IG Schweizer Internetradio

IG Schweizer Internetradio

Die IG Schweizer Internetradio (Abk. ISI) ist der Nutzerverband der Schweizer Webcaster und ein unabhängiger Förderverein der Kultur- und Medienvielfalt in der Schweiz und in Liechtenstein. Carl Flisch hatte die Vision, alle Schweizer Internetradiosender in einer unabhängigen Organisation zu vereinen, um gemeinsam mit den Urhebern IFPI Schweiz und SUISA einen Stream-Sharing-Pool zu gründen. Dieser sollte die bestehenden, für viele private Internetradiostationen unerschwinglichen Urheberrechtsabgaben nach dem Vorbildsmodell des DIRV (Deutscher Internet-Radio Verbund) transparenter gestalten.

Am 3. November 2004 nahm die Interessengemeinschaft mit den ersten Mitgliedern ihre Arbeit auf:

Die offizielle Vereinsgründung erfolgte am 31. März 2005 in Zürich. Der Verein besteht aus mehreren aktiven Schweizer Internetradiostationen und erhielt am 6. August 2005 Unterstützung von der Init Seven AG, einem Schweizer Internet Service Provider und dem Studentenverein SOSeth der ETH Zürich.

Inzwischen sind folgende aktive Mitglieder dabei (Stand April 2011):

  • Bigbeat.ch
  • BlastFM.ch
  • Blue World Radio
  • buureradio.ch
  • Init Seven AG
  • N.D. Waves Music Broadcast
  • piratenradio.ch
  • Radio 21
  • Radio 30plus
  • Radio Blind Power
  • Radio Bommen
  • Radio Energy Park
  • Radio Feelgroove
  • Radio Radius
  • Radio Thalassa
  • Radio Wave
  • Radio-Nachtexpress
  • radio108
  • Rockstation
  • SchweizFM
  • skylive.ch
  • SMMV (Schweizer Musik und Medien Verband)
  • Swiss Dance Nation
  • SwissGroove
  • swissradio.ch
  • Techno-Work
  • The-best-of-radio
  • Trance Radio
  • Verein Electro Beats

Während die ISI durch die staatlich-konzessionierten Verwertungsgesellschaften SUISA und Swissperform als Nutzerverband der Schweizer Webcaster anerkannt wird und an Tarifverhandlungssitzungen im Zusammenhang mit dem neuen Urheberrechtsgesetz teilnimmt, befindet sich die ISI zurzeit in einem offenen Konflikt mit der IFPI. Seit 2005 versucht die ISI vergeblich mit der IFPI einen neuen Tarif zur Abgeltung der Überspielrechte an ihre Mitglieder auszuhandeln. Obwohl die ISI auf positive Gespräche mit den IFPI Mitgliedern im Februar 2007 zurückblickt konnte mit der Geschäftsleitung der IFPI Schweiz noch keine Einigung gefunden werden. Die ISI und ihre Mitglieder sehen sich als Promoter im Frondienst der Musikindustrie. Durch die Schaffung von Nischensendern werden die im herkömmlichen Radio nur selten gespielten Künstler umworben. Es kann langfristig nur im Interesse der Mitglieder der IFPI liegen, wenn zu den traditionellen Distributionskanälen noch weitere hinzukommen und sich das Webcasting zu einem lukrativen Geschäftsmodell entwickelt, an welchem sie partizipieren können.

Nach vierjähriger Funkstille mit der SUISA wurde die ISI am 17. Februar 2009 überraschend zu den GT S-Tarifverhandlungen als massgebender Nutzerverband eingeladen. Der Gemeinsame Tarif S (GT S) regelt in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein die Urheberrechtsentschädigungen für Sendeunternehmen welche Radio- und/oder Fernsehprogramme übertragen, direkt im Internet verbreiten oder in Kabelnetze einspeisen. Am 2. Juni 2009 offerierte die SUISA und Swissperform ein neues Tarifmodell für Webcaster, dass an den Deutschen GVL-Vertrag angelehnt wurde. Nach eingehender Prüfung durch die Eidgenössische Schiedskommission für die Verwertung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten (ESchK) wurde der neue Vertrag am 4. November 2010 in Kraft gesetzt. Der Tarif ist gültig bis zum 31. Dezember 2013.

Nach mehrjährigen Verhandlungen mit der Werbeindustrie erzielte die IG Schweizer Internetradio am 3. August 2010 eine Einigung mit der Mediabox GmbH. Durch Radiowerbung eröffnen sich für Webcaster neue Einnahmequellen zur Bezahlung von Urheberrechtsentschädigungen und/oder der Finanzierung ihrer Betriebskosten. Die Ausstrahlung erster Test-Spots startete im Dezember 2010 mit Bose Corporation, Swisscom und DaKine.

Siehe auch

Weblinks


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