Wullenwebersteg

Wullenwebersteg
52.51722222222213.334722222222

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Wullenwebersteg
Wullenwebersteg
Nutzung Fußgänger und Radfahrer
Querung von Spree
Ort Ortsteile Berlin-Hansaviertel und Berlin-Moabit
Konstruktion Stahlbeton-Bogenbrücke als Hohlkasten mit beidseitigen Kragarmen
Breite 5,80 m
Längste Stützweite 24,00 m
Lage
Wullenwebersteg (Berlin)
Wullenwebersteg

Der Wullenwebersteg ist eine Fußgängerbrücke über die Spree in Berlin, die das Hansaviertel und den Ortsteil Moabit verbindet. Sie ersetzt eine 1907 an dieser Stelle eingeweihte Brücke, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Der Steg wurde in den Jahren 1956 und 1957 erbaut und ist nach dem Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever benannt.

Inhaltsverzeichnis

Entstehungsgeschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ließ die Berliner Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der intensiven Wohnbebauung des Hansaviertels mehrere Brücken über die Spree errichten. Eine Verbindung zwischen der Straße Siegmunds Hof und der Wullenweberstraße schuf die 1902 nach Entwürfen von Rudolf Borchers begonnene Achenbachbrücke.[1] Es handelte sich um eine Stahlbogenbrücke mit unten liegenden Bögen, die bei den Brückenbauern und den Anwohnern ob ihres Aussehens zu Diskussionen führte. Dadurch konnte das Bauwerk, zu Ehren des Reichstagsabgeordneten Heinrich von Achenbach benannt, erst 1907 eingeweiht werden. Es diente als Verkehrsverbindung vom Ortsteil Moabit in das Berliner Stadtzentrum bis zu seiner totalen Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkrieges. Erst im Jahr 1956 wurden Pläne für eine Fußgängerbrücke an dieser Stelle verwirklicht. Der 1957 fertig gestellte funktional gestaltete Zweigelenk-Spannbetonbogen besitzt keine schmückenden Elemente. Seine Gehbahn ist mit Scharriereisen bearbeitet und damit trittsicher gestaltet.

Namensherkunft

Die auf den Steg zuführende Wullenweberstraße erhielt ihren Namen bereits mit Fertigstellung des Hansaviertels. Damit wurde der im 16. Jahrhundert wegen Demokratisierung hingerichtete Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenweber (1492–1537) geehrt. Die nach der Kriegszerstörung neu errichtete Fußgängerbrücke nimmt den Namen damit noch einmal auf.[2][3]

Verkehrsanbindung

Der Steg ermöglicht eine kurze fußläufige Verbindung der Bewohner Moabits zum S-Bahnhof Tiergarten. Ein Spreewanderweg führt hier am Südufer entlang.

Gedenkstele für die Synagoge

In der Umgebung

Am südlichen Spreeufer einige Meter neben dem Wullenwebersteg steht seit 1998 ein Mahnmal, das an die Synagoge der Gemeinde Adass Jisroel erinnert. Diese befand sich unmittelbar an der Achenbachbrücke (Adresse Siegmund Hhof 11) und wurde im Weltkrieg zerstört, nachdem im Jahr 1939 die Nationalsozialisten die Gemeinde aufgelöst hatten.[3]

Literatur

  • Eckhard Thiemann, Dieter Deszyk, Horstpeter Metzing: Berlin und seine Brücken, Jaron Verlag, Berlin 2003, S. 119; ISBN 3-89773-073-1

Weblinks

 Commons: Wullenwebersteg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Drei Entwurfsblätter Achenbachbrücke im Archiv des Architekturmuseums der TU Berlin; abgerufen am 15. November 2009
  2. Namenserläuterung bei Kauperts; abgerufen am 12. November 2009
  3. a b Homepage Berliner-Stadtplan mit Erläuterungen zum Wullenwebersteg, abgerufen am 11. November 2009

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