Kersdorf

Kersdorf
Kersdorf
Koordinaten: 52° 18′ N, 14° 14′ O52.30472222222214.23916666666744Koordinaten: 52° 18′ 17″ N, 14° 14′ 21″ O
Höhe: 44 m
Postleitzahl: 15518
Vorwahl: 033607
Kersdorfer Schleuse

Kersdorf ist ein Wohnplatz der Gemeinde Briesen (Mark) südöstlich von Berlin im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

Kersdorf ist ein Wohnplatz von Briesen (Mark).

Geschichte

Um 1767/1787 wurde ein Forsthaus an der Spree errichtet, später als „Flutkrug“ und „Forsthaus an der Flut“ bekannt.Um 1791 erfolgte der Durchstich vom Flutkrug zum Kersdorfer See; mit der Erweiterung des Friedrich-Wilhelm-Kanal wurde die östliche Kanaltrasse völlig neu gebaut, der Durchstich zwischen Flutkrug und westlicher Kanaltrasse erfolgte 1891. An der Kersdorfer Mühle wurde bereits 1845 eine neue Brücke erbaut, um einen Weg vom Kersdorfer See nach Frankfurt (Oder) zu schaffen. 1891 entstand eine neue stählerne Flutbrücke bei km 88,91 als direkte Verbindung zwischen Müllrose und Fürstenwalde. Die Flutbrücke wurde bei der Kanalverbreiterung von 1907 bis 1914 abgerissen, ein Neubau ohne Mittelpfeiler war wegen des Schiffsverkehrs notwendig geworden. Ende des Zweiten Weltkrieges wurde diese Brücke durch deutsche Soldaten gesprengt, im Mai 1945 bauten sowjetische Soldaten eine provisorische Pontonbrücke. Im August 2001 erfolgte ein Neubau als hölzerne Schrägseilbrücke mit zwei Pylonen.

1862 baute Karl Gottlob am Kersdorfer See eine Dampfschneidemühle, die Kinder seiner Arbeiter Kinder wurden in der Försterei unterrichtet.

1887 wurde der Schleusen- und Schleusenmeistergehöftbau errichtet; Leiter der Kanalarbeiten war der Ingenieur Pränzel aus Neubrück, Ortsteil von Rietz-Neuendorf. Am 1. Mai 1891 fand die offizielle Eröffnung statt, wenngleich der Schleusenbetrieb bereits ein Jahr nach Baubetrieb begann. Im Jahre 1900 wurde die Schleuse trockengelegt und saniert, 1904 wurde die zweite Schleusenkammer eröffnet.

Die Schleuse befindet sich an der Spree-Oder-Wasserstraße km 89,73 und hat derzeit folgende nutzbaren Abmessungen:

  • Kammerlänge Nordkammer: 57,00 m
  • Kammerbreite Nordkammer: 9,80 m
  • Kammerlänge Südkammer: 67,50 m
  • Kammerbreite Südkammer: 8,54 m
  • Fallhöhe: 2,38 m

Die Nordkammer besteht technisch aus Schwergewichtskammerwänden und einer als „umgedrehtes Gewölbe“ dazwischen eingespannten Kammersohle, jeweils aus Beton. Beide Oberhäupter sind mit Klapptoren auf einem Drempel ausgestattet, so wie einem Stemmtor im Unterhaupt. Die ältere Südkammer besteht aus Schwergewichtskammerwänden auf einer durchgehenden Sohle und besitzt ein Hubtor. Füllung und Leerung erfolgen über Heberanlagen, da die Sparwasserbecken, welche mittig angeordnet sind, sich als unökonomisch im Betrieb erwiesen.

Seit April 2010 wird für rund 14 Mio. EUR innerhalb von zwei Jahren die Schleuse grundinstandgesetzt und die Nordkammer auf 115 m verlängert.[1]

Auf der Schleusenbrücke von 1891 kann man direkt an der Schleuse ebenfalls den Kanal überqueren.

1893 wurde das Gasthaus „Zur Kanone“ eingeweiht, die Gebäude existieren noch ebenso wie die Backsteinschule, welche errichtet wurde, heute „Gasthaus am Rehhagen“.[2] Das Gasthaus „Forsthaus an der Spree“ diente ab 1969 als abgesperrtes Staatssicherheitsobjekt des MfS zur Umschulung ehemaliger RAF-Terroristen. Zu ihnen sollen Susanne Albrecht, Henning Beer und Inge Viett gehört haben.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde liegt südlich der Bundesautobahn 12, welche von Frankfurt (Oder) nach Berlin verläuft und ist über die Abfahrt direkt zu erreichen.

Bildung

Eine Grundschule befindet sich in Briesen (Mark), weiterführende Schulen gibt es in Frankfurt (Oder) und Fürstenwalde/Spree.

Weblinks

Fußnoten

  1. Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes; Pressemitteilung vom 27. Mai 2009 pdf
  2. Offizielle Website der Gemeinde.
  3. Märkische Oderzeitung. 15. Juli 2009, S.12.

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