Löwenbrunnen (Braunschweig)

Löwenbrunnen (Braunschweig)
Der Löwenbrunnen um 1880.

Der Löwenbrunnen in Braunschweig wurde entweder 1822[1] oder 1842[2] auf dem nördlichen Vorplatz der Katharinenkirche in Braunschweig errichtet.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Zwei der vier Löwen vom Löwenwall.

Hauptartikel: Löwenwall

In den Koalitions- und Befreiungskriegen gegen Napoleon I. kämpften auch Truppen des besetzten ehemaligen Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. In diesen Kämpfen fielen viele Braunschweiger, darunter Herzog Karl Wilhelm Ferdinand (1806 in der Schlacht bei Jena und Auerstedt) sowie sein Sohn Herzog Friedrich Wilhelm (1815 in der Schlacht bei Quatre-Bras). Zu Ehren der beiden Gefallenen entwarf Architekt Peter Joseph Krahe ein Denkmal, das sich auf dem Löwenwall befindet und am 13. August 1823 eingeweiht wurde. Im Zentrum des ovalen Platzes erhebt sich ein 22 m hoher Obelisk aus Metall, der auf einem treppenartigen Steinsockel steht. An den vier Ecken, erhöht auf Sockeln, liegt je ein überlebensgroßer Löwe aus Bronze. Diese Bronzelöwen entstanden nach einem Entwurf von Bildhauer Johann Gottfried Schadow. Sowohl der Obelisk als auch die Löwen wurden in einer Gießerei in Zorge im Harz gefertigt.

Brunnen

Nach Kimpflinger wurde zusätzlich zu den vier Löwenwalllöwen noch ein fünfter Löwe als „Ersatz“ für den Fall eines Transportschadens auf dem Weg von der Gießerei nach Braunschweig gegossen.[1] Nach Spies handelt es sich hierbei jedoch um eine Legende: Bei der Neuanlage des Katharinenfriedhofs im Jahre 1842 bestellte der Braunschweigische Hofbaumeister Carl Theodor Ottmer bei der Gießerei, die noch über das Schadowsche Modell verfügte, einen weiteren Löwen.[2] Dieser wurde der Katharinengemeinde übergeben, die einen einfach behauenen Sockel aus Werkstein anfertigen ließ, auf welchem der Löwe lag. Der Brunnen, der über eine Wasserleitung, die mit einem Brunnen vor dem Fallersleber Tor gespeist wurde[3], wurde auf dem dreieckigen Platz auf der Nordseite der Kirche an der Fallersleber Straße aufgestellt und diente ursprünglich als Tränke für Pferde sowie als Wasserstelle für die Marktleute auf dem nur wenige Meter entfernten Hagenmarkt.

Nachdem der Brunnen die großflächige Zerstörung der Braunschweiger Innenstadt während des Zweiten Weltkrieges weitgehend unbeschadet überstanden hatte[4], blieb er bis in die 1990er Jahre an seinem ursprünglichen Standort, hatte allerdings seine Funktion verloren. Erst im Zuge von Bauarbeiten auf dem Kirchenvorplatz wurde er auf dem Gelände des städtischen Bauhofes eingelagert.

Mit finanzieller Unterstützung der Richard-Borek-Stiftung sollte der Löwenbrunnen im Jahre 2010 wieder an seinen angestammten Platz zurückkehren.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Kimpflinger: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Baudenkmale in Niedersachsen, Band 1.1.: Stadt Braunschweig, Teil 1, S. 170
  2. a b Gerd Spies: Der Braunschweiger Löwenwall, In: Gerd Spies (Hrsg.): Der Braunschweiger Löwenwall, In: Braunschweiger Werkstücke, Reihe B, Band 98, S. 25
  3. Wilhelm Appelt und Theodor Müller: Wasserkünste und Wasserwerke der Stadt Braunschweig, In: Braunschweiger Werkstücke, Band 33, Braunschweig 1964, S. 36
  4. Dieter Heitefuß: Aus Trümmern auferstanden. Braunschweig und sein Wiederaufbau nach 1945. Eine Bilddokumentation, S. 65
  5. Rückkehr des Löwen zu St. Katharinen, In: Braunschweiger Zeitung vom 15. Oktober 2009
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