Gallenkirch

Gallenkirch
Gallenkirch
Wappen von Gallenkirch
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Aargau
Bezirk: Bruggw
Gemeindenummer: 4098i1f3f4
Postleitzahl: 5224
Koordinaten: (651840 / 259092)47.480558.126394565Koordinaten: 47° 28′ 50″ N, 8° 7′ 35″ O; CH1903: (651840 / 259092)
Höhe: 565 m ü. M.
Fläche: 1.37 km²
Einwohner: 133 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.gallenkirch.ch
Karte
Deutschland Kanton Solothurn Bezirk Aarau Bezirk Baden Bezirk Bremgarten Bezirk Laufenburg Bezirk Lenzburg Bezirk Zurzach Auenstein AG Birr AG Birrhard Bözen Brugg Effingen Elfingen Gallenkirch Habsburg AG Hausen AG Linn AG Lupfig Mandach Mönthal Mülligen AG Oberözberg Oberflachs Remigen Riniken Rüfenach Scherz AG Schinznach-Bad Schinznach-Dorf Thalheim AG Unterbözberg Veltheim AG Villigen Villnachern Windisch AGKarte von Gallenkirch
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Gallenkirch (schweizerdeutsch: ˈgɑ.lə.χɪlχ)[2] ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt etwas mehr als fünf Kilometer westlich des Bezirkshauptorts. Gallenkirch ist bezüglich der Einwohnerzahl die zweitkleinste Gemeinde des Kantons, bezüglich der Fläche die fünftkleinste

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Dorf liegt auf einer sanft gewellten Hochebene im Tafeljura, knapp einen halben Kilometer westlich des 560 Meter hohen Bözbergpasses, dem Übergang zwischen Aaretal und Fricktal. Im Nordwesten liegt ein tief eingeschnittenes Tobel, in dem einer der Quellbäche der Sissle entspringt. Im Südwesten fällt das Gelände zum Sagenmülital ab.[3]

Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 137 Hektaren, davon sind 26 Hektaren mit Wald bedeckt und 10 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 582 Metern im Gebiet Holzmatten, der tiefste auf 490 Metern im Tobel.

Nachbargemeinden sind Unterbözberg im Nordosten, Linn im Süden und Effingen im Nordosten.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als Gallenkilch erfolgte im Jahr 1338 in einer Urkunde des Klosters Säckingen. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen (ze) Gallinkirihhun und bedeutet «bei der Kirche des Gallus».[2] Gemäss einer Legende sollen die irischen Mönche Columban und Gallus im Jahr 612 hier gerastet haben. Wenige Wochen später und rund 150 Kilometer weiter östlich gründete Gallus eine Einsiedelei, aus der sich die Stadt St. Gallen entwickelte. Zum Gedenken entstand die Gallus-Kapelle, daher stammt auch der Name des Dorfes. Die Kapelle wurde allerdings im Mittelalter aufgegeben und in ein Wohnhaus, das heute noch existierende Gallushaus, umgebaut.

1460 erwarb die Stadt Bern vom Kloster Säckingen die Herrschaftsrechte über das Dorf, um damit den wichtigen Passübergang über den Bözberg an der Grenze zu Vorderösterreich zu sichern. Gallenkirch war nun Bestandteil des Gerichtsbezirks Thalheim innerhalb des Amts Schenkenberg und war somit Teil des Berner Aargaus. 1528 führten die Berner die Reformation ein.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Gallenkirch gehört seither zum Kanton Aargau. Zwischen 1850 und 1980 sank die Einwohnerzahl um fast 40 Prozent. Seither hat sie sich beinahe verdoppelt, dennoch gehört Gallenkirch bis heute zu den kleinsten Aargauer Gemeinden.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Gespalten von Gelb mit geastetem braunem Holzstamm und von Blau mit getatztem gelben Kreuz.» Das Kreuz erinnert an eine ehemalige Galluskapelle, der Holzstamm weist auf den heiligen Gallus hin, dem der Legende zufolge ein Bär Holz zugetragen hat. Das Wappen wurde 1953 eingeführt; den Antrag, die Farbe des Holzstamms in ein heraldisch korrektes Rot oder Schwarz zu ändern, lehnte die Gemeindeversammlung 2002 ab.[4]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[5]

Jahr 1764 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 66 109 92 76 79 69 65 69 97 121

Am 31. Dezember 2010 lebten 133 Menschen in Gallenkirch, davon 9 % Ausländer. Bei der Volkszählung 2000 waren 55,4 % reformiert und 27,3 % römisch-katholisch; 3,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,9 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Gallenkirch gehört zum Friedensrichterkreis Bözen.

Wirtschaft

In Gallenkirch gibt es gemäss Betriebszählung 2005 rund 60 Arbeitsplätze, davon 38 % in der Landwirtschaft und 59 % im Dienstleistungssektor.[7] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grösseren Gemeinden des Fricktals.

Verkehr

Gallenkirch liegt etwa 250 Meter südlich der Hauptstrasse 3 (BaselZürich) über den Bözbergpass und ist durch zwei Nebenstrassen mit dieser verbunden. Durch das Dorf verkehrt die Postautolinie vom Bahnhof Brugg nach Linn. An der Hauptstrasse halten auch die Postautos der Linie Brugg–Frick.

Bildung

Gallenkirch besitzt seit 1917 kein eigenes Schulhaus mehr, die Gemeinde beteiligt sich aber finanziell an der Primarschule im Nachbardorf Oberbözberg AG. Die Realschule, die Sekundarschule und die Bezirksschule können in Brugg besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasium) befinden sich in Aarau, Baden und Wettingen.

Weblinks

 Commons: Gallenkirch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2010, Statistisches Amt des Kantons Aargau, abgerufen am 28. März 2011
  2. a b Beat Zehnder: Die Gemeindenamen des Kantons Aargau. In: Historische Gesellschaft des Kantons Aargau (Hrsg.): Argovia. Band 100, Verlag Sauerländer, Aarau 1991, ISBN 3-7941-3122-3, S. 167–169.
  3. Landeskarte der Schweiz, Blatt 1069, Swisstopo
  4. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004, ISBN 3-906738-07-8, S. 161.
  5. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt, Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005, Statistisches Amt des Kantons Aargau

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