Stammspieler auf der Position des Mittelstürmers etablieren. Von den 52 Punktspielen dieses Zeitraums bestritt er 49 Partien, in denen er neun Tore erzielte. Zu Beginn der Saison 1987/88 wurde Seifert vom Oberligisten FC Karl-Marx-Stadt übernommen. Auch dort spielte er zwei Jahre lang, es gelang ihm jedoch nicht, sich dort durchzusetzen und kam über den Status eines Ersatzspielers nicht hinaus. In den zwei Spielzeiten wurde er insgesamt nur 27-mal aufgeboten, stand aber nur achtmal in der Anfangself. Seine letzten beiden DDR-Oberligaspielzeiten verbrachte Seifert von 1989 bis 1991 beim FC Rot-Weiß Erfurt. 1989/90 wurde er 13-mal in der Regel als Linksaußenstürmer aufgeboten und schoss vier Tore. 1990/91 kam er zwischen dem 1. und dem 15. Spieltag nur noch in sieben Punktspielen zum Einsatz ohne ein Tor zu erzielen. Damit hatte er nur noch partiell an der Qualifikation für die 2. Bundesliga Anteil. Mit dem Ende der DDR-Oberliga hatte Seifert eine Bilanz von 106 Oberligaspielen mit 18 Toren aufzuweisen.

Amateur in Bischofswerda und Dresden

Für die 2. Bundesliga wurde Seifert vom Erfurter Klub nicht übernommen, er wechselte zur Saison 1991/92 zum drittklassigen Amateur-Oberligisten Bischofswerdaer FV 08. Seine letzte Saison im Leistungsbereich absolvierte er 1992/93 für den Aufsteiger in die Amateur-Oberliga, den Dresdner SC. Als Freizeitfußballer, Spielertrainer und Trainer war er von 1993 bis 2010 bei der Dresdner SG Kesselsdorf aktiv. 2009 wurde er Betreiber einer Gaststätte in Dresden-Wachwitz.

Literatur

  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3
  • Baingo/Horn: Geschichte der DDR-Oberliga. Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-428-3
  • Uwe Nuttelmann: DDR-Oberliga. Eigenverlag 2007, ISBN 3-930814-33-1
  • DDR-Sportzeitung Deutsches Sportecho, Ausgabe vom 20. Juni 1985 mit Kurzbiografie

Fußnoten

  1. Umschreibung im DDR-Fußball, wenn ein Spieler bei einer sportpolitisch geförderten Mannschaft aussortiert und in eine nicht förderungswürdige Mannschaft versetzt wurde.

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