Marum (Universität Bremen)

Marum (Universität Bremen)
Marum, Universität Bremen
Marum – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften
Kategorie: Forschungszentrum
Träger: Universität Bremen
Rechtsform des Trägers: Körperschaft des öffentlichen Rechts
Standort der Einrichtung: Bremen
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Geologie, Biologie, Ozeanografie, Geochemie, Geophysik
Leitung: Gerold Wefer
Homepage: www.marum.de

Das Marum – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Eigenschreibweise: MARUM) ist eine Forschungseinrichtung an der Universität Bremen. Es umfasst das DFG-Forschungszentrum und Exzellenzcluster „Der Ozean im System Erde“ und arbeitet schwerpunktmäßig auf folgenden sechs Forschungsfeldern:

Dabei reichen die Themenschwerpunkte von Umweltveränderungen im Tertiär bis zu Auswirkungen von aktuellen Küstenbaumaßnahmen auf die Sedimentationsbedingungen und von mikrobiellen Abbauprozessen im Sediment über weiträumige Sedimentrutschungen am Kontinentalhang bis zu den Prozessen, die Gas- und Fluidaustritte am Meeresboden steuern. Neben den Forschungsaktivitäten stellt das Marum Infrastruktur für auswärtige Wissenschaftler bereit, entwickelt neue Technologien und bildet Doktoranden aus. Laut Bundesbericht Forschung und Innovation 2008 ist „der Wissenschaftsschwerpunkt Meereswissenschaften mit dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (Marum) in der Universität Bremen Teil eines der größten, international anerkannten, interdisziplinären Forschungsschwerpunkte im Hochschul- und außerhochschulischen Bereich“[1].

Inhaltsverzeichnis

Aufgaben

Das Marum fokussiert in der Meeresforschung unter anderem auf die Bereiche globaler Wandel und Nachhaltigkeit:

„Das MARUM entschlüsselt mit modernsten Methoden und eingebunden in internationale Projekte die Rolle des Ozeans im System Erde – insbesondere im Hinblick auf den globalen Wandel. Es erfasst die Wechselwirkungen zwischen geologischen und biologischen Prozessen im Meer und liefert Beiträge für eine nachhaltige Nutzung der Ozeane. Das MARUM umfasst das DFG-Forschungszentrum und Exzellenzcluster „Der Ozean im System Erde“.“

– Mission Statement des Marum[2]

Neue Technologien

Am Marum entwickeln Ingenieure und Meereswissenschaftler gemeinsam Forschungsgeräte. Hierzu gehören Mess- und Probenahmegeräte für den Einsatz während Expeditionen, wie zum Beispiel der ferngesteuerte Tauchroboter (Remotely Operated Vehicle) Marum Quest 4000. Er dringt in bis zu 4000 Meter Meerestiefe vor und erkundet u.a. Schlammvulkane und Kaltwasserkorallen. Mit dem am Marum neu entwickelten Meeresboden-Bohrgerät Marum MeBo lassen sich bis zu 50 Meter lange Sedimentkerne gewinnen. Das autonom operierende Tauchfahrzeug (Autonomous Underwater Vehicle) Marum B-Seal kann 5000 Meter tief tauchen. Sein Fächer-Echolot liefert hoch präzise Karten aus bisher unbekannten Meeresregionen.

Doktorandenausbildung

Unter dem Dach des Marum ist die internationale Graduiertenschule Global Change in the Marine Realm (Glomar) beheimatet. Der globale Wandel bringt große Veränderungen für die Gesellschaft mit sich. Für die Wissenschaft ergeben sich neue Herausforderungen, die eine interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit in den betroffenen Wissenschaftsfeldern erfordern, um die Veränderungen in der natürlichen Umwelt und in der Gesellschaft zu analysieren, zu verstehen und vorherzusagen. Gefördert im Rahmen der Exzellenzinitiative werden in diesem Kooperationsprojekt zwischen der Universität und den anderen meeresforschenden Instituten im Land Bremen in der Internationalen Bremer Graduiertenschule für Meereswissenschaften Doktoranden für die selbstverantwortliche Forschung in den Meereswissenschaften ausgebildet. Die Forschungsfelder der Graduiertenschule umfassen dabei sowohl die Natur- als auch die Gesellschaftswissenschaften. Aufbauend auf einem klar strukturierten Curriculum und eingebunden in Forschungsprojekte sollen die Doktoranden innerhalb von drei Jahren zu disziplinär hoch qualifizierten, interdisziplinär denkenden und international eingebundenen Wissenschaftler ausgebildet werden. Dabei umfasst das Ausbildungsprogramm nicht nur die neuesten Techniken und Methoden, sondern auch die Vermittlung weiterer Zusatzqualifikationen und Erfahrungen im Projektmanagement.[3]

Wissenschaftskommunikation

Das Marum legt viel Wert darauf, Wissenschaft verständlich zu vermitteln. Der Erfolg dieser Kommunikation zeigte sich unter anderem daran, dass das zentrale Koordinationsbüro für die umfangreichen Aktivitäten für die »Stadt der Wissenschaft 2005« am Marum angesiedelt war.

Datenarchivierung und Publikation

Das Marum betreibt gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut ein Informationssystem, in dem Daten aus der Erdsystemforschung archiviert und publiziert werden. Da das System die ganzheitliche Betrachtungsweise der Erde fördern soll, ist es nach jenem Superkontinent benannt, in dem vor 200 Millionen Jahren alle Kontinente vereint waren: PANGAEA.

Kooperationen

Das Marum kooperiert mit andere deutschen und internationalen Forschungseinrichtungen, z. B. Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, Ifremer (Frankreich), National Oceanography Centre Southampton, Großbritannien, Netherlands Institute for Sea Research NIOZ, Niederlande, Woods Hole Oceanographic Institution, USA, Scripps Institution of Oceanography, USA u.a.

Weblinks

Forschungszentrum Marum
Bremer Bohrkernlager
Marum Unischullabor
Konsortium Deutsche Meeresforschung
Wissenschaft im Dialog
Geowissenschaften Die Information zum Fachbereich 5

Quellen

  1. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Bundesbericht Forschung und Innovation 2008, Seite 334
  2. Website des Marum: Wir über uns, abgerufen am 18. Juli 2008
  3. Graduiertenschule Glomar
53.110368.85103

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