St. Cyriakus (Berghausen)

St. Cyriakus (Berghausen)

Die Pfarrkirche St. Cyriakus in Berghausen (Stadt Schmallenberg) wurde etwa um 1200 bis 1220 im romanischen Stil erbaut und ist eine der ältesten erhaltenen Kirchen im Hochsauerlandkreis. Geweiht ist die Kirche dem Heiligen Cyriakus.

Westturm

Inhaltsverzeichnis

Bau

Es handelt sich um eine kleine dreischiffige Pfeilerbasilika. Das Hauptschiff des Langhauses besteht nur aus einem Joch. Der Stil wird als schwer und erdverbunden geschildert. Nach Außen macht der Bau einen geschlossenen Eindruck. Der Grundriss bildet ein griechisches Kreuz mit vier gleichlangen Armen. Die Kirche ist die letzte vollständig erhaltene ihrer Art im Sauerland.

Grundriss der Kirche

Das Querschiff hat Seitenapsiden. Der Chor ist einjochig mit einer Apsis. Die Seitenschiffe sind bis zur Mitte des Westturms verlängert. Das Mittelschiff, Querschiff, Chor und Turm weist Kreuzgewölbe mit Graten auf. Die Seitenschiffe sind mit Tonnengewölbe versehen. Die Fenster sind rundbogig. Die im Barock vergrößerten Fenster wurden im 20. Jahrhundert wieder zurück gebaut. An der Westseite der nördlichen Seitenschiffverlängerung befindet sich ein Rundfenster. Auch die Eingänge im Süden und Westen sind rundbogig. Im Chorraum befindet sich ein kleines Fenster. Heute ist dort das ewige Licht aufgestellt. Das Portal stammt von 1754, das Vikarhaus von 1715.

Fresken

Fresken in der Apsis des Chores

Bekannt ist die Kirche insbesondere durch die Innenbemalung. Diese stammt zu einem großen Teil aus der Entstehungszeit der Kirche. Die Fresken waren übermalt und wurde erst 1936 wieder entdeckt.

Bemerkenswert ist insbesondere die Ausmalung der Apsis. Dort gruppieren sich verschiedene religiöse und weltliche Motive um die Gestalt Christi als Pantokrator in der Mandorla. Christus mit dem Buch in der Hand ist umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten abgebildet. An der linken Seite befinden sich Maria und Johannes, rechts sind Petrus und Cyriacus abgebildet. In der Laibung des Chorfensters sind das Lamm Gottes, die Verkündigung an Maria und die Taufe Christi zu sehen. Aus dem alten Testament stammt die bevorstehende Opferung Isaacs durch Abraham, Moses vor dem brennenden Dornbusch, Moses mit den Ältesten der Stämme und Samson vor dem Stadttor von Gaza. Zu den weltlichen Motiven gehört etwa die Abbildung des Rades der Fortuna. Abgebildet ist auch der Heilige Nikolaus in einer Szene, in der er Seeleuten aus Not rettet.

Die Fresken dürften von auswärtigen Künstlern geschaffen worden sein. Die Malerei kann als Meisterwerk mittelalterlicher Kunst im Sauerland gelten.[1]

Innenausstattung

In den Jahren 1959 bis 1962 wurde die Kirche umfassend restauriert. Dabei wurden Teile der barocken Innenausstattung entfernt, um den romanischen Charakter deutlicher hervor zu heben. Verschwunden sind etwa die Barockaltäre. Einige barocke Figuren, wie die des guten Hirten und eine Hälfte einer Strahlenmadonna verblieben in der Kirche. Ein weiteres Ausstattungsstück ist das gotische Altarkreuz. Im Turm befindet sich eine Kreuzigungsgruppe möglicherweise aus der Werkstatt Düringers. Auf dem Altar in der rechten Seitenapsis befindet sich die Figur des Heiligen Cyriakus.

Einzelnachweise

  1. Marina Cremer: Kunst im Herzogtum Westfalen. Eine kurkölnisch geprägte Kunstlandschaft. In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen, Bd. 1: Das Herzogtum Westfalen: Das kurkölnische Westfalen von den Anfängen kölnischer Herrschaft im südlichen Westfalen bis zu Säkularisation 1803. Münster 2009 S.548

Literatur

  • Johannes Arens: Die romanische Kirche Sankt Cyriacus in Berghausen. In: Sauerland Heft 1/2006 S.4-8
  • Albert Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler Westfalens. Der Kreis Meschede. Münster, 1908 S.7f.

Weblinks

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