Kerstin Maria Pöhler

Kerstin Maria Pöhler

Kerstin Maria Pöhler (* in Köln) ist eine deutsche Regisseurin und Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur erhielt sie ihre künstlerische Ausbildung an der Musikhochschule Köln (Klavier) und studierte Germanistik an der Universität zu Köln. Erste Engagements führten sie 1992 als Spielleiterin an das Aalto-Theater Essen und 1995 an die Bayerische Staatsoper München. Sie arbeitete mit Dirigenten und Sängern, wie Zubin Mehta, Ivor Bolton, Giuseppe Sinopoli, Edita Gruberova, Waltraud Meier, José Cura, Franz Grundheber u.a. zusammen und war Assistentin von Regisseuren wie Dieter Dorn, Peter Mussbach, David Alden, Richard Jones, Harry Kupfer, Pierre Audi, Jonathan Miller, Joachim Herz. Zudem betreute sie Uraufführungen an der Bayerischen Staatsoper, darunter H. J. von Bose "Schlachthof 5", H. W. Henze "Venus und Adonis", M. Trojahn "Was Ihr wollt" und A. Reimann "Bernarda Albas Haus".

Im Jahr 2000 wurde Kerstin Maria Pöhler zusammen mit dem Bühnenbildner Frank Fellmann beim Internationalen Wettbewerb für Regie und Bühnenbild in Graz ausgezeichnet, woraufhin sie als Oberspielleiterin an das Grazer Opernhaus und Mitglied der Operndirektion verpflichtet wurde. Im Jahre 2001 erhielt sie aufgrund ihrer hervorragenden künstlerischen Leistungen ein Stipendium der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth. In den Spielzeiten 2004 bis 2008 war Kerstin Maria Pöhler am Staatstheater Braunschweig als Künstlerische Leiterin des Musiktheaters engagiert. Unter ihrer Ägide wurde die Opernsparte des Staatstheaters von der Zeitschrift Die Deutsche Bühne für die künstlerischen Leistungen der Spielzeit 2005/06 ausgezeichnet, auch wegen ihres Einsatzes für die deutsche Erstaufführung oder Uraufführung zeitgenössischer Werke wie "Fräulein Julie" von Boesmans, "Titus" von Mozart/Trojahn (Rezitative), "Cosima" von Matthus (UA). Seit 2008 ist Kerstin Maria Pöhler freischaffend als Regisseurin und Autorin tätig. Sie lebt in Köln.

Künstlerische Tätigkeit

Regiearbeiten 2001-2004 Österreich

Als Regisseurin machte Kerstin Maria Pöhler in Österreich vor allem mit den österreichischen Erstaufführungen von Jacobo Peris Euridice an der Wiener Kammeroper und von Nigel Osbornes The Terrible Mouth im Wiener Semper Depot auf sich aufmerksam. Ihre Inszenierungen von Manfred Trojahns Enrico, Jules Massenets Werther und Igor Strawinkys The Rake´s Progress am Grazer Opernhaus waren erfolgreich bei Presse und Publikum. In Koproduktion mit der Oper Graz war ihre Inszenierung von The Rake´s Progress im Dezember 2004 im Teatro Verdi Trieste zu sehen.

Regiearbeiten 2004-2011 Deutschland

Kerstin Maria Pöhler inszenierte in Deutschland in der Spielzeit 2004/05 "Die Sache Makropulos" von Leoš Janáček und Verdis Macbeth am Staatstheater Braunschweig. Außerdem war sie als Gastregisseurin am Staatstheater Nürnberg für die Produktion von Puccinis Madama Butterfly verpflichtet, deren Premiere im Januar 2005 Publikum und Presse begeisterte. In der Spielzeit 2005/06 inszenierte sie am Staatstheater Braunschweig Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach und Otello von Giuseppe Verdi. Am Nationaltheater Weimar hat sie zum Mozartjahr 2006 Idomeneo erarbeitet. In der Spielzeit 2006/07 inszeniert sie am Staatstheater Braunschweig La Traviata von Giuseppe Verdi und die Uraufführung Cosima von Siegfried Matthus. Am Theater Dortmund hat sie zudem Der goldene Hahn von Rimsky-Korsakow inszeniert. In der Spielzeit 2008 hat am Staatstheater Braunschweig die deutsche Erstaufführung von Simon Mayr "Fedra" inszeniert, die zu den Audi Kulturtagen nach Ingolstadt eingeladen wurde. Ihr autobiographisches Schauspielprojekt "Dahinter mit alten Menschen" wurde 2009 vom NRW Kultursekretariat ausgezeichnet. Die Fortsetzung dieses Projektes Zeitraum – Traumzeit hatte im Juni 2010 Premiere. Die Trilogie des Alters findet im Juni 2011 ihren Abschluss in dem Stück "Mit- uns- ins- Feuer.de"

Werke

Neben ihrer Regietätigkeit ist Kerstin Maria Pöhler als Librettistin und Autorin tätig. 2005 wurde die Kammeroper Der Patient (Musik Thomas Barschel) in Regensburg uraufgeführt. Im November 2011 wird "Die Stadt der Blinden" in der Vertonung von Anno Schreier an der Oper Zürich uraufgeführt. Ihre Opernkolumne erscheint monatlich bei choices und stellt den aktuellen Zeitbezug von Opern, um ein neues Publikum für die Oper zu gewinnen. Im Herbst erscheint zur Frankfurter Buchmesse ihr Debütroman Einen Sommer lang.

Weblinks


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