- Ems-Chemie
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EMS-CHEMIE HOLDING AG Rechtsform Aktiengesellschaft ISIN CH0016440353 Gründung 1936 durch Werner Oswald Sitz Domat/Ems, Schweiz Leitung Magdalena Martullo-Blocher
(CEO)
Ulf Berg
(VR-Präsident)Mitarbeiter 2'106 (31. Dezember 2009) Umsatz 1,198 Mrd. CHF (2009) Branche Chemie Produkte Polymere Werkstoffe und Feinchemikalien/Engineering Website www.ems-group.com Die Ems-Chemie Holding AG ist ein in den Geschäftsbereichen Polymere Werkstoffe und Feinchemikalien/Engineering weltweit tätige Schweizer Unternehmensgruppe mit Sitz in Domat/Ems im Kanton Graubünden. Das an der SIX Swiss Exchange kotierte Unternehmen ist weltweit mit über 30 Tochtergesellschaften tätig und beschäftigt mehr als 2'100 Mitarbeiter. 2009 erwirtschaftete Ems-Chemie einen Nettoumsatz von 1,198 Milliarden Schweizer Franken gegenüber 1,504 Milliarden Franken im Vorjahr.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1936 durch Dr. Werner Oswald als Holzverzuckerungs AG in Zürich gegründet. Natürliches Holz wurde zu Ethanol als Ersatztreibstoff für Motorfahrzeuge verarbeitet. 1942 wurde die Produktion in Domat/Ems aufgenommen und einheimisches Holz verwendet. Die Firma nannte sich fortan HOVAG und beschäftigte rund 200 Mitarbeiter. 1944 begann das Unternehmen, seine Stromversorgung zu sichern, indem es eigene Kraftwerke baute: Pintrun (1944), Obersaxen/Tavanasa (1946) und Russein. Im Jahr 1947 entstand das erste Tochterunternehmen, die Inventa AG für Forschung und Patentverwertung. In den Fünfzigerjahren erweiterte die HOVAG ihre Produktepalette und machte sich Polyamidfasern unter dem Markennamen Grilon einen Namen. 1960 wurde die Firma in Emser Werke umbenannt. Zwei Jahre später entstand eine Chemie Holding Ems AG, die 17. Dezember 1962 erstmals an der Börse gehandelt wurde.
1969 trat Christoph Blocher, damals Werkstudent, in die Rechtsabteilung der Emser Werke ein. Der Jurist wurde 1972 zum Vorsitzenden der Direktion und Delegierten des Verwaltungsrates gewählt. Eine Verkaufsgesellschaft in Japan, die Ems-Chemie (Japan) Ltd., wurde 1977 eröffnet. Die gesamte Emser Gruppe wurde 1978 in der Ems-Chemie Holding AG zusammengefasst. Der Gründer des Werks, Dr. Werner Oswald, starb am 23. Februar 1979 mitten in einer Besprechung. Aus der Ems-Chemie Holding AG wurde 1981 die Ems-Chemie AG. Christoph Blocher kaufte 1983 die Ems-Chemie von den Oswald-Erben und leitete die Firma auch bis zu seiner Wahl in den Bundesrat 2003. Seine Aktienmehrheit ging dann auf seine vier Kinder über und seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher übernahm die Leitung.[1] Seit Februar 2010 kontrollierten Magdalena Martullo-Blocher und Rahel Blocher über die Emesta Holding 56,04 % der Aktien,[2] die beiden anderen Kinder sind inzwischen aus der Holding ausgestiegen.[3]
Verkehrserschliessung
Zwischen Chur und Domat/Ems verläuft die Bahnstrecke Chur–Domat/Ems, ein Dreischienengleis der SBB und der Rhätischen Bahn. Somit können normalspurige Güterzüge das Areal der Ems-Chemie erreichen. Das Unternehmen besitzt mit Ems Werk eine eigene RhB-Haltestelle. Zudem soll bis 2020 auch die SBB Personenverkehrsleistungen über das Dreischienengleis bis Ems Werk erbringen[4].
Literatur
- Karl Lüönd: Erfolg als Auftrag. Ems-Chemie: Die Geschichte eines unmöglichen Unternehmens. Stämpfli, Bern 2011, ISBN 978-3-7272-1311-3
Einzelnachweise
- ↑ Ems-Chemie im Historischen Lexikon der Schweiz
- ↑ Bedeutende Aktionäre der Ems-Chemie Holding AG gem. Bundesgesetz über die Börsen und den Effektenhandel, SIX Swiss Exchange, 17. Februar 2010
- ↑ „Blocher-Töchter stocken Anteil an Ems-Chemie auf“, Tages-Anzeiger, 15. Februar 2010
- ↑ MACU - Modellvorhaben Agglomeration Chur und Umgebung, August 2006
Weblinks
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- Domat/Ems
- Hersteller von Polymeren
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