Höltigbaum

Höltigbaum
53.62541710.199028
Höltigbaum (Hamburg)
Höltigbaum
Höltigbaum

Der Höltigbaum war ein Standortübungsplatz, der bis 1992 genutzt wurde. Heute ist Höltigbaum ein Naturschutzgebiet. Es liegt auf der Grenze der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein und umfasst Teile des Hamburger Bezirkes Wandsbek und des Kreises Stormarn.

Der Stormarner Teil ist seit 1997 geschützt und 286 ha groß. Der Teil (272 ha) auf Hamburger Gebiet wurde ein Jahr später unter Schutz gestellt. Insgesamt hat das Schutzgebiet so eine Fläche von 558 ha. Das Naturschutzgebiet wird betreut durch den Verein Jordsand, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, den Naturschutzbund Deutschland der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, das Amt für Natur- und Ressourcenschutz Hamburg und dem Forstamt Wandsbek.

Inhaltsverzeichnis

Schutzgebiet

Zahlreiche archäologische Siedlungsfunde der Steinzeit und die ökologische Bedeutung begründen den Schutz. Dabei unterscheiden sich die beiden Teile des Schutzgebietes aufgrund ihrer Vegetation stark. Im Schleswig-Holsteinischer Gebiet gibt es ein bemerkenswert großes Vorkommen der Feldlerche, die dort als Bodenbrüter optimale Bedingungen vorfindet. Im Hamburger Teil dominiert dagegen starker Bewuchs, der das Vorkommen des Fitislaubsängers begünstigt. Insgesamt gibt es im Gebiet der Hansestadt mehr Arten und Tiere als im Stormarner Gebiet. In der halboffenen Heidelandschaft kommen Baumpieper, Neuntöter, Dorngrasmücke und Goldammer in regional bedeutender Population vor. Das Schutzgebiet besitzt auch eine große Bedeutung für Amphibien und Insekten. Insgesamt 58 Pflanzen- und 78 Tierarten der Roten Liste werden geschützt.

Gedenkort Schießplatz

Gedenktafel des ehemaligen Exekutionsplatzes Höltigbaum
Tafel Schießplatz Höltigbaum02.jpg

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden an den Schießständen des Truppenübungsplatzes Höltigbaum zahlreiche von Kriegsgerichten wegen Fahnenflucht oder Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilte Soldaten hingerichtet. Die Exekutionskommandos wurden von den umliegenden Kasernen gestellt. Die letzten Erschießungen fanden am 28. April 1945, fünf Tage vor dem Eintreffen der britischen Truppen, statt. Bekannt sind die Namen von 22 Hingerichteten, die beim Standesamt Rahlstedt eingetragen wurden. Es waren einfache Soldaten, Matrosen, Pioniere und Schützen, auch Obergefreite und Unteroffiziere sowie zwei junge Offiziere. Insgesamt geht man von etwa 330 erschossenen Deserteuren aus.[1] Nach Aufgabe des Truppenübungsplatzes wurde am 5. September 2003 an dieser Stätte eine Gedenktafel im Rahmen des Tafelprogramms der Hamburger Kulturbehörde angebracht, um der Soldaten zu gedenken, die für ihre Weigerung, den weiteren Kriegsdienst für die NS-Gewaltherrschaft auszuüben, verfolgt und getötet wurden. Für die Ausgestaltung zu einer kleinen Gedenkstätte sorgte unter anderem die Friedensinitiative Rahlstedt.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. taz artikel vom 21. Juli 2009: Die ehrenhaften Verräter, abgerufen am 20. Februar 2010
  2. Gedenkstätten in Hamburg, Seite 61 abgerufen am 1. Januar 2010

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