Fürst Fugger Privatbank

Fürst Fugger Privatbank
Fürst Fugger Privatbank KG
Logo der Fürst Fugger Privatbank KG
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1954
Sitz Augsburg

Leitung

  • Dr. Martin Fritz, stellv. Sprecher der Geschäftsleitung
  • Harald Fuchs, Mitglied der Geschäftsleitung
Mitarbeiter 140 (Stand 2010)
Website www.fuggerbank.de

Die Fürst Fugger Privatbank ist ein Bankhaus in Augsburg. Die Fugger waren eine der wichtigsten Bankiers des Mittelalters, insbesondere des kaiserstellenden Adelshauses Habsburg und bekam 1508 das Recht, Münzen im Auftrag der Päpste zu prägen. Die heutige Fürst Fugger Privatbank KG geht jedoch auf die Übernahme des Bankhauses Fiedl & Demler GmbH im Jahr 1954 durch die Fugger-Babenhausen zurück. Der Hauptsitz der Bank in Augsburg befindet sich in den zwischen 1512 und 1515 von Jakob Fugger "dem Reichen" erbauten Fuggerhäusern an der Via Claudia Augusta, heute Maximilianstraße in Augsburg.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Die Liste der Kunden des Handels- und Bankhauses der Fugger umfasste im Mittelalter neben den Kaisern des Heiligen Römischen Reiches die Königshäuser der Niederlande und Portugals. Auch Heinrich VIII. oder die Päpste waren Kunden des Hauses. Eines der wichtigsten zu finanzierenden Projekte der damaligen Zeit war der Neubau des Petersdomes in Rom, aber auch der Unterhalt des päpstlichen Armeekorps Schweizergarde.

Ein wichtiges Medium mit denen wirtschaftsrelevante Informationen in der damaligen Zeit gewonnen werden konnte, waren die Fugger Zeitungen. Die Fugger Zeitung waren Briefe aus den Fugger Niederlassungen der Welt, die regelmäßig in die Zentrale nach Augsburg geschickt wurden.

„Adlertor“, Haupteingang der Fürst Fugger Privatbank, Augsburg
  • 1486: Das Handelshaus Fugger wird vom Augsburger Rat erstmals als „Bank“ bezeichnet.
  • 1500: Die Päpste werden Kunde der Bank, von nun an werden deren Ablassgeschäfte zum Teil über die Fuggerbank abgewickelt.
  • 1508: Verleihung des Münzrechts der Päpste an die Bank.
  • 1557: Der Staatsbankrott des Hauses Habsburg schädigt die Fugger schwer.
  • 1646/47: Letztmalige Erwähnung der Fuggerfirma im Verzeichnis der deutschen Kaufleute im Fondaco dei Tedeschi in Venedig.

Nachdem das fuggersche Bankgeschäft seit dem Dreißigjährigen Krieg aufgegeben wurde, beginnt die neuzeitliche Bankgeschichte 1954 mit der Übernahme des Bankhauses Friedl & Dumler GmbH unter dem neuen Namen „Fürst Fugger-Babenhausen Bank KG im Fuggerhaus Augsburg“, so dass die Familie Fugger-Babenhausen ihre Bankgeschäfte nun wieder über eine eigene Institution führen konnte. Ab 1977 führte die Bank den Namen „Fürst Fugger-Babenhausen Bank KG“.

1999 ging die Bank in das Eigentum der Nürnberger Versicherungsgruppe über.

Neben dem Hauptsitz in der Augsburger Maximilianstraße gibt es Filialen in Köln, München, Nürnberg, Stuttgart und Mannheim. Die Bank beschäftigte im Jahr 2010 140 Mitarbeiter (einschließlich Teilzeitkräfte).

Produkte

Das hauptsächliche Geschäftsfeld ist die private Vermögensverwaltung. Die Produkte der Bank sind daher auf vermögende Kunden angelegt.[1]

Aktuelle Geschäftszahlen

Gemäß dem im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 beträgt die Bilanzsumme der Bank 400.137.391,57 Euro (Vorjahr: 408.642.976,60 Euro) und der Jahresüberschuss 154.171,22 Euro (Vorjahr: 26.775,59 Euro)[2].

Der Jahresüberschuss 2009 von 26.775,59 Euro konnte nur durch einen Ertragszuschuss in Höhe von 3,9 Mio. Euro durch die Gesellschafter, also die Nürnberger Versicherungsgruppe erzielt werden.[3] Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2009 bei einem Verlust von -3.869.311,00 Euro.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Augsburger Allgemeine: Fuggerspuren bis Namibia vom 11. Juli 2007, abgerufen am 6. Juli 2010
  2. elektronischer Bundesanzeiger
  3. elektronischer Bundesanzeiger

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