Großer Preis von Belgien 1968

Großer Preis von Belgien 1968
Flag of Belgium (civil).svg Großer Preis von Belgien 1968
Renndaten
4. von 12 Rennen der Formel-1-Saison 1968
Streckenprofil
Name: XXVIII Grand Prix de Belgique
Datum: 9. Juni 1968
Ort: Spa
Kurs: Circuit de Spa-Francorchamps
Länge: 394,8 km in 28 Runden à 14,1 km
Wetter: bewölkt, aber trocken
Pole-Position
Fahrer: NeuseelandNeuseeland Chris Amon ItalienItalien Ferrari
Zeit: 3:28,6 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees JapanJapan Honda
Zeit: 3:30,5 min
Podium
Erster: NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren
Zweiter: Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M.
Dritter: BelgienBelgien Jacky Ickx ItalienItalien Ferrari

Der Große Preis von Belgien 1968 fand am 9. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Saison 1968.

Inhaltsverzeichnis

Berichte

Hintergrund

Nachdem Lotus beim Großen Preis von Monaco zwei Wochen zuvor als erstes Team mit aerodynamischen Flügeln an den Rennwagen angetreten war, erschienen zum Lauf in Belgien einige weitere Teams mit ähnlichen Modifikationen. Dazu gehörte auch die Scuderia Ferrari. Nachdem man den Monaco-GP komplett ausgelassen hatte, wurden nun wieder zwei Werkswagen für das Rennwochenende gemeldet, wobei der von Chris Amon mit deutlich umfangreicheren Flügeln ausgestattet war, als der Wagen von Jacky Ickx.

Jackie Stewart konnte nach seiner verletzungbedingten Pause wieder für das Matra-Kundenteam von Ken Tyrrell antreten. Lucien Bianchi ersetzte bei Cooper den Werksfahrer Ludovico Scarfiotti, der am selben Wochenende in Deutschland an einem Bergrennen teilnehmen wollte, allerdings im Training zu diesem tödlich verunglückte und somit bereits der dritte Stammfahrer der Formel 1 war, der in diesem Jahr starb.

Dan Gurney und Denis Hulme kehrten nach einer erfolgreichen Teilnahme am Indianapolis 500 aus den USA zurück, um beim Großen Preis von Belgien antreten zu können.

Training

Am Freitag erzielte Chris Amon mit einem Vorsprung von nahezu vier Sekunden die schnellste Rundenzeit, was sofort zumindest teilweise den neuen aerodynamischen Hilfsmitteln zugeschrieben wurde. Stewart im Matra und Ickx im zweiten Ferrari qualifizierten sich ebenfalls für die erste Startreihe. John Surtees und Denis Hulme folgten in Reihe zwei vor Bruce McLaren, Piers Courage und Pedro Rodríguez. Beide Lotus-Werksfahrer hatten mit Problemen zu kämpfen und konnten sich deshalb nur für hintere Startplätze qualifizieren.

Da es während der Trainingseinheiten am Samstag regnete, wurden die Freitags-Zeiten nicht mehr unterboten und zählten somit für die Startaufstellung.[1]

Rennen

Das Rennen fand zwar bei starker Bewölkung, jedoch bei Trockenheit statt. Amon übernahm zunächst die Führung vor seinem Teamkollegen Ickx sowie Surtees und Hulme. Am Ende der zweiten Runde übernahm Surtees die Spitzenposition. Zahlreiche Piloten schieden unterdessen bereits während der ersten Umläufe aufgrund von technischen Schwierigkeiten aus.

In der siebten Runde kam Brian Redman wegen eines Aufhängungsschadens von der Strecke ab. Sein Cooper rutschte über eine Barriere, krachte in ein geparktes Fahrzeug und fing Feuer. Redman konnte mit einem gebrochenen Arm und leichten Verbrennungen entkommen. Wenig später schied Amon wegen eines defekten Kühlers und unmittelbar danach auch der führende Surtees wegen eines Aufhängungsproblems aus. Dadurch gelangte Hulme in die Führungsposition, wurde jedoch kurz darauf von Stewart überholt. Die beiden duellierten sich mehrere Runden um die Spitze, bis Hulme wegen eines Getriebeproblems aufgeben musste.

In der letzten Runde lag Stewart rund eine halbe Minute vor dem zweitplatzierten Bruce McLaren, als ihm das Benzin ausging. Er rollte an die Box und wurde aufgrund seiner zurückgelegten Distanz noch als Vierter hinter McLaren, Rodríguez und Ickx gewertet.[2]

Es war der erste Sieg für das Team McLaren sowie der vierte und letzte Sieg für dessen Teamchef Bruce McLaren. Jacky Ickx erreichte bei seinem Heimrennen den ersten Podiumsplatz seiner Formel-1-Karriere.

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gold Leaf Team Lotus 1 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
2 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rob Walker Racing 3 SchweizSchweiz Jo Siffert Lotus 49 F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Bruce McLaren Motor Racing 5 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren McLaren M7A G
6 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Matra International (Tyrrell) 7 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra MS10 D
FrankreichFrankreich Matra Sports 10 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra MS11 Matra MS9 3.0 V12 D
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Owen Racing Organisation 11 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez BRM P133 BRM P142 3.0 V12 G
12 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood BRM P126
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Reg Parnell Racing 14 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers Courage G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper Car Company 15 BelgienBelgien Lucien Bianchi Cooper T86B G
16 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team 17 SchwedenSchweden Joakim Bonnier McLaren M5A G
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham Racing Organisation 18 AustralienAustralien Jack Brabham Brabham BT26 Repco 860 3.0 V8 G
19 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt
JapanJapan Honda Racing 20 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees Honda RA301 Honda RA301E 3.0 V12 F
ItalienItalien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 22 NeuseelandNeuseeland Chris Amon Ferrari 312 (67/68) Ferrari 242 3.0 V12 F
23 BelgienBelgien Jacky Ickx

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 NeuseelandNeuseeland Chris Amon ItalienItalien Ferrari 3:28,6 243,337 km/h 01
02 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart FrankreichFrankreich Matra-Ford 3:32,3 239,096 km/h 02
03 BelgienBelgien Jacky Ickx ItalienItalien Ferrari 3:34,3 236,864 km/h 03
04 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees JapanJapan Honda 3:35,0 236,093 km/h 04
05 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford 3:35,4 235,655 km/h 05
06 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford 3:37,1 233,809 km/h 06
07 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers Courage Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 3:37,2 233,702 km/h 07
08 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 3:37,8 233,058 km/h 08
09 SchweizSchweiz Jo Siffert Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 3:39,0 231,781 km/h 09
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M. 3:41,4 229,268 km/h 10
11 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 3:45,2 225,400 km/h 11
12 BelgienBelgien Lucien Bianchi Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M. 3:45,9 224,701 km/h 12
13 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise FrankreichFrankreich Matra 3:52,9 217,948 km/h 13
14 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 4:06,1 206,258 km/h 14
15 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 4:30,8 187,445 km/h 15
16 SchwedenSchweden Joakim Bonnier Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-B.R.M. 4:34,3 185,053 km/h 16
17 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 4:46,7 177,049 km/h 17
18 AustralienAustralien Jack Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco keine Zeit 18

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford 28 0 1:40:02,1 06
02 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 28 0 + 12,1 08
03 BelgienBelgien Jacky Ickx ItalienItalien Ferrari 28 0 + 39,6 03
04 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart FrankreichFrankreich Matra-Ford 27 1 DNF 02 Kraftstoffmangel
05 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 26 1 DNF 15 Achsschaden
06 BelgienBelgien Lucien Bianchi Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M. 26 0 + 2 Runden 12
07 SchweizSchweiz Jo Siffert Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 25 0 DNF 09 Öldruckverlust
08 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise FrankreichFrankreich Matra 25 0 + 3 Runden 13
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Piers Courage Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 22 0 DNF 07 Motorschaden
NeuseelandNeuseeland Denis Hulme Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-Ford 18 0 DNF 05 gebrochene Antriebswelle
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Surtees JapanJapan Honda 11 0 DNF 04 3:30,5 Aufhängungsschaden
NeuseelandNeuseeland Chris Amon ItalienItalien Ferrari 08 0 DNF 01 defekter Wasserkühler
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper-B.R.M. 06 0 DNF 11 Unfall
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 06 0 DNF 18 defekte Ölpumpe
AustralienAustralien Jack Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 06 0 DNF 10 gebrochenes Gaspedal
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus-Ford 05 0 DNF 14 gebrochene Halbwelle
AustralienAustralien Jack Brabham Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham-Repco 05 0 DNF 17 Motorschaden
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren-B.R.M. 01 0 DNF 16 defekte Radbefestigung

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Graham Hill Lotus 24
02 NeuseelandNeuseeland Denis Hulme McLaren 10
03 NeuseelandNeuseeland Bruce McLaren McLaren 9
04 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jim Clark Lotus 9
05 ItalienItalien Ludovico Scarfiotti Cooper 6
06 Mexiko 1934Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 6
07 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood B.R.M. 6
08 BelgienBelgien Lucien Bianchi Cooper 5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
09 OsterreichÖsterreich Jochen Rindt Brabham 4
10 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman Cooper 4
11 BelgienBelgien Jacky Ickx Ferrari 4
12 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Stewart Matra 3
13 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 3
14 NeuseelandNeuseeland Chris Amon Ferrari 3
15 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Oliver Lotus 2

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lotus 29
02 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich McLaren 17
03 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich B.R.M. 12
04 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Cooper 9
Pos. Konstrukteur Punkte
05 ItalienItalien Ferrari 7
06 FrankreichFrankreich Matra 6
07 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brabham 4

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 14. August 2011)
  3. „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)

Weblinks


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