Rudolfshütte

Rudolfshütte
Rudolfshütte
Rudolfshütte und Weißsee
Rudolfshütte und Weißsee
Lage Nördlich des Kalser Tauern, am Weißsee; Land Salzburg, Österreich; Talort: Uttendorf
Gebirgsgruppe Granatspitzgruppe
Geographische Lage 47° 8′ 3,7″ N, 12° 37′ 31,7″ O47.1343512.6254833333332315Koordinaten: 47° 8′ 3,7″ N, 12° 37′ 31,7″ O
Höhenlage 2.315 m ü. A.
Rudolfshütte (Salzburg)
Rudolfshütte
Erbaut 1873[1] erste Hütte, heutiger Bau 1979
Hüttentyp Berghotel
Erschließung Seilbahn
Übliche Öffnungszeiten Mitte Juni bis Ende September, Anfang Dezember bis Mitte April
Beherbergung 200 Betten, 52 Lager
Weblink Homepage der Rudolfshütte
Hüttenverzeichnis OeAV DAV

Die Rudolfshütte liegt auf 2.315 m ü. A. im Nationalpark Hohe Tauern und ist eine ehemalige Alpenvereinshütte der ÖAV Austria und heute ein Berghotel, das aufgrund seiner Vergangenheit als Berghütte auch heute noch als alpiner Stützpunkt Verwendung findet. Die erste Hütte wurde 1873[1] am Weißsee errichtet. Nach Aufstauen des Weißsee wurde die bisherige Hütte überflutet und 1952 gesprengt. Die Hütte wurde im Nordosten des Sees neu errichtet und 1958 eingeweiht. 1979 wurde sie zum Alpinzentrum des ÖAV erweitert und im Jahr 2004 vom Österreichischen Alpenverein an einen privaten Betreiber verkauft.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die von der Sektion Austria des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins errichtete erste Rudolphshütte wurde am 7. September 1873 fertiggestellt[1] und am 25. August 1875 feierlich dem Verkehre übergeben[2]. Der Bau lag am Weißsee unterhalb des Kalser Tauern, einem Gebirgspass, der das Kalser Tal von Norden zugänglich macht. Benannt wurde die Hütte nach dem damals 15-jährigen österreichischen Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn, der nach gängiger Geschichtsschreibung im Januar 1889 auf Schloss Mayerling Selbstmord beging.

Ursprünglich war die Hütte unbewirtschaftet und hatte eine Fläche von 38 Quadratmetern. Sie wurde mehrfach erweitert, im Jahr 1899 betrug die überbaute Fläche bereits 200 Quadratmeter. Durch die Aufstauung des Weißsees wurde die Hütte überflutet und vor dem ersten Vollstau des Weißensees 1953 gesprengt, da sie bei einem Vollstau des Sees bis zum ersten Stockwerk überflutet worden wäre. Als Ersatz erhielt die Sektion Austria die drei Wohnbaracken zur Verfügung gestellt, die ursprünglich für die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen in der erste Bauphase ab 1939 errichtet und nach Kriegsende bis zur Fertigstellung der Kraftwerksanlagen am Weißensee von Bauarbeitern benutzt wurden. Diese wurden bis zur Fertigstellung bis 1958 unter dem Namen "Austria Dörfl" als alpiner Stützpunkt genutzt, danach abgerissen, sodass heute nur noch die Fundamente zu erkennen sind. Gleichzeitig wurde die neue Rudolfshütte im Nordosten 65 Meter über dem heutigen Stausee neu errichtet und 1958 eingeweiht.[3] Schon zu diesem Zeitpunkt war sie mehr ein Alpenhotel als eine alpine Schutzhütte.

Die nächste Ausbauphase folgte ab 1978 mit dem Verkauf der Hütte der Sektion Austia (Wien) an den Gesamtverein[4] und dem Ausbau zum Alpinzentrum des ÖAV. Die 1979 eingeweihte Hütte nannte sich nun „Alpinzentrum Hohe Tauern-Rudolfshütte“ und fungierte als größtes Ausbildungszentrum des Österreichischen Alpenvereins. Ab 1982 war die Rudolfshütte Hochgebirgsforschungsstätte der Universität Salzburg, außerdem Wetter- und Klimastation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Im Jahr 2004 wurde die defizitäre Hütte an einen privaten Investor verkauft und im Dezember desselben Jahres als „Berghotel Rudolfshütte“ neu eröffnet.[5]

Anstieg

Vom Einzingerboden im bei Uttendorf südlich abzweigenden Stubachtal kann die Rudolfshütte per Seilbahn erreicht werden. Der Anstieg zu Fuß vom Einzingerboden dauert zwei Stunden.

Übergänge und Gipfelziele

Folgende Hüttenübergänge sind möglich (teilweise über Gletscher)

Folgende Gipfel liegen in unmittelbarer Nähe der der Hütte:

Folgende weitere Touren sind von der Hütte möglich:

  • Kalser Bärenkogel (3078 m)
  • Hoher Kasten (3189 m) und Kastengrat
  • Johannisberg (3460 m)
  • Hohe Riffl (3338 m)
  • Hocheiser (3206 m)

Literatur und Karte

  • Geord Zlöbl: Die Dreitausender Osttirols im Nationalpark Hohe Tauern. Verlag Grafik Zloebl, Lienz-Tristach 2005, ISBN 3-200-00428-2
  • Alpenvereinskarte Blatt 39, 1:25.000, Granatspitzgruppe. Österreichischer Alpenverein, 2002, ISBN 3-928777-75-0

Einzelnachweise

  1. a b c Rudolphshütte In: Mitteilungen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Band 1/1875, S. 52. (Online bei ALO).
  2. (…) Die Hütte, welche den Namen (…). In: Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1875, (Band VI), S. 50 (Dritte Abtheilung), Ende 1. Absatz. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/oav
  3. [1] abgerufen am 15. April 2011
  4. http://www.bergsteigen.at/de/bericht.aspx?ID=183 abgerufen am 15. April 2011
  5. www.bergsteigen.at: Das Alpinzentrum Rudolfshütte wird verkauft. 25. September 2004

Weblinks

  • www.kreiter.info: Rudolfshütte (die Bauteschichte der Hütte ist hier z.T. unvollständig und falsch dargestellt.
  • [2] über die Zeit des Baus der Kraftwerkanlagen während und nach dem 2. Weltkrieg

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