Philipp von Pappenheim

Philipp von Pappenheim
Testament Philipps von Pappenheim, 1613. Original in Donaueschingen
Schlößle in Bad Grönenbach 1563
Wappen Philipps von Pappenheim im Glasfenster der Pfarrkirche in Herbishofen

Philipp von Pappenheim (* 14. Dezember 1542; † 13. November 1619), auch genannt der Reformator, führte in Bad Grönenbach den reformierten Glauben nach calvinistischer Lehre ein.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Tode seines Vaters Wolfgang von Pappenheim († 1558), entschloss sich Philipp, zusammen mit seinen Brüdern Wolfgang und Christoph, 1559 zu einer Wallfahrt nach Jerusalem. Der Plan wurde jedoch geändert und so kehrten Philipp und einer seiner Brüder bereits in Venedig wieder um und kehrten in die Schweiz nach Zürich zurück. In Zürich lernte Philipp den reformierten Prädikanten Bächli kennen und nahm den calvinistischen Glauben an. Zurück in Grönenbach führt er die neue Glaubenslehre nach dem Grundsatz „cuius regio, eius religio“ ein. Bereits 1560 einigte er sich mit seinem Verwandten Alexander II. von Pappenheim auf die gemeinsame Benutzung der Stiftskirche St. Philipp und Jakob in Grönenbach. In seinem 1613 verfassten Testament regelte er, das seine Nachfolger ihr Erbe verlieren würden, sollten diese nicht den reformierten Glauben in Grönenbach erhalten und fortführen. 1563 erbaute er zusammen mit seinen drei Brüdern Wolfgang, Christoph und Conrad von Pappenheim das Untere Schloss in Bad Grönenbach.[1]

Ab dem Jahre 1612 hatte Philipp von Pappenheim, zusammen mit seinem Neffen Maximilian von Pappenheim, die Herrschaft Gräfenthal inne. Diese fiel mit seinem Tode 1619 komplett an seinen Neffen Maximilian zurück.[2]

Philipp von Pappenheim war insgesamt zweimal verheiratet. In erster Ehe mit Ursula von Ellerbach und in zweiter Ehe mit Anna von Winneberg und Beilstein († 30. September 1635). Beide Ehen blieben kinderlos.

Literatur

  • Joseph Sedelmayer; Historischer Verein zur gesamten Förderung der Heimatkunde des Allgäus (Hrsg.): Geschichte des Marktfleckens Grönenbach. Kempten 1910.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. Sedelmayer: Geschichte des Marktfleckens Grönenbach, 1910, Seite 255
  2. Johann Adolph von Schultes: Sachsen-Coburg-Saalfeldische Landesgeschichte, 1820, Seite 130

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