Peter Dettweiler (Altphilologe)

Peter Dettweiler (Altphilologe)
Peter Dettweiler als Gießener Teutone, um 1875
Grabstätte auf dem Alten Friedhof in Gießen

Peter Dettweiler (* 20. Februar 1856 in Wintersheim; † 17. Juni 1907 in Leipzig) war ein deutscher Altphilologe. Er wirkte 1883 bis 1890 als Dozent an der Ludwigs-Universität Gießen und befasste sich mit fachdidaktischen Problemen sowie Ausgaben zu Cicero.

Leben

Dettweiler war ein Neffe des Mediziners Peter Dettweiler. Er studierte ab Wintersemester 1872/73 in Straßburg und Gießen, wo er Mitglied der Corps Rhenania und Teutonia war. 1878 promovierte er mit einer Dissertation zu Aischylos in Gießen zum Dr. phil. 1879 wurde er Gymnasiallehrer am Gießener Großherzoglichen Gymnasium und verfasste dort mehrere Schulprogramme. Er war ein bekennender Gefolgsmann des Schulleiters Hermann Schiller, der sich vielfach mit fachdidaktischen Problemen befasste. 1883 wurde Dettweiler Leiter des Proseminars für klassische Philologie an der Universität Gießen, 1887 außerordentlicher Professor. 1890 wechselte er als Direktor an das Gymnasium in Bensheim, 1897 an das renommierte Ludwig-Georgs-Gymnasium in Darmstadt und 1898 als Oberschulrat und Vortragender Rat ins Innenministerium in Darmstadt. Nach seiner frühen Pensionierung 1899 war Dettweiler Verlagsleiter beim G. Freytag-Verlag in Leipzig, der u. a. altphilologische Literatur herausgab, darunter das Stowasser-Wörterbuch. Er starb im Juni 1907 in Leipzig und wurde auf dem Alten Friedhof in Gießen beigesetzt.

Schriften (Auswahl)

  • Untersuchungen über den didaktischen Wert Ciceronianischer Schulschriften, 2 Bde., 1889 (reprint 2010 ISBN 978-1144258915)
  • Teilbände Latein und Griechisch im: Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre für höhere Schulen, hrsg. von Karl August Baumeister. Fortgeführt von Wilhelm Fries, Beck, München 1895, 3. bearb. Aufl. 1914
  • als Sonderveröffentlichungen
    • Didaktik und Methodik des lateinischen Unterrichts, München 1895. Zweite, völlig umgearbeitete Auflage, München 1906. Dritte, umgearbeitete Auflage, herausgegeben von Wilhelm Fries, München 1913
    • Didaktik und Methodik des griechischen Unterrichts, München 1898. Neuausgabe von Paul Dörwald, München 1912
  • M.T. Ciceronis Epistulae selectae, Text und Kommentar getrennt, für den Schulgebrauch, Perthes, Gotha 1901

Literatur

  • Hansheinrich Friedländer: Corpstafel des Corps Teutonia Gießen 1839-1999, Gießen 1999, Nr. 332.

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