Dshamilja

Dshamilja

Dshamilja (russisch Джамиля, andere Schreibweise: Djamila) von Tschingis Aitmatow ist eine 1958 entstandene Novelle über die Liebe. Sie war Aitmatows Abschlussarbeit am Maxim-Gorki-Literaturinstitut in Moskau und wurde erstmals in der Literaturzeitschrift Nowy mir veröffentlicht. 1960 erschien sie in deutscher Sprache unter dem Titel Djamila, übersetzt von Hartmut Herboth im Verlag Kultur und Fortschritt (Berlin/DDR).

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Said, ein 15-jähriger Junge, erzählt die Liebesgeschichte seiner Schwägerin Dshamilja. Während Dshamiljas ungeliebter Mann, Sadyk, an der Front kämpft, lernt sie Danijar bei den täglichen Getreidefuhren zum Bahnhof mit ihm kennen. Er ist ein teilinvalider Frontheimkehrer, scheu, träumerisch und von den Menschen im Dorf gemieden. Erst als er eines Tages ein Lied singt, bemerkt Dshamilja, dass in ihm ungeahnte Qualitäten stecken. Er singt von der Landschaft und vom Leben und auch Said ist hingerissen von ihm. Dshamilja und Danijar verlieben sich ineinander und Said, der bisher versucht hat, Dshamilja von Männern fernzuhalten, da er selber auf eine für ihn noch unbegreifliche Weise in Dshamilja verliebt ist, billigt dies. Nach Sadyks Heimkehr von der Front eskaliert die Situation und die zwei Verliebten verlassen das Dorf und brechen so die Tradition, um miteinander leben zu können.

Verfilmungen

1969 wurde das Buch in Russland erstmals verfilmt. Regie führte Irina Poplawskaja, die Hauptrolle spielte Natalja Arinbassarowa; das Drehbuch stammte von Aitmatow. Der deutsche Filmtitel lautete Sehnsucht nach Djamila. 1994 folgte eine weitere Verfilmung unter der Regie von Monica Teuber.

2008 verfilmte Marie Jaoul de Poncheville den Stoff unter dem Titel Tengri neu. Der Film mit Albina Imashewa, Hélène Patarot und Elim Kalmuratow basiert auf Dshamilja.

Rezeption

Louis Aragon schrieb über das Buch: Ich schwöre es, es ist die schönste Liebesgeschichte der Welt. Der Satz wird vom Verlag auch als Klappentext verwendet.

Für Schüler in der DDR war "Dshamilja" Pflichtlektüre.

Literatur


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