Hohenstein (Wuppertal)

Hohenstein (Wuppertal)
Der Hohenstein von der Bogenstraße aus gesehen

Der Hohenstein ist eine Dolomitfelsklippe im Wuppertaler Stadtgebiet, die in einem gleichnamigen, rund 4.450 m² großen Stadtpark liegt.

Inhaltsverzeichnis

Topographie

Vom gegenüberliegendem Hang gesehen:
Die Hohenstein-Parkanlage in der Bildmitte

Der Park liegt im Stadtteil Barmen, südlich des Ortsteils Rott, zwischen den Straßen Tannenstraße und Bogenstraße. Er umfasst den steilen, bewaldeten Hang, der bei einer Breite von 65 Metern einen Höhenunterschied von rund fünfzehn Metern überwindet. Im Stadtpark befindet sich ein Kleinkinderspielplatz.

Der Felsen Hohenstein selbst ist als Naturdenkmal geschützt.

Geschichte

Altgermanische Kultstätte

Bevor der Rott als Wohngebiet ausgebaut und der Park angelegt wurde, war der auffallende Felsen schon eine beliebte Barmer Attraktion. Eine Beschreibung aus dem 19. Jahrhundert gibt Hinweise auf eine alte heidnische Stätte, die als Götzenaltar der germanischen Erdgöttin Hertha geweiht ist:

„… ein schroffer und nackter, ziemlich großer, vermutlich durch vulkanische Gewalt in der Vorzeit emporgetriebener Felsen, dem mehrere kleinere Gesellschaft leisten. Hier sei aber […] noch bemerkt, dass der erwähnte Hohe Stein nicht nur eine heidnische Opferstätte, sondern auch – wohl nach mittelalterlich-christlichem Glauben – ein Schreibepult des Teufels gewesen sein soll, wie eine daneben stehende kleinere Felsenkuppe „des Teufels Dintefaß“ genannt wird.“

W. Langewiesche (1863)

Die mittelalterliche Theorie des Tintenfasses wird gestützt durch einen schwarzen Fleck auf den Felsen, daraus wird ein anderer Name „Teufelskanzel“ abgeleitet. Nach einer anderen Deutung sollen die Felsen ein versteinertes Brautpaar darstellen.

Der Park im 20. Jahrhundert

Barmen um 1855 (vom Hohenstein), Lithographie von Wilhelm Riefstahl

Der Park entstand als ein Brachgelände mit zwei Fußwegen um 1900, nachdem der Hang um den Felsen unbebaut geblieben ist. Gestaltet wurde die Grünanlage vom Barmer Gartenarchitekten Arthur Stüting und wurde 1908 der Öffentlichkeit übergeben. Der Park war ein beliebtes Naherholungsgebiet und die Aussicht vom Hohenstein wurde auf Postkarten dargestellt.

Heute präsentiert sich der Stadtpark in einer anderen Form, als sich Stüting das vorgestellt hatte, die Bäume sind um einiges in die Höhe gewachsen und verhindern die ehemalige weitreichende Aussicht auf den Stadtteil Barmen. Auch der Felsen ist in dem bewaldeten Hang verborgen und kein markanter Geländepunkt mehr.

Die Straße Hohenstein

Das Zentrum von Barmen (Gemarke) um 1761, mit der Hochstraße (heute Hohenstein) links oben im Bild

Eine gleichnamige Straße Hohenstein befindet sich unterhalb des Hanges, noch unterhalb der Bogenstraße. Ihren heutigen Namen erhielt sie 1935, vorher hieß sie Hohensteiner Straße und Hochstraße. Die erste Erwähnung ist 1858 zu finden. Auf der ausgewiesenen Karte datierte der Bergische Geschichtsverein das Bestehen der Straße auf mindestens 1761. Die Straße beginnt im Westen an der Loherstraße und muendet nach ca 1.1 km im Osten in die Rödigerstraße und bildet die Grenze zwischen den Wohnquartieren Friedrich-Engels-Allee, Rott, und Loh. Die Städtische Realschule Hohenstein liegt am Hohenstein 123.

Bilder der Straße Hohenstein

Literatur

  • Wolfgang Stock: Wuppertaler Straßennamen. Thales Verlag, Essen-Werden 2002, ISBN 3-88908-481-8

Weblinks

 Commons: Hohenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
51.26957.1881944444444

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